Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
ich nehm die hier. Versuche, ihn gerade zu halten, Coop. Sobald er in der Luft hängt, kann ich ihn auf die Ladefläche ziehen. Bist du so weit?«
Als er nickte, begannen sie beide zu kurbeln. Während sich das Geschirr hob, ließ sie das Tier nicht aus den Augen, um sicherzustellen, dass ihm nichts passierte und das Geschirr hielt. »Noch ein bisschen, ein kleines bisschen. Ich werde meine Winde feststellen und ihn hereinziehen. Vielleicht musst du mir noch etwas mehr Spiel geben. Jawohl, so ist es gut«, murmelte sie, während sie das
Geschirr über die Ladefläche zog. »Jetzt lass ihn auf deiner Seite herunter, Coop, aber nur ein paar Zentimeter.«
Es erforderte Zeit und einiges an Geschick, aber sie brachten die Katze auf den Wagen und fuhren mit ihr zum Gehege. Als sie den Tiger vor seinem Unterschlupf ablegten, wurde es bereits hell.
»Seine Atmung geht regelmäßig, und seine Pupillen reagieren«, bemerkte sie, als sie zu einer weiteren kurzen Untersuchung in die Hocke ging. »Ich will, dass Matt ihn gründlich untersucht. Vielleicht war der Köder manipuliert.«
»Du brauchst ein neues Schloss, Lil.«
»Ich habe schon eines aus dem Werkzeugschuppen geholt. Es steckt in meiner Tasche. Das muss fürs Erste reichen.«
»Lass uns gehen.«
»Ja, einverstanden.« Sie strich der Katze über den Kopf und die Flanke und erhob sich dann. Vor dem Gehege befestigte sie das neue Schloss an der Kette und sicherte die Käfigtür. »Die Praktikanten und Mitarbeiter werden gleich hier sein. Die Polizei auch. Ich brauche jetzt unbedingt einen Kaffee. Kaffee und eine Verschnaufpause.«
Während sie den Wagen zum Schuppen zurückfuhren, schwieg Coop. Als er mit ihr zur Hütte ging, wies er mit dem Kinn auf die Scheinwerfer, die sich von der Straße her näherten. »Das mit der Verschnaufpause kannst du dir abschminken.«
»Einen Kaffee brauche ich trotzdem, und das ist immer noch vernünftiger als der Whiskey, den ich jetzt wirklich vertragen könnte. Hast du das Tor hinter dir zugeschlossen?«
»Nein, das war heute Früh nicht gerade meine oberste Priorität.«
»Da hast du auch wieder recht. Das wird langsam richtig zur Gewohnheit!« Sie schaffte es sogar, sich ein Lächeln abzuringen.
»Kannst du mir noch einen Gefallen tun? Wartest du auf Willy, während ich den Kaffee hole? Ich bring dir auch einen mit.«
»Beeil dich.«
Als sie in der Küche stand, fingen ihre Hände wieder zu zittern an. Bevor sie zwei Thermosbecher mit Kaffee füllte, spritzte sie sich kaltes Wasser ins Gesicht.
Als sie die Hütte verließ, stand Coop mit Willy und zwei Hilfssheriffs zusammen.
»Geht es dir gut, Lil?«, fragte Willy.
»Besser. Meine Güte, Willy, dieser Mistkerl muss völlig durchgeknallt sein. Ich möchte mir nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn dieser Tiger entlaufen wäre …«
»Ich muss mich hier gründlich umsehen. Wann ging die Alarmanlage los?«
»Etwa Viertel nach fünf. Ich habe kurz auf die Uhr gesehen, als ich die Hütte verließ, und bin nicht weiter als bis zur Veranda gekommen, als sie losging.« Sie zeigte ihnen den Weg. »Tansy und Farley sind ziemlich genau um fünf losgefahren, vielleicht, ein, zwei Minuten nach fünf. Tansy konnte es kaum erwarten wegzukommen.«
»Bist du sicher? Du hast mich um halb sechs angerufen, und da hattest du den Tiger bereits betäubt.«
»Ja, da bin ich mir sicher. Ich wusste, wo er war. Ich habe den Computer angeschaltet, die Kamerabilder aufgerufen und habe mir das Betäubungsgewehr geholt. Ich sah, dass der Käfig offen stand, und ich sah den Tiger,
also wusste ich, wo ich nach ihm suchen musste. Alles ging so schnell - angefühlt hat es sich allerdings wie eine Ewigkeit.«
»Aber daran gedacht, mich anzurufen, hast du nicht?«, fragte Willy.
»Ich musste mich beeilen. Ich konnte nicht riskieren, dass mir die Katze entwischt. Wenn sie das Gelände verlassen hätte … Tiger können sehr schnell sein, wenn sie wollen, und bis ihr hier gewesen wärt … Das Tier musste so schnell wie möglich eingefangen werden.«
»Trotzdem, Lil: Wenn noch einmal so etwas passiert, möchte ich, dass du mich anrufst, bevor du eigenmächtig handelst. Und von dir, Coop, hätte ich eigentlich auch was anderes erwartet, als den Tatort zu verunreinigen.«
»Du hast ja recht.«
Willy blies die Backen auf. »Mehr fällt dir dazu nicht ein?« Willy blieb stehen, bevor sie die Blutspuren erreichten. »Mach Fotos«, befahl er einem der Hilfssheriffs. »Und auch von dem
Weitere Kostenlose Bücher