Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
sich aber bisher noch nicht dazu aufraffen können.
Einige tanzten, was anscheinend für die Band und für niedrige Reinigungskosten sprach.
Sie lebte jetzt ganze fünf Jahre im Wilden Westen, wie sie ihn liebevoll nannte, die Jahre auf dem College nicht mit eingerechnet. Doch dann gab es wieder Momente wie diesen hier, in denen sie sich nach wie vor fühlte wie eine Touristin.
»Bist du sicher, dass du kein Bier möchtest?«
Sie sah zu Farley hinüber und dachte, dass er perfekt hierherpasste. Eigentlich hatte sie ihn noch nie irgendwo erlebt, wo er nicht perfekt hingepasst hätte.
»Ich hätte auf dich hören und gleich Bier bestellen sollen.« Sie nippte erneut an ihrem Wein. »Aber dafür
ist es jetzt zu spät. Außerdem gehe ich gleich zurück ins Motel.«
»Ein Tanz.«
»Du hast gesagt, auf einen Drink.«
»Auf einen Drink und einen Tanz«, sagte er, als er ihre Hand nahm und sie vom Barhocker zog.
»Einen!« Sie gab nach, da sie ohnehin schon auf der Tanzfläche standen. Sie hatten einen langen Tag hinter sich, also gab es gegen einen Drink und ein Tänzchen nichts einzuwenden.
Bis er seine Arme um sie schlang. Bis ihr Körper eng an seinen geschmiegt war und er sie anlächelte. »Ich will schon seit Langem mit dir tanzen.«
Locker bleiben, ermahnte sie sich selbst, obwohl sie insgeheim dahinschmolz und ganz weiche Knie bekam. Einfach locker bleiben. »Du scheinst es ja ganz gut zu können.«
»Jenna hat es mir beigebracht.«
»Wirklich?«
»Als ich ungefähr siebzehn war, erklärte sie mir, dass die meisten Mädchen gerne tanzen. Und dass ein kluger Mann lernt, wie man sich auf einer Tanzfläche bewegt. Also hat sie es mir beigebracht.«
»Sie war eine gute Lehrerin.« Er besaß wirklich Schwung , dachte sie, und bewegte sich herrlich geschmeidig. Und als er sie erst in die eine und dann in die andere Richtung herumwirbelte, machte ihr Herz einen kleinen Purzelbaum.
Sie wusste, dass sie mehr schlecht als recht tanzte - er war deutlich besser als sie. Trotzdem lachte sie atemlos auf, als er sie erneut drehte und sie mehrere Tanzschritte rückwärts machte.
Meine Güte, der Kerl war richtig gut! »Ich glaube, ich muss auch mal bei Jenna Unterricht nehmen.«
»Sie ist eine hervorragende Lehrerin. Ich finde, wir tanzen ziemlich gut zusammen, wenn man bedenkt, dass es das erste Mal ist.«
»Wenn du meinst.«
»Falls du zu Hause mit mir tanzen gehst, Tansy, werden wir noch besser.«
Ihre Antwort bestand in einem leichten Kopfschütteln. Und als die Musik verstummte, trat sie einen Schritt zurück, um sich von ihm zu lösen, bevor das nächste Lied begann. »Ich muss wirklich zurück ins Motel und schauen, ob alles geregelt ist. Wir müssen morgen früh los.«
»Gut.« Als sie an ihren Tisch zurückkehrten, nahm er ihre Hand.
»Du musst nicht mitkommen. Du solltest bleiben und die Musik genießen.« Ich sollte gehen, dachte sie, und eiskalt duschen.
»Selbst wenn du nicht die schönste Frau im Saal wärst, würde ich dich nach Hause begleiten. So wie ich dich herbegleitet habe.«
Von der Bar zum Motel, in dem sie übernachteten, war es nur ein kurzer Spaziergang. Aber sie kannte ihn gut genug, um ihm nicht zu widersprechen. Von manchen Dingen hatte er sehr genaue Vorstellungen - die er zweifellos ebenfalls von Jenna gelernt hatte. Ein Mann begleitet eine Frau nach Hause, keine Widerrede.
Aber sie steckte ihre Hände in die Jackentaschen, bevor eine davon in seiner Hand landen konnte.
»Lil wird sich freuen, wenn sie diese Großkatze sieht«, meinte Farley.
»Sie wird begeistert sein. Cleo ist wirklich eine Schönheit.
Hoffentlich wird sie die Fahrt gut überstehen. Lil meinte, das vorläufige Gehege wartet bereits auf sie. Und mit dem Bau des endgültigen Geheges wurde bereits begonnen.«
»Lil fackelt nicht lange.«
»Nein, das hat sie noch nie getan.« Sie fröstelte in ihrem Mantel, denn der Weg war zwar kurz, aber kalt war es trotzdem. Farleys Arm legte sich um ihre Schulter und zog sie an ihn.
»Du zitterst ja.«
Aber im Moment nicht nur vor Kälte, dachte sie. »Ähm, wenn wir Cleo gegen sieben abholen, müsste das reichen.«
»Als Erstes tanken wir voll, dann müssen wir später nicht so viele Pausen machen. Wir brechen gegen sechs von hier auf, dann bleibt uns noch genügend Zeit fürs Tanken und Frühstücken.«
»Gern.« Sie sprach betont munter und kämpfte heftig gegen ihre Hormone an. »Wir treffen uns dann im Diner. Zuerst checken wir aus und brechen von dort aus auf,
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