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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mit ihrer behandschuhten Hand die Wange. »Der Anlass ist zwar nicht gerade schön, aber es ist schön zu sehen, wie viele Leute gekommen sind, um dich zu unterstützen. Fahr mich nach Hause, Joe, ich bin müde.«
    »Sieh zu, dass du etwas Schlaf bekommst.« Joe gab Lil einen zärtlichen Nasenstüber. »Wir reden morgen weiter.«
    Und ob, dachte Lil, als sie sich trennten. Sie würden sie nicht aus den Augen lassen, bis das hier vorbei wäre. So waren sie eben. Und wenn sie in Gefahr wären, würde sie genauso reagieren.
    In der Hütte verstaute sie ihr Gewehr und schälte sich aus ihren dicken Klamotten. Sie warf einen Blick auf die Veranda und überlegte, ins Bett zu gehen. Doch dafür war sie zu unruhig. Dafür hatte sie zu viel Kaffee getrunken.
    Sie ging in die Küche und schenkte sich ein Glas Wein
ein, in der Hoffnung, er könnte die Wirkung des Koffeins wieder ausgleichen.
    Sie könnte etwas arbeiten und eine Stunde am Computer verbringen, bis sie ruhiger wurde. Aber die Vorstellung, still zu sitzen, gefiel ihr auch nicht.
    Als die Vordertür aufging, wusste sie, dass sie nur darauf gewartet hatte. Darauf, dass er kam.
    Als sie das Wohnzimmer betrat, setzte er sich gerade und zog einen Stiefel aus. Er sah hellwach und konzentriert aus.
    »Ich dachte, du wärst längst oben.«
    »Zu viel Kaffee.«
    Er brummte zustimmend und zog den zweiten Stiefel aus.
    »Wahrscheinlich bin ich genauso nervös wie die Tiere, denn ich bin es auch nicht gewohnt, dass um diese Zeit so viele Menschen draußen sind. Ich komme einfach nicht zur Ruhe.« Sie ging zum Fenster und starrte hinaus.
    »Normalerweise würde ich mehrere Partien Rommee vorschlagen, aber ich bin heute nicht in Stimmung.«
    »Du könntest auch einfach das Licht aus- und die Augen zumachen.«
    »Das wäre sicherlich vernünftig.« Sie trank den letzten Rest Wein aus und stellte ihr Glas ab. »Ich geh nach oben und lass dich schlafen.« Sie begann die Treppe hochzugehen, blieb jedoch stehen und drehte sich um. Er hatte sich nicht vom Fleck gerührt. »Was, wenn ich Sex auf dem Küchentisch will?«
    »Du willst Sex auf dem Küchentisch?«
    »Du meintest doch, das Thema Sex sei vorerst vom Tisch. Vielleicht will ich, dass es wieder auf den Tisch kommt. Vielleicht will ich heute Nacht nicht alleine schlafen.
Du bist hier, ich bin hier. Wir sind Freunde, so viel steht fest. Wir sind doch Freunde, oder?«
    »Das waren wir immer.«
    »Genau das meine ich, Freunde, nichts weiter. Wir sind Freunde, und ich möchte nicht allein sein. Wir könnten uns gegenseitig beruhigen.«
    »Klingt vernünftig. Aber vielleicht bin ich dafür zu müde.«
    Sie verzog den Mund zu einem Lächeln. »Bestimmt.«
    »Aber vielleicht auch nicht.«
    Trotzdem blieb er, wo er war, und beobachtete sie nur. Abwartend.
    »Du hast gesagt, dass du mich nicht anrührst. Ich möchte dich bitten, diese Regel außer Kraft zu setzen, zumindest vorübergehend. Komm mit mir nach oben, komm mit mir ins Bett, bleib bei mir. Ich muss dringend abschalten, Coop, ehrlich. Ich brauche etwas Ruhe und Frieden. Nur ein paar Stunden. Tu mir den Gefallen.«
    Er ging auf sie zu. »Wenn ich bis zwei Uhr früh draußen in der Kälte stehe, tue ich dir einen Gefallen. Aber wenn ich mit dir ins Bett gehe?« Er hob den Arm und ließ ihren Zopf durch seine Hand gleiten. »Das zählt nicht. Erzähl mir nicht, dass du etwas Ruhe brauchst, Lil. Sag mir, dass du mich begehrst.«
    »Ja. Ich begehre dich. Doch wahrscheinlich werde ich es schon morgen bereuen.«
    »Ja, aber dann ist es zu spät.« Er zog sie an sich und küsste sie stürmisch. »Es ist schon jetzt zu spät.«
    Er wandte sich zur Treppe und hob sie hoch, sodass sie ihre Beine um seine Taille und ihre Arme um seinen Hals schlingen konnte.
    Vielleicht war es immer zu spät gewesen, dachte sie.
    Während er sie nach oben trug, wanderten ihre Lippen über sein Gesicht, wie sie es auch einst, vor langer Zeit, getan hatten. Es fühlte sich so an, als würde sich ein Kreis schließen.
    Seufzend schmiegte sie ihre Wange an die seine. »Ich fühle mich schon viel besser.«
    Im Schlafzimmer drehte er sich um und drückte sie gegen die Tür. Und diese Augen, diese eisblauen Augen, die ihr Herz ein für alle Mal erobert hatten, begegneten den ihren. »Ein heißes Bad, und es geht dir besser. Hier geht es um mehr, Lil. Wir müssen beide lernen, damit umzugehen.«
    Als er sie küsste, tat er das nicht, um sie zu trösten oder zu beruhigen, sondern um ihr Feuer zu entfachen. Um die

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