Lockruf Der Leidenschaft
Regung beide kleinen Finger spielerisch zärtlich in den muschelförmigen Konturen ihrer Ohren versenkte, während seine Zunge über ihre Lippen glitt und um Einlass bat.
Schließlich öffnete Polly die Lippen, und in einem behutsamen Tanz gesellte sich ihre Zunge zu der seinen. Langsam hob Nicholas den Kopf und benetzte mit der Zungenspitze ihre Nase - eine kleine Geste, die Polly ihre haselnuss-braunen Augen erstaunt aufreißen ließ. »Sieh mich doch nicht so an, Liebes«, murmelte Nicholas mit rauer, kehliger Stimme. »Nicht mehr lange, und ich werde selbst das letzte Häppchen deines verführerischen Körpers gekostet und dir auch den letzten Tropfen deiner Honigsüße entlockt haben.« Polly hatte nicht die leiseste Ahnung, was diese Worte zu bedeuten hatten. Sie wusste nur, dass dieses sanfte Versprechen ihre Haut mit Nadelstichen aus purem Feuer überzog, eine flüssige Hitze in ihren Lenden entfachte und ein eigentümliches Schwächegefühl in ihrem Bauch erzeugte. Zitternd lehnte sie sich gegen Nicholas, während ihre Hände zum Oberteil ihres Kleides wanderten. »Soll ich mich jetzt ausziehen?«
Nick umfasste Pollys Hände und gebot ihr Einhalt. Sie war so entwaffnend prosaisch und geradeheraus. Lächelnd schüttelte er den Kopf.
»Dieses Mal nicht, meine Rose. Das ist ein Genuss, den ich mir selbst vorbehalten möchte und damit zugleich auch dir zukommen lassen werde.«
Er spricht in Rätseln, dachte Polly, aber es waren Rätsel, deren Auflösung äußerst verheißungsvoll schien, sodass sie keinerlei Einspruch erhob, als Nicholas sie hinüber in das Schlafzimmer führte und nachdrücklich die Salontür hinter ihnen schloss. Dann zog er Polly zum Kamin hinüber und stellte den Wandschirm aus Gobelin zwischen die Glut des Feuers und das Fenster, um damit die Flammen vor den Windstößen abzuschirmen, die durch sämtliche Ritzen zwischen Fensterrahmen und Scheibe drangen. Er nahm die Kerzenleuchter vom Frisiertisch und stellte sie rechts und links auf dem Kaminsims ab, sodass sie ihr freundliches Licht über die Feuerstelle ergossen, wo Polly stand und voll banger Erwartung die Vorbereitungen beobachtete.
»Jetzt.« Nicholas legte seinen Rock aus feiner grüner Wolle und das schmal geschnittene Wams aus elfenbeinfarbenem Satin ab. Mit geschmeidigen, leichtfüßigen Schritten kam er auf Polly zu, und der goldene Schein des Feuers und der Kerzen verschmolz mit dem Leuchten in seinen Augen und dem Glanz seines rotbraunen Schopfes. »Nun können wir beginnen.«
Nicholas löste die Bänder an dem Leibchen ihres Schürzenkleids. Polly beobachtete seine geschickten Finger, die flink ihre Arbeit erledigten, und den quadratischen Smaragd an seiner Linken und den goldenen Siegelring an seiner Rechten, die im Lichte der Kerzen hell aufblitzten. Er ließ das aufgeschnürte Leibchen über Pollys Schultern gleiten und streichelte ihre Oberarme, wie er es zuvor schon getan hatte, ehe er abermals seine Hände zu ihren Brüsten wandern ließ, die nun nur von dem dünnen Baumwollstoff ihres Hemds bedeckt wurden. Pollys Atem ging viel zu schnell, als dass sie ihn noch hätte unter Kontrolle bringen können, und sie spürte, wie sich ihre Haut mit einem dünnen Schweißfilm überzog, der jedoch nicht von der Hitze des Feuers herrührte. Nicholas zog Pollys Hemd straff über ihre sanften Hügel, sodass die rosa- und pinkfarbenen Schattierungen ihrer Haut durch den weißen Stoff schimmerten und sich ihre aufgerichteten dunkelrosa Brustwarzen deutlich darunter abzeichneten. Polly fühlte sich nackter denn zuvor, sogar noch nackter, als wenn sie völlig unbekleidet vor ihm gestanden hätte. Mit derselben Geschicklichkeit löste Nicholas nun die Haken ihres Hemds. Das Hemd folgte dem Weg ihres Schürzenkleides und blieb schließlich um ihre Taille hängen, sodass ihr Oberkörper nun der Berührung durch seine hungrigen Blicke und seiner Finger ausgeliefert war. Sie spürte die Hitze des Feuers und die flüssige Glut, die sich von ihrem Leib aus ausbreitete und bis zu den verborgensten Winkeln ihres Körpers schwappte, eine köstlich prickelnde, sinnliche Glut, in der selbst ihre Gelenke und Sehnen zu schmelzen schienen. Nicholas hielt Pollys Brüste behutsam mit seinen Händen umfangen und küsste sie erneut, diesmal etwas fordernder und stürmischer, und seine Finger massierten ihre Brustspitzen leicht, ganz leicht, während seine Zunge in die samtene Höhle ihres Mundes eindrang. Seine Hände begannen zu ihrer Taille zu
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