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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Maulwurf oder eine große Maus.
    »Iiih«, sagte Tansy. »Nimm ihm das lieber weg, bevor er es frisst.«
    Ich verschluckte ein Auflachen. »Ich habe für ausreichend Futter gesorgt, bevor wir angefangen haben.«
    Jeremy warf mir einen Blick zu, als versuche er herauszufinden, wovon wir eigentlich redeten. Dann rollte er den winzigen Leichnam zurück in das Loch, diesmal mit der Pfote. Als er ihn mit Erde abzudecken begann, trat ich rasch vor.
    »Ich erledige das schon. Mach lieber … ich meine, weiter so, Junge. Such.«
    Jeremy verdrehte die dunklen Augen, sprang von der Umfassungsmauer des Beetes und nahm sich das nächste vor, während ich das Loch auffüllte.
    »Da kommt Pete«, sagte Tansy. »Ich frage mich, warum er seinen Posten verlassen hat … Uh-oh. Er sieht aufgeregt aus.«
    Ein grauhaariger Mann kam den Gartenweg entlang auf uns zugerannt, das breite Gesicht gefurcht vor Besorgnis.
    »Wo ist er stationiert?«, fragte Gabrielle.
    »Im Haus. Oben, glaube ich.« Tansy sah mich an. »Ein paar von uns haben Posten bezogen und halten Ausschau. Das hier wirkt wie etwas, bei dem du nicht beobachtet werden willst, also stehen wir Schmiere.«
    »Oh? Das ist wirklich hilfreich. Danke.«
    »Jemand sieht zu«, sagte der rundliche Mann – Pete –, als er uns erreicht hatte. »Der englische Typ. Er hat oben zum Fenster rausgesehen.«
    »Grady? Verdammt. Jer… – äh – hallo?«, rief ich leise. »Bleib, wo du bist. Okay? Bleib.«
    Jeremy streckte ein paar Meter weiter den Kopf vor und senkte kurz die Nase, um mir mitzuteilen, dass er verstanden hatte. Ich trat weiter zurück in die Schatten und sah zum Haus hinauf. Gradys Vorhänge waren geteilt, und ein mattes Licht zeigte mir seinen Umriss.
    »Danke, dass Sie mir Bescheid gesagt haben«, flüsterte ich dem Geist zu.
    »Ich glaube nicht, dass er gesehen …« Er unterbrach sich und sah ebenfalls nach oben. »Ah, er ist weg. Falscher Alarm. Ich gehe wieder rauf.«
    »Warten Sie«, sagte ich. »Ihr Name ist Pete?«
    »Peter Feeney, Miss. Hab ein paar Straßen weiter gearbeitet. Chauffeur, Gärtner, Butler …« Er lächelte. »Was die gerade gebraucht haben.«
    »Und was ist es, das
Sie
brauchen? Von mir, meine ich«, platzte ich heraus. Alarmsirenen gellten in meinem Kopf. Aber ich biss die Zähne zusammen und sprach weiter. »Ich meine, kann ich etwas für Sie tun? Meine Möglichkeiten sind allerdings ziemlich beschränkt. Ich kann Ihren Mörder nicht finden – nichts in dieser Art.«
    Peter lächelte und ließ dabei kleine, ebenmäßige Zähne sehen. »Mein Mörder, das war ich, Miss. Ich und meine üblen Angewohnheiten. Na ja, ich würde die Typen gern bestraft sehen, die mir immer erzählt haben, die ganzen Zigaretten wären nicht weiter schädlich, aber ich weiß schon, dass Sie das nicht machen können.«
    Er kaute an seiner Unterlippe; das Bedürfnis, höflich zu sein, kämpfte gegen die Furcht an, dass er nie eine zweite Gelegenheit haben würde, mit einem Nekromanten zu sprechen. »Es gibt da eventuell was, aber ich weiß schon, dass Sie zu tun haben …«
    »Sagen Sie’s mir.«
    »Es ist nicht dringend, aber vielleicht, wenn Sie hier fertig sind und gerade Zeit haben … ich würde gern meinen Sohn finden.«
    »Ist er … ist er übergetreten?«
    »Oh, nein. Zumindest glaube ich’s nicht. Wir haben uns zerstritten, ein paar Jahre bevor ich gestorben bin. Alberner Krach. Ist es doch immer, stimmt’s? Aber dann bin ich gestorben, und als ich zu seiner alten Wohnung gegangen bin und nach ihm sehen wollte, war er umgezogen. Ich will keinen Kontakt aufnehmen – ihn einfach nur sehen. Ihn zu finden, das ist wahrscheinlich so einfach, wie das Telefonbuch von L.A. aufzuschlagen oder die 411 anzurufen, aber …« Ein schiefes Lächeln. »Ich kann keins von beiden.«
    »Nein, natürlich nicht. Aber ich kann, sobald ich eine Gelegenheit …«
    Das Geräusch, mit dem die Fliegentür geöffnet wurde, drang zu uns herüber. Ich erstarrte. Peter teilte mir mit einer Handbewegung mit, ich solle still stehen bleiben, und die Geister verschwanden in Richtung Hintertür.
    »Ich hab’s gesehen«, zischte Grady; seine Stimme hallte klar durch die stille Nachtluft herüber.
    »Einen Hund«, sagte Claudia.
    »Keinen Hund!«, donnerte Grady, bevor Claudia ihn zischend beschwichtigte. »Eine dämonische Bestie. Ein gigantischer schwarzer Wolf mit glühenden Augen und Reißzähnen, so lang wie deine Finger.«
    Jeremy spähte aus einem Busch hervor, die Ohren

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