Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
mich für paranoid? Moment, sehen wir mal, ob ich dich richtig verstanden habe. Du und Jeremy, ihr fragt dieses Mädchen nach Informationen, weil sie rein zufällig gerade jetzt ein Praktikum in L.A. macht …«
    Ich öffnete den Mund, aber Eve redete weiter. »Ihr fragt nach Möglichkeiten vor Ort, und gleich die ersten Leute, die sie euch vorstellt, sind – rein zufällig – genau die Leute, von denen ihr jetzt vermutet, dass sie die Schuldigen sein könnten. Sie drängt sich in eure Ermittlungsarbeiten wie ein zutrauliches Hündchen und rennt überall mit hin, und dann, gerade als Jeremy und du heraushaben, wer die bösen Buben sind, taucht wer auf, um Jeremy zu
unterstützen?
Der Freund der Halbdämonin. Und geht mit Jeremy los, um diese Gruppe zu
enttarnen,
während sie hierbleibt, um dich zu
beschützen.
Wirklich hübsch eingefädelt.«
    »Eingefädelt für was?«
    Eve tat so, als hätte sie mich nicht gehört; stattdessen schlenderte sie zur Balkontür hinüber, die Augen zusammengekniffen, als habe sie irgendein Gefahrenzeichen bemerkt.
    »Zu welchem Zweck eingefädelt, Eve?«
    »Diese Halbdämonin glaubt, sie hätte einen Riecher für Ärger? Kein Vergleich zu meinem, und das hier stinkt zum Himmel.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nur wenn man die Teile so zusammenzwingt, dass sie zu deiner Erklärung passen.
Wir
sind zu Hope gegangen, auf
Elenas
Vorschlag hin. Hope hatte nicht mal gewusst, dass wir in der Stadt waren. Ja, es sieht vielleicht nach einem etwas merkwürdigen Zufall aus, dass sie uns genau den Leuten vorstellt, nach denen wir suchen, aber sieh dir doch an, was sie treiben. Sie spielen paranormale Ermittler, um neuen magischen Möglichkeiten auf die Spur zu kommen und um frühzeitig gewarnt zu sein, wenn sie selbst in Gefahr sind aufzufliegen. Wen sollten solche Leute sich denn als Kontaktpersonen suchen, wenn nicht Boulevardjournalisten, die paranormale Aktivitäten recherchieren? Sie haben schon mit Hopes Vorgänger zusammengearbeitet und sich später dann bei ihr selbst gemeldet. Sie hatte keinerlei Grund, ihnen zu misstrauen.«
    »Wirklich nicht? Sieht so aus, als ob ihr Riecher für Ärger doch nicht so gut funktionierte.«
    Ich zögerte und schüttelte dann den Kopf. »Sie sagt selbst, dass sie nicht unfehlbar ist. Sie ist jung, und wir wissen beide, dass ihre Kräfte sich noch nicht vollständig entwickelt haben können, vor allem wenn niemand sie ausgebildet hat.«
    »Praktisch«, murmelte Eve.
    Ich sprach weiter. »Und was sie und Karl angeht, ich glaube nicht, dass sie seine Freundin ist …« Ich fing Eves Blick auf. »Und ich weiß, du hast nichts weiter gemeint, als dass es eine Beziehung zwischen den beiden gibt – was der Fall ist. Aber er ist nach L.A. gekommen, um
sie
zu schützen.«
    »Dann kann man also für alles eine Erklärung finden. Und du machst dir nicht die geringsten Sorgen, dass die beiden irgendwie da mit drinstecken könnten?«
    »Das Schlüsselwort hier ist ›irgendwie‹. Inwiefern? Was könnten sie damit zu erreichen hoffen? Sie hatten nichts damit zu schaffen, dass ich diese Geister hier entdeckt und das Ganze ins Rollen gebracht habe.«
    »Lass mich drüber nachdenken.«
    »Mach das.«

[home]
40 Vertrauensfrage
    H ope kam mit meinem Kaffee zurück, an dem ich lediglich nippte. Ich vertraute ihr, aber Eve hatte mich ein bisschen nervös gemacht.
    Meine Erfahrungen hatten mich gelehrt, dass Eve rasch mit Meinungen über andere Leute bei der Hand war – und unweigerlich nahm sie dabei das Schlimmste von ihnen an. Wenn man mit dem schwarzmagischen Markt und den Leuten zu tun hat, die sich dort tummeln, muss man vielleicht auch das Schlimmste annehmen.
    Und selbst jetzt – was auch immer es sein mochte, das sie auf der anderen Seite trieb, sie spielte mit Sicherheit nicht die Harfe in einem himmlischen Chor. Wann immer sie irgendetwas von mir wollte, hieß es »Nimm Kontakt zu diesem toten Massenmörder auf« oder »Recherchier mir jenen ungeklärten Mord«. Sie mochte inzwischen für die Parzen arbeiten, aber offensichtlich hatte sie nach wie vor Gründe dafür, übervorsichtig und sogar paranoid zu sein. Also nahm ich ihre Vermutungen im Hinblick auf Hope und Karl nicht mit einem Körnchen, sondern mit einem ganzen Teelöffel Salz … aber ich tat sie nicht vollständig ab.
    Während Hope und ich auf Nachricht von Jeremy warteten, unterhielten wir uns, hauptsächlich über das Leben in L.A. – tauschten Anekdoten und die Adressen von

Weitere Kostenlose Bücher