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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Chaosdämon als Leibwächterin.«
    »Hope ist nicht …«
    »Oh, ich weiß, was sie ist. Eine vollkommen Fremde, und sie hat dein Leben in der Hand.«
    Ich schüttelte den Kopf und begann die Tüte von der Reinigung auszupacken, die ich vor der Tür gefunden hatte. Eve kam auf mich zu und pflanzte sich »auf« die Tüte; immerhin schaffte sie es, deren Umriss zu verbergen.
    »Du ignorierst mich, Jaime. Ich habe gerade etwas sehr Relevantes zu bedenken gegeben.«
    »Nein, du bist einfach paranoid, was auf ein Leben zurückgeht, in dem du paranoid sein
musstest.
Hope ist nicht irgendein Schwarzmarktkontakt wie Molly Crane. Sie hilft dem Rat. Jeremy kennt sie …«
    »Ihre Kontaktperson ist Elena, richtig? Und es ist im Wesentlichen ein professioneller Kontakt. Sie hängen nicht privat miteinander herum.«
    »Jeremy kennt sie und vertraut ihr.«
    Es gab nicht viel, was sie dazu noch hätte sagen können – oder gewagt hätte zu sagen, also begann sie auf und ab zu gehen, während ich die Tüte ausräumte.
    »Während er weg ist, bist du also hier mit einer Chaosdämonin, die nicht mal
anwesend
ist …«
    »Sie sieht sich die Anlage hier an. Sie war hier, bevor ich dich gerufen habe.«
    Eve ging zum Fenster und sah hinaus. »Und wen hat Jeremy als Verstärkung dabei?«
    »Einen Rudelbruder. Karl Marsten. Er ist …«
    »Oh, ich weiß, wer Karl Marsten ist. Ein Berufskrimineller ohne festen Wohnsitz.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kenne Typen wie Marsten. Du und Jeremy, ihr tut’s nicht, also kann man euch kaum zum Vorwurf machen, dass ihr das ganze weltmännische Gehabe nicht durchschaut. Wie alt ist er? So alt wie du? Wahrscheinlich älter? Er hat die letzten vierzig Jahre damit verbracht, sich einen Dreck für andere Leute zu interessieren. Typen wie der wachen nicht eines Morgens auf und entdecken, dass sie zu Teamspielern geworden sind. Er benutzt das Rudel. Dem liegt an niemandem dort irgendwas …«
    »Stimmt nicht. Schon bevor er dazugestoßen ist, hat er sich mit ihnen vertragen, und Elena hat er immer gemocht.«
    Eve schnaubte. »Die hübsche Blonde, die nebenbei die einzige Frau seiner eigenen Spezies ist? Oh, ich bin mir sicher, dass er sie mag.«
    »Das ist es nicht. Und er hat sich immer gut mit Antonio und Nick vertragen. Nicht mal Clay hat etwas gegen ihn.«
    Sie hielt meinen Blick fest. »Elena, Clayton, Antonio und Nick. Fehlt da irgendjemand, Jaime?«
    Ich hörte das Echo meiner eigenen Befürchtungen in ihren Worten und beschäftigte mich zunächst damit, eine Bluse in den Schrank zu hängen. »Du hast recht. Karl Marsten wäre nicht meine erste Wahl, wenn ich jemanden aussuchen müsste, der Jeremy den Rücken deckt. Und du hast recht damit, dass er vor allem an sich selbst denkt. Aber das bedeutet nicht, dass er nicht loyal sein könnte. Sieh dir Hope an. Er versucht sie ständig zu beschützen, und so verhält sich niemand, der nur an sich selbst denkt.«
    Eve drehte sich langsam zu mir um; ihre Augen wurden schmal. »Hope? Er kennt die Halbdämonin?«
    »Allerdings. Er war derjenige, über den sie an den Rat gekommen ist.«
    »Über Karl Marsten?«
    Ein Klopfen an der Tür, dann Hopes Stimme: »Ich bin’s.« Sie kam hereingeschlüpft und sah sich um.
    »Oh, es tut mir leid. Ich habe gedacht, ich höre dich flüstern, und wollte nur fragen, ob alles in Ordnung ist.«
    Ich gestikulierte zur Balkontür hin. »Es ist Eve.«
    »Ah, natürlich, der Geist.«
    Eve umkreiste Hope und musterte sie. »Na, immerhin ist sie winzig.« Sie überragte Hope um fast dreißig Zentimeter. »Sogar du würdest mit der wahrscheinlich fertig.«
    »Danke«, murmelte ich.
    Hope sah sich mit unverkennbarem Unbehagen um. »Wenn es dir lieber wäre, kann ich noch etwas länger wegbleiben, damit du mit, äh, Eve reden kannst …«
    »Sag ihr doch, sie soll verschwinden«, sagte Eve.
    Ich sah zu ihr hin.
    »Fünf Minuten«, korrigierte sie sich.
    »Vielleicht ist das wirklich eine gute Idee«, sagte ich zu Hope. »Es kommt mir immer ziemlich unhöflich vor, in Gegenwart von anderen Leuten mit Geistern zu reden. Kannst du mir fünf Minuten geben?«
    »Klar – soll ich dir was zu trinken besorgen, solange ich unten bin?«
    »Kaffee wäre fabelhaft.«
    »Trink ihn bloß nicht«, sagte Eve, als Hope das Zimmer verließ.
    »Bitte …?«
    »Den Kaffee. Trink ihn nicht.«
    Ich verdrehte die Augen und setzte mich auf die Bettkante.
    Sie warf ihr Haar über die Schulter nach hinten und verschränkte die Arme. »Du hältst

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