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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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ungefährdet im Bett. Wie geht die Jagd?«
    »Schlecht. Ich habe seine Fährte bis zu seinem Auto verfolgt. Und dann dürfte er weggefahren sein.«
    »Was die Verfolgung natürlich unmöglich macht. War er allein, als er gegangen ist?«
    »Ja. Er scheint die anderen überzeugt zu haben, dass sie ruhig ohne ihn gehen können. Und keine Anzeichen dafür, dass er der Polizei einen Einbruch gemeldet hätte.«
    »Wahrscheinlich will er nicht riskieren, dass sie dieses blutbespritzte Verlies im Keller finden.«
    »Das wird es sein. Ich sitze im Auto hinter seinem Haus, aber er ist noch nicht zurück. Ich hoffe ja, er ist noch irgendwo ein sehr spätes Abendessen holen gegangen, aber ich glaube eher, er hat genau das getan, was ich befürchtet habe.«
    »Ist schleunigst zu seinem Kontaktmann gerannt und versucht jetzt, an diese Gruppe ranzukommen.«
    »Was fabelhaft wäre, wenn ich ihm noch auf der Spur wäre.« Ein leiser Seufzer. »Ich werde noch eine Stunde warten, einfach für den Fall, dass er nach Hause kommt.«
    »Und wenn er es tut, redest du dann mit ihm?«
    »Nur, wenn das gefahrlos möglich ist. Andernfalls werde ich es für heute lassen und mir morgen etwas überlegen.«
    Ich legte den Kopf aufs Kissen. »Danke. Dafür, dass du heute Abend auf mich aufgepasst hast. Ich weiß, du bist an Partner gewöhnt, die einen größeren Teil vom Risiko eingehen.«
    »Die sämtliche Risiken eingehen, meinst du. Wenn ich mit Clay oder Elena zusammen gewesen wäre – oder mit irgendeinem anderen Rudelmitglied –, dann wäre
ich
derjenige gewesen, der oben an der Luke sitzt und wartet und den man an den Ratten vorbeischafft. Ich bin der Alpha, weißt du noch? Ich habe keinen Spaß zu haben.«
    »Spaß?«
    »
Spaß
ist vielleicht eine Spur geschönt«, nahm er meine Worte von vorhin auf. »Aber es ist schön, sagen zu können ›Ich steige zuerst da rein‹, ohne dass vier Werwölfe fast übereinanderfallen, um mir zuvorzukommen, damit ich mir nur ja nicht den Zeh anstoße.«
    »Mit angestoßenem Zeh kann man schließlich kein Rudel führen.«
    »Offenbar nicht. Und ich habe zwar nichts Grundsätzliches dagegen, Strategien zu entwickeln, Befehle zu geben und sie ihre Abenteuer erleben zu lassen, aber manchmal kann es ein bisschen … viel werden. Du hast diese kranken Ratten in Toronto erwähnt …«
    »Ja?«
    »Wenigstens hattest du Gelegenheit draufzudreschen. Als wir damals das Nest entdeckt haben, hätte ich gern herausgefunden, was sie sich eigentlich zugezogen hatten. Man hat mir einen sekundenlangen Blick auf das Nest gestattet, und dann haben sie mich einen Rattenkadaver betrachten lassen, während Clay über mir gehangen und vor Nervosität gezuckt hat, als würde das Ding jeden Moment aufspringen und mich in die Nase beißen.«
    »Er kann eine Spur überfürsorglich sein, ist es das?«
    »Eine Spur. Aber es ist seine Aufgabe, und außerdem liegt es in seinem Wesen, ich kann mich also nicht beschweren. Trotzdem muss ich zugeben, es ist ausgesprochen erfrischend, auch einmal die Rollen zu tauschen.«
    »Und zu beschützen, statt beschützt zu werden?«
    »Du kannst auf dich aufpassen. Aber …«
    »Ich kann mir ja immer einreden, dass ich es nur dir zuliebe tue.«
    Ein leises Lachen. »Ja, das kannst du.«
    Wir redeten weiter, während er Botnicks Haus beobachtete. Irgendwann schlief ich ein. Als der Wecker klingelte, hielt ich das Telefon immer noch in der Hand, obwohl die Verbindung längst fort war.
     
    Mein Tag begann mit einem weiteren Anruf bei Jeremy. Botnick hatte sich die ganze Nacht nicht mehr blicken lassen. Jeremy war in sein Hotel zurückgekehrt, kurz bevor es hell zu werden begann. Er würde einen Blick auf Botnicks Haus und seinen Laden werfen, bevor er zum Frühstück vorbeikam.
    Er war die ganze Nacht auf den Beinen gewesen, und ich erwartete in keiner Weise, dass er jetzt noch zu Höflichkeiten imstande war. Aber er war bereits unterwegs – sagte er jedenfalls, obwohl ich hätte schwören können, dass ich im Hintergrund die Dusche laufen hörte.
    Und was Hope anging – sie hatte ihm eine Nachricht ins Hotel geschickt und erklärt, dass sie bis in die Frühstunden mit Bigfoot beschäftigt gewesen war.
    Nachdem ich aufgelegt hatte, holte ich meine Sachen von gestern Abend aus dem Mülleimer und steckte sie stattdessen in eine Tüte, um sie später diskret zu entsorgen. Wenn Todd Simon Kameras im ganzen Haus hatte anbringen lassen, dann war ihm durchaus zuzutrauen, dass er jemanden in der

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