Lockruf der Versuchung (Baccara) (German Edition)
über Madison wandern. Sie schlief, ihre Brust hob und senkte sich im Rhythmus der regelmäßigen tiefen Atemzüge. Er lächelte leise. Sie hatte recht gehabt. Es musste eine Menge passieren, bis sich Erschöpfung in ihm regte.
Inzwischen wusste er nicht mehr, wie oft sie in dieser Nacht zusammen geschlafen hatten. Unzählige Male waren sie zueinander gekommen, hatten glühende Leidenschaft geteilt und sich alles gegeben, bis sie in der Dämmerung des Morgens schließlich eingeschlafen waren.
Doch schon kurze Zeit später war Stone wieder hellwach. Und spürte erneut diese alles verzehrende Sehnsucht nach Madison. Er blickte auf ihre eng aneinandergeschmiegten Körper hinunter, lächelte zufrieden. Es fühlte sich gut an. Zu gut.
Die Erkenntnis traf ihn mit unerwarteter Wucht. Er hatte Madison Dinge anvertraut, die er nie mit einer anderen Frau geteilt hatte. Nie hatte er jemandem so tiefe Einblicke in sein Leben gewährt, in seine Seele und in seine Gefühle. Ohne an die Konsequenzen zu denken, hatte er den Schutzschild fallenlassen.
Er atmete tief durch, ließ den Blick über Madisons Gesicht wandern, über die zarte Haut ihres Halses. Bis hinunter zu ihren festen Brüsten.
Eigentlich fasziniert sie mich gar nicht, versuchte er sich einzureden, jedenfalls nicht als Mensch. Es ist nur sexuelle Anziehung. Nichts weiter.
Doch dann erinnerte er sich daran, was er empfunden hatte, als sie auf dem Höhepunkt der Lust seinen Namen gerufen hatte. Wie sie sich ihm hingebungsvoll entgegengedrängt hatte, um ihn immer tiefer in sich aufzunehmen. Und wie sein Herz weit geworden war vor Liebe, so weit …
Okay. Zugegeben, diese Nacht würde er wohl nie in seinem Leben vergessen. Aber jetzt wurde es höchste Zeit, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Er durfte Madison nicht zu viel Raum in seinem Leben geben.
Ursprünglich hatte er vorgehabt, sie in die wundervollen Sphären von Leidenschaft und Lust einzuführen und ihr zu beweisen, wie großartig Intimität sein konnte. Madison sollte merken, dass auch vernünftige Menschen von Verlangen überwältigt werden konnten. Dass niemand sich dagegen wehren konnte, wenn es passierte.
Das war ihm gelungen. Nicht mehr, nicht weniger. Jetzt ging es nur noch darum, Corey und Madisons Mutter zu finden.
Beim Gedanken an die Zeit danach spürte Stone einen leisen Stich im Herzen. Sobald Madison sich vergewissert hatte, dass es ihrer Mutter gut ging, würde sie nach Boston zurückfliegen. Und er würde bei Durango bleiben, um an seinem Buch zu arbeiten.
Diese heiße Nacht, das elektrisierende Prickeln zwischen Madison und ihm war nichts weiter als ein wenig Zerstreuung, bevor es zurück an die Arbeit ging. Zurück in die selbst gewählte Einsamkeit des erfolgreichen Schriftstellers.
Warum fühlte sich der Gedanke an eine Trennung bloß so merkwürdig an, ja fast beunruhigend? Und warum wurde ihm fast übel, wenn er sich vorstellte, dass Madison die neu entdeckte Lust mit einem anderen Mann auslebte?
Die neuen Beziehungen seiner Exgeliebten hatten ihn nie gestört. Im Gegenteil. Auf diese Weise waren sie keine Gefahr mehr für sein Gefühlsleben und seinen Wunsch nach Freiheit.
Stone atmete tief durch und straffte sich. Er brauchte dringend Abstand von Madison. Sie weckte ganz ungeahnte Gefühle in ihm, und das empfand er mehr als beängstigend.
Behutsam löste er sich aus ihrer Umarmung, stand auf und schlüpfte in seine Jeans. Dann ging er leise zur Tür. Er wollte Madison nicht wecken, denn er wusste nicht, wie er jetzt auf sie hätte reagieren sollen. Wie sollte er mit dem umgehen, was zwischen ihnen passiert war?
Bevor er die Tür hinter sich schloss, warf er einen kurzen Blick zurück – und wünschte sofort, er hätte es nicht getan. Madison lächelte im Schlaf, ihre ganze Haltung strahlte Sinnlichkeit aus. Er spürte, wie sich schon wieder Verlangen in ihm regte. Rasch wandte er den Blick ab, obwohl er am liebsten zum Bett zurückgekehrt wäre.
Er musste sich zusammenreißen. Dringend. Und er brauchte Abstand, sofort. Kopfschüttelnd drehte er sich um und schloss die Tür hinter sich.
10. KAPITEL
Helle Sonnenstrahlen fielen durchs Fenster, als Madison erwachte. Sie blinzelte verschlafen, rekelte sich wohlig in den Laken, wobei sie einen leichten Schmerz in ihren Muskeln spüre. Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht. In der letzten Nacht hatten diese Muskeln definitiv eine Menge mitgemacht …
Sie setzte sich auf, verwundert, dass der Platz neben ihr leer war. Wo
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