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Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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gespreizt, stand Talorc da und verschränkte die Arme vor der Brust, was zwar keine versöhnliche, jedoch auch keine kämpferische Haltung war. »Um etwas über die Situation meiner Schwester herauszufinden, habe ich unerlaubt euer Land betreten, aber mein Schmied hat es nicht getan. Magnus hat Susannah nicht von Balmoral'schem Grund und Boden entführt.«
    Die Tatsache, dass er nicht angezogen war, schmälerte kein bisschen seine gebieterische Erscheinung. Vielleicht, weil es den Mann nicht im Mindesten zu kümmern schien, dass er nackt war wie am Tag seiner Geburt. Trotz des Ernstes der Lage fand Emily ein solches Selbstbewusstsein einfach faszinierend.
    »Magnus?«, fragte Lachlan, den die Nacktheit des anderen Lairds anscheinend genauso wenig störte wie Talorc selbst.
    Emily wünschte, sie könnte auch so ungezwungen sein, aber sie hatte in ihrem ganzen Leben nur einen Mann nackt gesehen, und das war Lachlan. Und so biss sie sich auf die Lippe und versuchte, Talorc möglichst unauffällig anzusehen, weil sie zu neugierig war, um seine Nacktheit ganz zu ignorieren.
    »Der Bruder des Lairds, Ulf, hatte Susannah erlaubt, während des Vollmonds auf dem Festland zu jagen«, berichtete Talorc gerade. »Aber er machte sich nicht die Mühe hinzuzufügen, dass dort die Jagdgründe eines anderen Rudels waren.«
    »Ulf hat ihr das erlaubt?«, fragte Drustan und legte den Arm um Caits Schulter, als sie sich an ihn schmiegte. »Er hatte doch gar nicht die Autorität dazu.«
    »Das war Susannah nicht bewusst. Sie dachte, er spräche für euren Laird.«
    »Wann hat sie dir das erzählt?«, wollte Drustan wissen.
    »Sie hat mir gar nichts erzählt. Es war Magnus, von dem ich erfuhr, wie es dazu gekommen war, dass sie auf unserem Land jagte. Es war in dem Gespräch, in dem er mich darüber informierte, dass er eine Gefährtin gefunden hatte. Susannah war läufig. Ulf musste wissen, dass sie sich letztendlich mit einem Sinclair paaren würde. Aber er hat euch verschwiegen, dass er es war, der sie auf unser Jagdgebiet geschickt hatte, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Ich glaube, er wollte damit euren Laird glauben machen, wir hätten die Balmorals beleidigt. Ulf wollte ihn dazu bringen, dann persönlich Rache zu nehmen. Ich habe Erfahrung mit den raffinierten Machenschaften machthungriger Menschen, und deshalb vermute ich, dass er vorhatte, den Balmoral an mich zu verraten, damit er ganz sicher umgebracht würde.«
    »So wie er auch jetzt glaubt, unseren Laird verraten zu haben?«, warf Drustan ein.
    »Ja. Er hat mich gebeten, hier zu warten, und meinte, er würde dafür sorgen, dass der Balmoral sich allein auf die Suche nach mir macht.«
    »Emily!«, bellte Lachlan.
    Sie fuhr zusammen und errötete, als sich alle Blicke auf sie richteten. Fragend sah sie Lachlan an.
    »Ja?«
    Er lächelte nicht. »Komm her.«
    Sein Ton erlaubte keinen Widerspruch, und ausnahmsweise versuchte sie es auch gar nicht. Als sie zu ihm ging, hob er mit einer Hand ihr Kinn an und sah ihr in die Augen. »Du gehörst mir.«
    »Müssen wir das jetzt besprechen, Lachlan?«
    Statt zu antworten, fragte er: »Willst du, dass ich Talorc zum Kampf herausfordere?«
    Hatten sie das nicht gerade erst hinter sich gebracht? »Nein.«
    »Dann schau nur mich an.«
    O Gott! Er wusste, dass sie Talorc heimlich angesehen hatte.
    Sie errötete bis unter die Haarwurzeln. »Ich war nur neugierig.«
    »Ich werde deine Neugier ein andermal befriedigen.« Er schob sie hinter sich und wandte sich dann wieder Talorc zu. »Ich habe nur dein Wort, dass mein Bruder ein Verräter ist.«
    »Und die Beweise, die dir deine eigene Logik liefern müsste. Wenn ich dich töten wollte, hätte ich es bereits getan, als ich dich mit der Engländerin im Wasser sah. Du hattest keine Wachen bei dir. Ich schon - und sie wäre leicht genug zu beseitigen gewesen.«
    Die Kälte dieser Worte ließ Emily erschaudern. Sie trat näher an Lachlan heran, bis sie ihn fast berührte und die Wärme seines Körpers sich beruhigend um sie legte.
    »Aber zuerst hättest du mich umbringen müssen.«
    Aus ihr unerklärlichen Gründe wurde Emilys Kehle eng, und Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie wusste, dass Lachlan meinte, was er sagte. Was auch immer er ihr vorhin vorgeworfen hatte, an jenem Tag am See hätte er niemals zugelassen, dass Talorc ihr etwas antat. Er hätte sein Leben dafür hingegeben, sie zu beschützen. Aber was bedeutete das schon? Vielleicht gehörte das ja auch nur zu seiner Kriegerehre.
    »Der

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