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Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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Punkt ist«, entgegnete Talorc gedehnt, »dass ich es nicht versucht habe.«
    Lachlan zuckte die Schultern.
    »Wie schon gesagt, ich kam auf eure Insel, um etwas über die Lage meiner Schwester herauszufinden.«
    »Der Sinclair'sche Soldat, den wir zurückließen, als wir die Frauen entführt haben, wird dir doch berichtet haben, dass sie Drustan heiraten würde«, erwiderte Lachlan.
    »Das hat er, und ich habe genug von dir gehört, um zu wissen, dass es auch so kommen würde, wenn das dein Plan war. Aber ich musste sichergehen, dass Cait nicht misshandelt wurde und keine Gefangene war.«
    »Und sie ist zufrieden mit ihrer Ehe, das müsstest du nun wissen«, sagte Drustan.
    »Ja«, bestätigte Talorc. »So zufrieden, wie deine Schwester es ist.«
    Drustan nickte, und Cait sah lächelnd zu ihm auf.
    »Aber Ulf hat mir gegenüber behauptet, sie wäre es nicht. Er sagte, Cait wäre gezwungen worden, Drustan gegen ihren Willen zu heiraten.« Talorcs Stimme bebte, so wütend war er. »Er sagte, sie wolle zu unserem Clan zurück, doch sie würde wie eine Gefangene hier festgehalten.«
    »Das ist nicht wahr!«, rief Cait.
    »Nein?«, fragte Talorc. »Bist du so freiwillig auf diese Insel gelangt, wie Susannah in unser Jagdgebiet kam?«
    Drustan trat vor Cait. »Ich gebe zu, dass sie gegen ihren Willen hierher gebracht wurde, aber sie ist nicht misshandelt worden, und sie ist jetzt meine Frau und froh darüber, es zu sein.«
    »Ich will nicht von hier weg«, fügte sie hinzu. »Ich gehöre jetzt zu den Balmorals.«
    »Das sagtest du schon.« Talorcs Stimme ließ nicht erkennen, wie er darüber dachte. »Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, uralte Rudelgesetze außer Acht gelassen zu haben. Susannah hat mit der Zustimmung deines Bruders gehandelt, Balmoral, und du hast Vergeltung geübt, ohne alle Fakten in der Hand zu haben. Du hättest erkennen müssen, dass dein Bruder eine Bedrohung für das Rudel darstellt, und deswegen bist du im Unrecht.«
    Cait schnappte nach Luft und wurde kreidebleich. Drustan sah so aus, als wollte er Talorc an die Kehle gehen.
    Lachlan aber seufzte nur. Es war ein so trauriger, müder Laut, dass Emily tröstend eine Hand auf seinen Rücken legte.
    Er blickte sich über die Schulter nach ihr um, und seine dunklen Augen schienen etwas zu suchen, aber sie hatte keine Ahnung, was. Dann wandte er sich wieder Talorc und den anderen zu. »Ich hätte seine Unzufriedenheit, seine Machtgier sehen müssen. Er verstand sie gut zu verbergen, aber es gab Anhaltspunkte dafür, wenn ich bereit gewesen wäre, sie zu sehen.«
    Emily war stolz auf Lachlans Bereitschaft zuzugeben, dass er im Unrecht war. Sie bewies eine Charakterstärke, die nur wenige Männer in seiner Position besaßen. Trotzdem war der Grund dafür, dass es so weit gekommen war, für sie nach wie vor ein Quell der Sorge. Denn falls Lachlan ihn nicht erkannte und seine Denkweise änderte, könnte sich die Bedrohung durch Ulf auf andere Weise wiederholen. Und beim nächsten Mal würde sie vielleicht unbemerkt bleiben, bis es zu spät war, um den Ausgang zu verändern, wie es bei MacAlpin gewesen war.
    »Du hast die Bedrohung, die Ulf darstellte, zu leicht genommen, weil er nur ein Mensch ist«, sagte sie. »Du dachtest, er sei schwächer als ein Chrechte oder nicht fähig, dich zu hintergehen, aber das war ein Irrtum, Lachlan.«
    »Danke, dass du mich darauf hinweist, Emily«, erwiderte Lachlan trocken.
    »Indem du dich so sehr auf deine Überlegenheit verlassen hast, hast du dich selbst und deinen Clan gefährdet«, beharrte sie.
    Talorc lachte. »Ganz schön scharfzüngig, die junge Dame, was?«
    »Sie ist freimütig, doch sie hat recht.« Lachlan seufzte. »Wie so oft.«
    Emily war dankbar, dass er sie in Schutz nahm und der Meinung war, sie habe häufig recht - was sie aber keineswegs dafür entschädigte, dass er sie der Leidenschaft wegen, die er so bewusst in ihr hervorgerufen hatte, der Unmoral beschuldigt hatte. Die beiden Lairds mochten einander ohne Entschuldigung verzeihen, sie jedoch hatte nicht die Absicht, das zu tun. Lachlan würde sich bei ihr entschuldigen müssen!
    »Sie hat gesagt, sie wäre lieber mit einem Ziegenbock verheiratet als mit mir. Bist du der Ziegenbock?«, fragte Talorc mit unverkennbarer Belustigung.
    »Der werde ich sein.«
    »Nein!«
    »Freut mich, das zu hören«, meinte Talorc zu Lachlan, ohne Emilys Einwand zu beachten. »Da sie nach Schottland geschickt wurde, um mich zu heiraten, bin ich für sie

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