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Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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die Burg zurückgeschickt, bevor er sie hinter dem Busch hervorgerufen hatte, um mit ihr zusammen zurückzugehen. Seine Rücksichtnahme machte sie genauso glücklich wie zuvor das Gefühl seiner Lippen auf ihren.
    Lachlan hatte sie bis nach oben zu dem Turmzimmer begleitet und sie erst dann allein gelassen. Doch er hatte nicht die Tür verriegelt. Emily hatte angestrengt auf das Geräusch gelauscht, aber nichts gehört. Bedeutete das, dass es ihr freistand, das Zimmer zu verlassen, wenn sie wollte?
    Trotz ihres Gefühlsausbruchs am Tag zuvor verspürte sie nicht den Wunsch, sich vor seinen Clan-Mitgliedern zu verbergen. So dünnhäutig war sie nun wirklich nicht. Wenn sie Sybil jeden Tag hatte ertragen können, seit sie acht gewesen war, würde sie ja wohl auch ein paar feindselige Schottinnen verkraften können.
    Sie hätte Lachlan fragen können, wie ihre Situation aussah, wenn er ein wenig länger geblieben wäre, aber er hatte sich sofort zurückgezogen. Er hatte sie nicht einmal in ihr Zimmer begleitet, sondern ihr nur gesagt, sie würden den Schwimmunterricht gleich morgen wiederholen. Dann war er ohne einen Blick zurück gegangen. Es hatte sie ihre ganze Willenskraft gekostet, nicht die Hand auszustrecken und ihn zu berühren. Sie hatte gewollt, dass er blieb, und vermisste ihn jetzt schon so, als wäre sie es gewöhnt, ihn jede Minute ihres Lebens um sich zu haben - was ein ausgesprochen seltsames Gefühl einem Mann gegenüber war, dem sie am Tag zuvor zum ersten Mal begegnet war.
    Emily nahm die Bürste vom Tisch, um ihr feuchtes Haar zu glätten, aber ihr letzter Gedanken ließ sie innehalten.
    Obwohl sie Lachlan erst seit zwei Tagen kannte, hatte sie ihm mehr von sich erzählt als irgendeinem anderen Menschen in ihrem Leben. Sie erinnerte sich an ein Gedicht über Liebe auf den ersten Blick, das sie vor einiger Zeit gelesen, aber damals ziemlich albern gefunden hatte. Sie hatte sich so etwas nicht vorstellen können, doch nun konnte sie es plötzlich.
    Sie ließ sich auf ihr Bett fallen und begann, ihre feuchten Haare mit der Bürste zu entwirren. Wie konnte sie so dumm sein? Wenn sie jemanden liebte, müsste es Talorc sein. Sie würde ihn heiraten müssen. Ihr blieb gar keine andere Wahl. Wie konnte ihr Herz sie so verraten haben? Oder waren ihre Gefühle nicht mehr als ein instinktives Vertrauen in einen starken Mann und ein mächtiges sinnliches Verlangen, das sie mangelnder Erfahrung wegen nur einfach nicht beherrschen konnte?
    Sie konnte nur hoffen, dass es das Letztere war, denn falls sie den Laird tatsächlich liebte, würde ihr mit Sicherheit das Herz gebrochen werden.
    Doch ob aus Liebe oder Verlangen, sie hatte sich bei Lachlan nicht wie eine Dame verhalten und konnte es nicht einmal bereuen. Egal, wie schockierend die Ereignisse dieses Morgens gewesen waren, sie würde keines davon ungeschehen machen wollen. Und sie würde auch morgen bereit sein für ihren Schwimmunterricht mit Lachlan. Wenn er sie küsste, würde sie den Kuss erwidern. Wenn er sie berührte, würde sie durch ihn die Freuden der körperlichen Liebe erfahren und nichts davon bereuen.
    Sie hatte jeden Augenblick mit ihm genossen - außer, als sie gehört hatte, wie er zu Ulf gesagt hatte, er werde sie nicht behalten. Das hatte wehgetan. Aber das dürfte es nicht, weil seine Haltung schließlich keine große Überraschung für sie war. Er hatte ihr gegenüber ja keinen Hehl daraus gemacht: Lachlan wollte keine Zukunft mit ihr, was aber keine Rolle spielen dürfte, weil von einer Zukunft mit ihm ohnehin keine Rede sein konnte.
    Sie würde ihn nicht lieben. Nur eine Närrin liebte einen Mann, wenn aus dieser Liebe nichts als Kummer entstehen konnte, und sie war keine Närrin. Sie würde diese Zeit als Gefangene als Erholung von dem Leben genießen, das zu führen sie verpflichtet war, aber wenn der Moment kam, in ihr Leben zurückzukehren, würde sie nicht zögern, es zu tun.
    Highland-Krieger waren nicht die Einzigen, die sich ihrer Pflicht bewusst waren.
    Cait lag in Drustans Armen und lauschte dem Pochen seines Herzens und ihren eigenen, ruhiger werdenden Atemzügen. Sie hatte nicht gewusst, dass die körperliche Liebe so aufregend sein konnte, wie sie es bei ihnen war. In ihrer ersten Ehe war sie es jedenfalls nicht gewesen, aber das sagte sie Drustan natürlich nicht. Der Werwolf war auch so schon eingebildet genug.
    Und er hatte sie tatsächlich dazu gebracht, ihn anzubetteln!
    Aber Cait schämte sich deswegen nicht, sondern

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