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Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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dachte, hatte absolut keinen Einfluss auf ihr tierisches Verhalten, und die meisten waren klug genug, das zu erkennen und sich dementsprechend zu verhalten.
    Susannah hatte geglaubt, sich ihre Unabhängigkeit zu bewahren, indem sie allein auf die Jagd ging. In den alten Zeiten wäre ihr das nie gestattet worden, egal, was sie selbst entschieden hätte. Nicht alle Werwölfinnen wurden brünstig, aber die meisten schon. Und wenn sie läufig waren, wurde von ihnen erwartet, sich zu paaren und für Nachwuchs zu sorgen, um das Rudel zu vergrößern.
    Die meisten Rudel hielten sich noch an diesen Brauch, so wie menschliche Väter verlangten, dass ihre Töchter eine Familie gründeten, wenn sie ins heiratsfähige Alter kamen. Cait war schon bei ihrer ersten Brunst gedeckt worden, doch sie wusste, dass ihr Bruder auch darauf bestanden hätte, dass sie einen Gefährten nahm, wenn sie nicht läufig gewesen wäre.
    »Ich dachte, die Wölfe unter den Balmorals sähen die körperliche Paarung nicht als lebenslange Bindung an.« Diese Einstellung hatte anfangs für einige Unstimmigkeiten zwischen Susannah und Magnus gesorgt, und Cait hatte sich gefragt, warum das Mädchen beschlossen hatte, allein zu jagen, wenn es denn so war.
    Wäre sie bei ihrem Rudel nicht sicherer gewesen?
    Moira seufzte. »Eine Paarung in Wolfsgestalt führt bei einer läufigen Wölfin normalerweise zu einer Schwangerschaft. Das wusste Susannah. Ein Junges miteinander zu bekommen, ist in unserem Clan gleichbedeutend mit einer lebenslangen Bindung, die unter gar keinen Umständen gebrochen werden darf.«
    Das klang vernünftig. Die Balmorals waren nicht der einzige Clan mit einem Rudel, das auch außerhalb einer lebenslangen Bindung den Geschlechtsakt praktizierte. Da dieser für so viele Werwölfe der Auslöser war, um die Kontrolle über ihre Verwandlung zu erlangen, nachdem sie mannbar geworden waren, glaubten manche Rudel, dass Sex ohne lebenslange Konsequenzen praktiziert werden sollte. Nach Caits Dafürhalten bedeutete das allerdings, sich zu sehr seiner wölfischen Natur zu überlassen.
    Aber sie hatte nicht vor, sich gerade jetzt auf eine Diskussion über Moral mit ihrem frisch gebackenen Ehemann und ihrer Schwiegermutter einzulassen. Doch wehe dem Werwolf, der sich mit einer Tochter von ihr paarte, ohne sich zu einer lebenslangen Bindung zu verpflichten! Sie würde ihm die Kehle herausreißen, und Drustan würde lernen müssen, damit zu leben.
    Sie würde nicht zulassen, dass einem Kind von ihr durch solch barbarische Gebräuche wehgetan wurde.
    »Warum war Susannah überhaupt dazu ermutigt worden, auf dem Gebiet der Sinclairs zu jagen?«, fragte Cait, da sie das noch immer nicht verstehen konnte.
    Es ergab nämlich keinen Sinn, wenn man bedachte, was Susannah zu erreichen gehofft hatte, nämlich ungebunden zu bleiben. Denn ob der Wolf nun ein Sinclair'scher oder ein Balmoral'scher war - wenn er erst einmal die Witterung der läufigen Wölfin aufgenommen hatte, würde sie auf jeden Fall gedeckt werden, und genau das war ja auch geschehen.
    »Niemand hatte sie dazu ermutigt«, sagte Drustan schroff.
    Cait wandte sich ihrem Mann zu, nicht sicher, was sie von seinem veränderten Gebaren halten sollte, aber auch nicht bereit, sich davon einschüchtern zu lassen. »Deine Schwester hat Magnus erzählt, man habe ihr einen Ort empfohlen, wo sie bei Vollmond jagen sollte. Sie wusste nicht, dass es das Gebiet der Sinclairs war, aber du kannst mir nicht erzählen, dass die männlichen Mitglieder eures Rudels auch nichts davon wussten. Wem hier was gehört, ist etwas, was die Lairds als Allererstes übereinander lernen.«
    Eigentlich sollte es ein Geheimnis sein, doch die Rudel spionierten einander aus und wussten viel mehr übereinander, als sie zugaben. Es hatte eine Zeit gegeben, in der alle Chrechten unter einem gemeinsamen König vereint gewesen waren, aber heute war das nicht mehr ihre Art zu leben. Nicht seit MacAlpins Verrat. Dessen ungeachtet führten sie jedoch nicht so viel Krieg miteinander wie mit den rein menschlichen Clans oder denen im Süden. Es gab unausgesprochene Gesetze, nach denen alle lebten, und die Regeln, die sich auf die Paarung mit einer Werwölfin aus einem anderen Rudel bezogen, waren einige der heiligsten. Doch in diesem Fall waren sie nicht aus den Gründen missachtet worden, die Drustan annahm.
    Caits Bruder achtete die alten Traditionen sehr. Er hätte Magnus nie erlaubt, Susannah ohne eine formelle Anfrage an den Balmoral'schen

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