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Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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er dann die Sicherheitsvorkehrungen der Balmoral'schen Festung überwinden können? Und sie von hier fortbringen, falls es ihm gelang?
    Eine gänzlich unbekannte Furcht befiel sie.
    Als Werwölfin, die ihrer Schwangerschaft wegen nicht verwandlungsfähig war, hatte sie nur wenige Möglichkeiten, sich zu verteidigen. Das Kind durfte auf gar keinen Fall gefährdet werden. Das hatte sie gestern fast vergessen, als sie wie eine Wahnsinnige um ihre Freiheit gekämpft hatte, aber sie würde es ganz gewiss nicht noch einmal vergessen. Ihre Spezies zu vermehren, war nach wie vor eine geheiligte Verpflichtung bei den Chrechten.
    Egal, wie schwierig diese Aufgabe auch war.
    Cait konnte nur hoffen, dass Drustan sie ebenso gut beschützen würde, wie er sie geliebt hatte ... und dass er ihren Bruder dabei nicht umbringen würde. Denn so unleidlich Talorc auch sein konnte, liebte sie ihn doch. Und er würde nicht ihretwegen, sondern ihres Kindes wegen kommen. Er lebte nach den alten Regeln, was bedeutete, dass er zwar ihren Bund mit Drustan respektieren würde, aber weder den Verlust eines zukünftigen Chrechte-Kriegers noch die Entführung seiner Schwester hinnehmen würde, ohne sich für die Beleidigung zu rächen.
    In dieser Hinsicht waren er und Lachlan sich sehr ähnlich.
    Aller Wahrscheinlichkeit nach würde er die Auslieferung des Kindes an den Sinclair-Clan verlangen. Sollte Cait beschließen, ihr Baby zu begleiten und fortan als Witwe zu leben, würde er das erlauben, doch sie hatte wenig Hoffnung, dass er den Balmorals gestatten würde, ihr Kind zu behalten. Besonders, wenn sie einen Sohn gebar. Allerdings bestand auch die sehr reale Möglichkeit, dass er den Balmorals wegen ihrer Entführung den Krieg erklären würde, noch bevor das Kind geboren war.
    Schweren Herzens und voller Sorge über die möglichen Konsequenzen ihrer Situation zog sie sich an und fuhr schnell noch ein paar Mal mit der Bürste über ihr Haar, bevor sie ins Nebenzimmer ging.
    »Susannah ist glücklich mit Magnus«, sagte sie statt einer Begrüßung, in der Hoffnung, dass diese Information etwas ändern könnte, was sie im Grunde ihres Herzens allerdings nicht glaubte. »Sie hat viele Freunde unter den Sinclairs gefunden.«
    Drustan und ihre Schwiegermutter sahen sich nach ihr um. Moira saß auf einer Bank und er auf der anderen. Er winkte Cait, sich zu ihnen zu gesellen, und obwohl sie seiner Aufforderung nachkam, fühlte sie sich doch ziemlich seltsam dabei. Sean war nie so besitzergreifend gewesen.
    »Du hast sie gesehen?«, fragte Moira mit einem hoffnungsvollen Blick in ihren grünen Augen, die denen ihres Sohnes so ähnlich waren.
    »Ja.« Cait ergriff die Hand der alten Frau und drückte sie. »Magnus lebt in einem eigenen Häuschen auf dem Burghof. Er ist der Schmied unseres Clans und versteht etwas von seinem Handwerk. Mein Bruder verlässt sich voll und ganz auf ihn. Du würdest ihn mögen, da bin ich mir ganz sicher.«
    »Aber warum hat er meine Tochter geraubt?«
    Cait wusste, dass ihre Antwort Drustan verärgern würde, doch sie konnte ihn und Moira nicht belügen. »Magnus hat sie nicht geraubt. Nicht wirklich. Er hat sich als Wolf mit ihr gepaart und dann, wie es Brauch bei unserem Rudel ist, darauf bestanden, mit ihr als seiner Frau zu seinem Clan zurückzukehren. Und das geschah auf Sinclair'schem Besitz.«
    Das war der Teil, von dem sie wusste, dass er Drustan nicht gefallen würde. Sie verstand ja selbst nicht, wieso Susannah auf dem Land der Sinclairs gewesen war, doch sie wusste, dass der Schmied ihres Bruders nicht gelogen hatte. »Susannah hat Magnus gesagt, sie besäße die Erlaubnis ihres Lairds, bei Vollmond außerhalb der Insel auf die Jagd zu gehen. Sie sagte, sie wäre noch nicht bereit, einen bleibenden Gefährten zu nehmen.«
    »Das war sie nicht. Sie war paarungsbereit geworden und wusste, dass sie, wenn sie bei Vollmond mit dem Rudel lief, von einem der Rüden gedeckt werden würde.«
    Cait konnte sich vorstellen, was das Mädchen gedacht hatte. Alle Werwölfe und -wölfinnen wussten, dass bei einem Weibchen, das noch keinen Gefährten hatte, seine tierische Natur die Oberhand gewinnen würde, wenn es zusammen mit den Rüden seines Rudels jagte. Die Rüden ohne Gefährtin würden miteinander um die Wölfin kämpfen, auch wenn sie sie als Frau vielleicht nicht mochten. Der Sieger würde die Wölfin dann umwerben, und am Ende würden sie sich paaren. Das war unvermeidlich. Was die Werwölfin in menschlicher Gestalt

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