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Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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weiter daran zweifeln, bis sie unwiderlegbare Beweise hatte. Einige Hinweise hatte sie ja schon, wenn sie das seltsame Verhalten der Highlander auf eine ganz bestimmte Weise deuten wollte.
    Aber war ihr Vertrauen in ihre Freundin groß genug, um sich von ihr von etwas derart Unwahrscheinlichem überzeugen zu lassen?
    Nicht sicher, wie sie dazu stand, ging Emily in die Küche und bot ihre Hilfe an, nur um gleich wieder hinauskomplimentiert zu werden - wenn auch erst, nachdem sie die Bekanntschaft der anderen Frauen gemacht hatte, die in der Küche halfen. Sie waren nicht übertrieben freundlich, aber auch nicht feindselig und schienen erfreut zu sein, dass sie sich die Mühe machte, sich nach ihren Namen zu erkundigen und sich anerkennend zu dem Mittagessen äußerte.
    Als Emily auf den Hof hinaustrat, sah sie in einiger Entfernung den Priester, der sie aber nicht bemerkte. Sie hätte ihn gern gefragt, ob es Werwölfe in diesem Clan gab. Bestimmt wusste er das, doch sie konnte nicht riskieren, Cait ihrer Enthüllungen wegen in Gefahr zu bringen. Emily wurde ganz übel bei dem Gedanken, wie hart die Schottin bestraft werden könnte, falls herauskam, dass sie ihr die Geheimnisse des Clans verraten hatte.
    Die bloße Vorstellung, ihrer Freundin könnte etwas Schlimmes widerfahren, war für Emily unerträglich, und sie konnte jetzt sehr gut verstehen, dass Cait sich so um ihren Bruder sorgte. Er war vielleicht kein liebenswürdiger Mensch, aber im Grunde wahrscheinlich auch nicht anmaßender als Lachlan. Talorc weckte zwar nicht die erstaunlichen erotischen Empfindungen in Emily, die sie bei dem Balmoral'schen Laird verspürte. Aber Cait liebte Talorc und musste außer sich vor Sorge sein über sein Schicksal.
    Doch ungeachtet ihrer Zweifel, was die Werwölfe im Clan anging, musste Emily ihr Versprechen halten und alles tun, um Lachlan davon abzuhalten, am nächsten Morgen zu dem See zu gehen.
    Mit diesem festen Vorsatz im Kopf trat sie zu ein paar Kindern und half ihnen, Wasser aus dem Brunnen im unteren Burghof zu holen, bevor sie zur Burg zurückging, um sich umzukleiden und zum Abendessen zurechtzumachen.
    Cait saß auf einer der Bänke in ihren Gemächern und bürstete ihr Haar, während sie auf Drustans Rückkehr wartete.
    Als er sie vorhin hatte rufen lassen, hatte sie gedacht, er verlangte nach ihr, um wieder mit ihr ins Bett zu gehen. Und da sie nun wusste, dass Emily verhältnismäßig sicher und wohlbehalten war, war sie auch gar nicht abgeneigt gewesen. Sie sehnte sich nach Drustans Berührungen und der Intimität der vergangenen Nacht, besonders, da sie nun wusste, dass Talorc in der Nähe war und mit Sicherheit nichts Gutes plante.
    Nur hatte sie bei der Rückkehr in ihre Gemächer dort einen kalten, unversöhnlichen Ehemann und die Haushälterin angetroffen, die sie schon erwartet hatten. Nachdem Drustan Cait dann darüber informiert hatte, dass zu ihren neuen Pflichten auch die Aufsicht über die Haushaltsführung gehörte, da der Laird keine Gemahlin hatte, hatte er sie mit der Haushälterin bekannt gemacht und war gegangen.
    Marta hatte Cait zu einer Besichtigungsrunde durch die Burg mitgenommen, die sie von den Turmzimmern bis zu den Kellerräumen führte. Die Feste war doppelt so groß wie die ihres Bruders, was Cait ein bisschen irritierend fand. Nicht nur über zwei Dutzend Soldaten hatten ihre Quartiere in den Baracken unter Caits und Drustans Zimmern, sondern auch die Haushälterin lebte mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in eigenen Räumen neben dem großen Saal. Im ersten Stock darüber befanden sich die privaten Gemächer des Lairds, zu denen auch ein Salon gehörte, der allerdings nicht mehr benutzt wurde, seit Lachlans Mutter verstorben war, wie die redselige Marta zu berichten wusste.
    Ihre Worte hatten in Cait ein Bild von sich und Emily und ihren Kindern in diesem Salon heraufbeschworen, das ihr so real erschienen war, dass sie hatte blinzeln müssen, um es zu verdrängen, bevor sie sich wieder auf Martas Worte hatte konzentrieren können. Aber das Bild hatte sie immer wieder heimgesucht, bis sie nicht mehr umhin konnte, sich zu fragen, ob Gott Emily nicht als Braut für ihren Bruder, sondern für den Laird der Balmorals hierher gebracht hatte.
    Es war sicherlich nur Wunschdenken, doch sie hatte sogar noch davon geträumt, als sie sich hingelegt hatte, um sich ein bisschen auszuruhen, nachdem die Haushälterin wieder gegangen war. Cait hatte in der Nacht zuvor nur wenig Schlaf bekommen

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