Lockruf Des Mondes
seiner Stimme brachte sie ganz durcheinander.
Doch seine Scherze und die Besorgnis um sie waren eine große Verbesserung gegenüber seiner vorherigen Kälte.
Sie ging um ihn herum zu dem Krug mit frischem Wasser auf der anderen Seite des Raumes. In ihrer Eile, das Waschtuch zu befeuchten, verschüttete sie Wasser auf dem Tisch, als sie es in die große Schüssel goss. »Ich würde dich gern waschen ... wenn du möchtest.«
»Wirklich? Weil es dir weniger unangenehm ist, mich zu berühren, als meine Berührung zu ertragen?«
Sie zog scharf die Luft ein und fuhr zu ihm herum. Sein Gesicht war unbewegt, aber seine Augen glühten von etwas, das tief in ihrem Innersten etwas zum Schmelzen brachte.
Sie suchte seinen Blick und erwiderte ihn ruhig. »Ich wollte heute Morgen nicht andeuten, dass ich mich nicht gern von dir berühren lasse.«
»Du hast gar nichts angedeutet, sondern es ganz unverblümt gesagt.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich in entspannter Haltung mit dem Rücken an die Wand.
»Aber so habe ich das nicht gemeint.«
Er zog spöttisch eine Augenbraue hoch. »Wie könntest du es denn sonst gemeint haben?«
Sie ging durch das Zimmer zu ihm hinüber und wischte ihm einen Schmutzfleck von der Wange. Ihr Körper reagierte sofort auf seine Nähe, doch sie hielt nicht inne in ihrem Tun. »Ich war besorgt um meine Freundin und verletzt, weil meine Sorge dich nicht kümmerte und weil du mehr daran interessiert warst, dein Vergnügen bei mir zu suchen, als mir zu helfen, meine Ängste zu zerstreuen.«
»Du glaubst, es sei meine Aufgabe, deine Ängste zu zerstreuen?«
»Wenn du kannst, ja.« Sie biss sich auf die Lippe, als sie die Schnittwunde an seiner Brust abtupfte. Sie war jedoch nicht tief, und das Blut war schon getrocknet.
»War Sean so rücksichtsvoll gegenüber deinen Gefühlen?«
»Ich habe ihm nur selten meine Ängste anvertraut. Das kam so gut wie nie vor.«
»Soll das heißen, dass dieser mustergültige Ehemann und du euch nicht so nahegestanden habt, wie du mir heute Morgen zu verstehen gabst?«
»Ja.«
»Dann wart ihr also keine Seelenverwandten?«
Cait hatte seine Brustwunde gereinigt und begann nun, den Schmutz an seinen Armen abzuwischen. »Nein.«
»Komisch. Heute Morgen hatte ich den Eindruck, dass er ein Ideal war, dem man nicht gerecht werden kann.«
»Du bist ein Balmoral'scher Wolf. Du glaubst so etwas von keinem Mann.«
»Nein?«
Sie antwortete mit einem Lachen, das gepresst und heiser klang von den Gefühlen, die sie durchfluteten, als sie ihn mit weit weniger unschuldigen Gedanken berührte, als sie hätte haben sollen. »Nein, das tust du nicht. Du bist sogar noch arroganter als mein Bruder.«
Er ließ seine Arme sinken und legte sie um ihre Taille. »Ist das ein Vorwurf?«
Sie befeuchtete ihre Lippen, und ihre Hände verharrten für einen Moment in der Bewegung. »Nein.«
»Es war nicht meine Absicht, dich vor meiner Mutter in Verlegenheit zu bringen.«
»Ich weiß, dass unsere Ehe aufgrund von ungewöhnlichen Umständen zustande kam, aber es ist trotz allem eine Ehe, und es ist mir wichtig, dass deine Mutter mich mag.«
»Keine Angst, sie ist schon ganz entzückt von dir.«
Cait war nicht sicher, ob das stimmte, doch es war nett von ihm, dass er es sagte. »Danke.«
»Du warst also gekränkt, als ich heute Morgen mit dir ins Bett zurück wollte?«
»Ja.«
»Ich habe deine Sorgen nicht ignoriert, Cait. Ich hatte dir ja schon versichert, dass Lachlan der Engländerin nicht wehtun würde.«
Und er hatte von ihr erwartet, ihm das ohne ein weiteres Wort zu dem Thema abzunehmen. Cait seufzte. »Ich brauchte aber mehr. Ich musste sie sehen, um mich mit eigenen Augen davon zu überzeugen.«
»Und als du Emily gesehen hast, ging es ihr da gut?«
»Ja. Sehr gut. Lachlan bringt ihr tatsächlich das Schwimmen bei.«
»Deine Befürchtungen waren also völlig grundlos. Du hättest mir vertrauen sollen.«
»Wie hätte ich das wissen können?«
»Ich bin dein Ehemann.«
»Was heißt das schon? Ich bedeute dir doch nichts ... nicht ich persönlich. Ich bin nur ein Mittel zum Zweck, mehr nicht. Dein Laird wollte Vergeltung für eine vermeintliche Beleidigung, und mich hier festzuhalten, schien ihm der rechte Weg dafür zu sein.« Cait versuchte, sich von Drustan loszureißen, aber er schloss seine Hände nur noch fester um ihre Taille.
»Ich bin derjenige, der dich festhält, und ich habe das gleiche Recht wie Lachlan, mich an den Sinclairs zu
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