Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
Vom Netzwerk:
Engländerin?«
    So viel zu ihrer vermeintlichen Diskretion. »Tue ich das?«
    »Vielleicht würde sie seine Gesellschaft vorziehen«, sagte Ulf an Lachlans anderer Seite.
    Emily warf ihm einen bösen Blick zu. Der Mann war ein Unruhestifter, und das wusste sie nicht erst seit heute.
    Lachlan senkte seinen Blick auf sie. »Ist das wahr? Würdest du lieber an seinem Tisch sitzen?« Er klang nicht einmal sonderlich beunruhigt über die Möglichkeit, sie schien ihn höchstens zu erstaunen.
    »Wäre es schlimm, wenn ich es wollte?« Lachlan hatte beim Mittagessen jedenfalls keine Hemmungen gehabt, darauf zu bestehen, dass sie Angus' Tisch verließ, um sich zu ihm zu setzen.
    »Nein.«
    Genau wie sie gedacht hatte. »Warum fragst du dann?«
    »Ich wollte es nur wissen.«
    Ulf gab ein abfälliges Geräusch von sich.
    Emily beugte sich um Lachlan herum, um seinen Bruder zornig anzufunkeln. »Musst du immer so ungezogen sein?«
    Ulf sprang auf, und der Blick, den er ihr und dann seinem Bruder zuwarf, ließ Emily lächeln. »Jetzt soll ich wohl auch diese Beleidigung noch tolerieren?«
    »Wenn du sie als zutreffend empfindest, solltest du vielleicht dein Benehmen ändern, um nicht dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden«, versetzte Emily, bevor Lachlan auch nur den Mund aufmachen konnte.
    »Sind alle englischen Frauen so scharfzüngig?«, fragte Lachlan, während sein Bruder vor Entrüstung schnaubte.
    Emily errötete über die Beschuldigung, die seinen Worten innewohnte. »Nein. Meine Stiefmutter wäre entsetzt über meine unverblümte Redeweise.« Aber was sie am meisten störte, war, dass Lachlan offenbar genauso dachte. Wie lange würde es noch dauern, bis er sie als ebensolches Ärgernis betrachten würde, wie sie es für Sybil gewesen war? Oder tat er das vielleicht schon? Sie seufzte und erwiderte Ulfs hasserfüllten Blick. »Ich bedaure, dass meine Worte dich beleidigt haben.«
    Ulf nahm ihre Entschuldigung nicht an, aber er setzte sich zumindest wieder hin und widmete sich genussvoll seinem Essen.
    Emily hingegen war so verärgert über die Auseinandersetzung, dass sie es aufgab weiterzuessen. Nachdenklich ließ sie ihren Blick durch den großen Saal schweifen und auf dem einen oder anderen Soldaten verweilen. Der einzige Mensch, den sie nicht ansah, war der Mann an ihrer Seite. Sie wollte in seinem Ausdruck nicht den gleichen Widerwillen sehen, der Sybils so oft geprägt hatte, wenn sie mit ihr, Emily, gesprochen hatte. Und genauso schmerzlich wäre es festzustellen, dass Lachlan ihr überhaupt keine Beachtung schenkte.
    Indem sie ihn nicht ansah, konnte sie sowohl das eine als auch das andere vermeiden.
    »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, du spionierst meine Männer aus, um dem Sinclair zu berichten«, bemerkte Lachlan mit einem Anflug von Belustigung in seiner Stimme.
    Emily konnte kein Lächeln auf ihr Gesicht zaubern, als sie sich zwang, seinen Blick zu erwidern. »Ich bin eine Gefangene, keine Spionin.«
    »Aber du würdest es doch bestimmt sehr reizvoll finden, Talorc deine Entdeckungen zu berichten.«
    Emily, die daran dachte, wie leicht es wäre, zu dem See zurückzukehren und mit dem Wolf zu sprechen, verschluckte sich an dem Wein, den sie gerade trank.
    Lachlans Augen verengten sich, als der Mann links von Emily ihr auf den Rücken klopfte. Sie hustete und musste ein paar Mal tief durchatmen, bevor sie dem Soldaten danken konnte.
    Als sie sich wieder Lachlan zuwandte, betrachtete er sie nachdenklich. »Du bist noch unschuldig. Ich bin mir sicher, dass ihr noch kein Paar seid. Du kannst nicht seine Spionin sein.«
    »Müssen wir dieses Gespräch hier führen?«
    »Du bist ganz schön schüchtern, bedenkt man, wie freimütig du andererseits bist.«
    »Ich mag zwar nicht so damenhaft sein, wie meine Stiefmutter es gern hätte, aber ich weiß sehr wohl, was sich geziemt und was nicht. Und ich will meine persönlichen Angelegenheiten nicht vor deinen Soldaten diskutieren.«
    »Was beschäftigt dich eigentlich so an meinen Männern?«, wollte er wissen.
    Da sie ihm ja nicht gut sagen konnte, dass sie herausfinden wollte, ob einige von ihnen wirklich Werwölfe waren, erwiderte sie nur schulterzuckend: »Ich interessiere mich eben für die Leute hier.«
    »Du warst heute lange auf dem Burghof.«
    Sie war nicht überrascht, dass er wusste, wie sie ihren Tag verbracht hatte. Er war die Art von Mann, der alles im Auge behalten würde, was mit seinem Besitz zu tun hatte, aber ganz besonders eine

Weitere Kostenlose Bücher