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Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Superstrategen mutieren.«
    Hawke sah Judd mit Wolfsaugen an. »Wir brauchen mehr Informationen aus dem Medialnet.«
    »Verstanden – aber mit dieser Bitte kann ich nicht an meinen Kontaktmann herantreten.«
    Das erstaunte Hawke nicht, denn vor ein paar Monaten hatte ihm Judd in einem sehr interessanten Gespräch die Identität des Gespensts verraten, damit Hawke zukünftige Entscheidungen des Offiziers ohne weitere Erklärungen verstehen und entsprechend reagieren konnte.
    »Keine Angst, dass man es aus mir herausbekommt?«, hatte Hawke gefragt, denn ihm war klar, dass der Rat alles in Bewegung setzen würde, um den Namen des Rebellen zu erfahren.
    »Nein. Wenn sie dich gefangen nehmen, töten sie dich sofort. Selbst Mediale legen sich mit bestimmten Raubtieren nicht an.«
    Jetzt sagte Hawke: »Tu dein Bestes.«
    Dann sah er, dass Sienna sich erneut erhob, um sich im allgemeinen Lärm Gehör zu verschaffen. »Es gibt einen sicheren Weg«, sagte sie, »um herauszufinden, ob ich mit meinen Überlegungen richtigliege.«
    Hawke wandte sich an Riley. »Haben wir genug Leute, um die Grenze zu sichern, wenn wir so etwas durchziehen?«
    »Ich kann die Raubkatzen um Unterstützung bitten. Und Riaz kann mich in der Höhle vertreten, da Lara ihm streng verboten hat, die Stiche aufzureißen, wenn er sich nicht ihren Zorn zuziehen wolle.«
    »Dann werden wir es tun«, sagte Hawke und sah Sienna in die Augen.

38
    Nikita war nicht sehr überrascht, dass Kaleb auf ihre Nachricht hin in ihr Büro teleportierte. Für den mächtigsten TK -Medialen im Medialnet war das mit äußerst geringem Energieaufwand zu bewerkstelligen. Noch bevor sie etwas sagen konnte, hatten seine Augen das verbogene Stück Metall auf ihrem gläsernen Schreibtisch erfasst. »Verstehe«, sagte er und setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl.
    Seine Sitzposition war ein wenig niedriger als ihre eigene, für die meisten Besucher war das ein psychologischer Nachteil. Allerdings waren die meisten auch nicht Kaleb Krychek.
    Sie beobachtete ihn, als er sich das Fundstück genauer ansah; Kaleb konnte so perfekt lügen, dass sie es nie merken würde. Obwohl sie eine Art Allianz verband, behielt sie immer im Hinterkopf, dass dieser Mann von frühster Jugend an unter der Herrschaft eines Psychopathen gestanden hatte – niemand konnte wissen, was Santano Enrique in Kalebs Psyche angerichtet hatte.
    »Also«, fragte er schließlich, »was hältst du davon?« Die Kardinalenaugen sahen sie an, ohne zu blinzeln.
    »Ich halte dich für zu klug, um ein Angriffsfahrzeug mit deinem Emblem zu versehen«, sagte sie. »Allerdings traue ich dir auch zu, genau das zu tun, um uns von deiner Spur abzulenken.«
    Er lächelte. Das hatte nichts zu bedeuten, diesen Gesichtsausdruck hatte er gelernt, um Menschen und Gestaltwandler zu manipulieren. »Stimmt«, sagte er. »Stimmt beides.« Er legte das Stück Metall zurück auf den Schreibtisch und blickte durch die verspiegelten Fensterscheiben auf die Stadt. »Doch obwohl die Garde jetzt mein ist, gehört sie mir noch nicht ganz.«
    »Du brauchtest doch überhaupt keine Gardisten.« Neben seinen telekinetischen Fähigkeiten verfügte Kaleb auch über Hunderte von kampfbereiten Männern.
    »Aber es wäre unvernünftig, jetzt zuzuschlagen, wenn ich später eine Streitmacht zur Verfügung hätte, mit der ich ohne große Zerstörung die Herrschaft übernehmen könnte.« Er stand auf und öffnete sein Jackett aus marineblauem Stoff mit feinen Nadelstreifen. Es saß wie angegossen. »Tatsache ist, dass ich keinerlei Interesse an dieser Stadt habe. Sie war noch nie mein Ziel.«
    Das war aufrichtig und zutreffend. Kaleb hatte weit größere Ambitionen – er wollte das Medialnet selbst in die Hand bekommen. Sie behielt ihn im Auge, bis er nach einem kurzen Nicken teleportierte, dann griff sie nach dem Telefon. »Kaleb ist es nicht«, teilte sie Max Shannon mit, denn ihr war klar, dass es für die Gestaltwandler leichter war, mit dem Sicherheitschef zu tun zu haben.
    Doch auch danach kehrte sie noch nicht zur Arbeit zurück. Stattdessen ließ sie ihren Geist auf vertrauten telepathischen Wegen wandeln. Dein Kind. Es ist gesund.
    Ja, antwortete Sascha, obwohl es keine Frage gewesen war. Sie ist etwas ganz Besonderes.
    Halb-Mediale und Halb-Gestaltwandlerin – allein das war schon außergewöhnlich genug, doch Nikita wusste, das Sascha mehr damit gemeint hatte. Die Stadt ist nicht mehr sicher. Nicht jetzt, da ein Krieg in der Luft lag.
    Sie ist

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