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Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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telepathisch die Hand nach den Kindern aus, die immer noch bewusstlos, ansonsten aber unversehrt waren. Dann schaute er mit seinem geistigen Auge hinter die Energielawine. Und sah etwas so Unfassbares, dass sein Verstand sich weigerte, es zu glauben.
    Die eigenartige Spirale inmitten seines Sterns hatte nichts mit Kindern zu tun und auch nichts mit Telepathie. Diamantenhell strahlte das Gebilde nun und drehte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit, filterte Siennas Energien. Das zerstörerische Potenzial wurde eingeschlossen und ausgelöscht, der verbleibende Rest wieder ins Netzwerk eingespeist. Die Bänder brannten weiterhin, allmählich wurde das Blutrot jedoch zu glänzendem Gold … bis schließlich kein Feuer mehr tobte.
    Und Walkers Bewusstsein sich verabschiedete.
    Erst zwei Tage später waren alle wieder so weit hergestellt, dass sie vernünftig miteinander reden konnten. Sie trafen sich im Konferenzraum, die Offiziere aus anderen Teilen des Landes wurden per Video zugeschaltet. Coopers Gefährtin stand an seiner Seite, die anderen im SnowDancer-Netz, wie die Laurens es nannten, setzten sich an den großen Tisch. Es fehlten nur die Kinder und die Heiler aus den anderen Sektoren, die sich entschlossen hatten, nach Hause zu fahren und Lara als ihre Vertreterin zu schicken.
    »Meine Güte, war das ein Trip«, sagte Tomás, um das Eis zu brechen. »Hölle und Teufel, ich war zwei Tage lang wie auf Speed. Ich sag euch, ich bin sechsunddreißig Stunden lang ohne Unterbrechung wie ein Verrückter auf Streife gegangen.«
    »Wir haben alle geheilt«, sagte Lara und streckte die Finger, sie sprach sehr schnell, und ihre Stimme zitterte. »Alle auf der Krankenstation und jeden in der Höhle, der auch nur die kleinste Verletzung hatte. Hat hier jemand noch Rückenschmerzen? Oder kleine Kratzer?«
    Walker saß neben ihr und tat jetzt etwas, das Hawke dem stillen, zurückhaltenden Medialen nie zugetraut hätte. Er legte Lara die Hand auf den Nacken. Eine sehr gestaltwandlerische Art, seinen Besitzanspruch zu zeigen – und jedem anderen Mann deutlich zu machen, dass Lara von nun an für ihn tabu war.
    Hawkes Wolf gefiel das.
    »Ich hatte Sex«, sagte Drew grinsend. »Jede Menge richtig scharfen Sex.«
    Indigo warf ein zusammengeknülltes Stück Papier nach ihm, lächelte aber dabei. Drew fing den Ball auf. »He, man kann eine solche Energie doch nicht einfach verpuffen lassen.«
    Alle lachten auf, vor ein paar Tagen hatten sie noch ganz anders über Siennas Kräfte gesprochen. »So, so«, sagte Hawke, und seine Finger spielten mit dem Haar seiner Gefährtin. »Es scheint uns allen einen Schub verpasst zu haben.«
    »Sie wirkt wie ein Mini-Kraftwerk«, sagte Walker so ernst und bestimmt, dass sofort alle aufmerksam zuhörten. »Mit einer unendlichen Menge Energie.«
    »Dann erwischt es uns weiterhin so mächtig?« Tomás’ dunkelbraune Augen leuchteten auf, als sie auf Siennas gesenktem Kopf hängen blieben. »Nicht, dass ich es nicht zu schätzen wüsste, Süße, aber meine Mutter meint, ich würde zu sehr aufdrehen.«
    »Toby hat seit zwei Tagen nicht geschlafen und ist immer noch nicht müde«, sagte Lara. »Er ist seinen Gestaltwandlerfreunden davongelaufen – und findet es faaaabelhaft. Sagt er.«
    Sienna ergriff zum ersten Mal das Wort. »Ich glaube, das war eine einmalige Angelegenheit«, sagte sie und rang unter dem Tisch die Hände, wo Hawke es hoffentlich nicht sah. »Walker und ich haben darüber gesprochen, wir vermuten, die Energie hat deshalb ein kritisches Ausmaß angenommen, weil ich versucht habe, sie festzuhalten. Wenn ich sie stetig abgebe, wird euer Energielevel nur maßvoll erhöht, ohne die beunruhigenden Effekte, die diesmal aufgetreten sind.«
    Hawke beugte sich vor und biss sie ins Ohr. Sie wurde flammend rot. »Hawke.«
    »Niemand ist böse auf dich«, flüsterte er. »Schau dich nur um.«
    Sie hob den Kopf, sah sie alle an, und er spürte ihre Erleichterung über das Paarungsband. Als sie sich umwandte und ihn küsste, war er völlig hin und weg, sein Wolf war ihr Sklave.
    Er konnte sich von ihrem Anblick erst lösen, als sie sich wieder dem Tisch zuwandte und ihre verschränkten Hände darauflegte. Die anderen unterhielten sich bereits wieder miteinander, um sie nicht zu stören. »Offensichtlich funktioniert Walker als Filter … als ein Ventil«, sagte er in eine Gesprächspause hinein.
    Matthias sah besorgt aus. »Und wenn Walker etwas passiert?«
    »Darüber haben wir auch schon

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