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Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Laurennetz hatte Judd gehalten, selbst als er den Blutbund zu Hawke eingegangen war, denn die neue Wesenheit im Familiennetz hatte gewusst, dass sie ohne Judd nicht überleben konnten. Aber was Hawke auf dem Schlachtfeld getan hatte, hatte die Gewichtung verschoben – und da die Familie so eng miteinander verbunden war, hatten Judd und Sienna die anderen mit ins Netz der SnowDancer-Wölfe gezogen.
    »Gut.« Er küsste sie leidenschaftlich. »Jetzt erklär mir mal, was du dir verdammt noch mal dabei gedacht hast, dich in eine menschliche Fackel zu verwandeln.«
    Zornig über den versteckten Vorwurf, hätte sie beinahe vergessen, was sie hatte sagen wollen. Aber nur beinahe. »Du Dummkopf!« Sie drückte gegen seine Schulter, konnte ihn aber nicht einen Zentimeter bewegen. »Es war sicher! Ich war völlig erschöpft, die Flammen hätten nur mich allein verzehrt.« Nachdem das X-Feuer sich ihrer Kontrolle entzogen hatte, hatte sie gewusst, dass nur auf diese Weise sicherzustellen war, dass sie nicht noch einmal ein solches Blutbad anrichtete. »Warum hast du mich aufgehalten?«
    »Ich habe mir nur genommen, was mir gehört.«
    »Was ich getan habe – «, und was nur noch Grauen in ihr auslöste, » – wird mich vielleicht eine Zeit lang ausschalten, aber ich bin keinesfalls wieder ganz stabil.«
    »Sollte ich etwa zusehen, wie du dich verbrennst? Das kannst du vergessen!« Der Wolf starrte sie zornig, beleidigt und sehr arrogant an.
    Aber sie würde nicht klein beigeben. »Ganz genau! Du hättest zulassen sollen, dass ich die Waffe vernichte.« Denn das war sie, eine Waffe, und als Waffe musste man sie behandeln. »Trenn dich von mir!«, befahl sie ihm. »Zerschneide das Paarungsband.« Sie hatte es schon selbst versucht, aber es war ihr nicht gelungen – denn es war kein mediales Konstrukt, folgte anderen geistigen Regeln, als die ihr bekannten. »Trenn dich von mir!«
    »Ich bin Gestaltwandler, Baby.« Er knurrte. »Selbst wenn ich wollte, könnte ich es nicht.«
    »Dann mache ich es«, sagte sie und zitterte vor Panik. »Es muss einen Weg geben. Ich muss in deinen Kopf und – «
    Plötzlich war sein Gesicht ganz nah. »Versuch’s doch.«
    Sie zuckte zusammen und tat genau das, denn sie wollte ihm nichts tun, wollte niemandem mehr etwas tun … doch es ging nicht. Er war in ihr, war ihr Gefährte – unmöglich und doch so herrlich –, mit Gewalt gegen ihn vorzugehen, wäre ihr ein Gräuel. »Es tut mir leid.« Ihre Schultern sanken herab. »Alles, was ich getan habe.«
    Von Energie übermannt, war sie durch seine Schilde gebrochen in einem letzten, vergeblichen Versuch, die Rudelgefährten zu retten, während sie die Feinde vernichtete. Hawkes Wolf kannte seine Leute, sein Land, alle wilden Wölfe – sie hatte dem kalten Feuer »zeigen« wollen, dass es sie nicht anrühren durfte. »Wie viele – ?«
    »Du hast nicht einem Einzigen im Rudel geschadet.« Ein Ton, der sie zwang, zuzuhören. »Nicht ein einziges Haar ist angesengt, wenn man von deinem eigenen absieht, du außergewöhnliche, verrückte und wunderschöne Frau.«
    Ihre Unterlippe zitterte, dann wurde sie in seinen Armen fast zerdrückt, barg ihr Gesicht an seinem Hals und hielt sich an ihm fest. »Ich hatte solche Angst«, flüsterte sie, denn vor ihm konnte sie es zugeben, ihr Wolf sah tief in ihr Herz. »Und sie sind alle in Sicherheit?«
    Eine Pause trat ein. »Wir haben eine ganze Reihe von Verletzten. Lara ist vorhin vor Erschöpfung zusammengebrochen, wird sich aber erholen und weitermachen. Die Heiler aus den anderen Sektionen sind gerade eingetroffen.«
    Ihr fiel das Geräusch splitternder Knochen wieder ein, das sie gehört hatte, als Henrys Männer mit ihren Waffen auf die Schädel der Gestaltwandler eingeschlagen hatten. »Ist das genug?«
    »Nein.« Die harte, ehrliche Antwort des Leitwolfs. »Aber wir werden nicht aufgeben, solange noch Hoffnung besteht.«
    »Sind denn – « Sie schluckte den Kloß in ihrer Kehle herunter. »Meine Freunde?«
    Er drückte sie an sich. »Tai ist in einem kritischen Zustand. Maria ebenso.«
    Nein, oh nein. »Evie wird es das Herz brechen.« Und erst Lake. Der starke Lake. Er liebte Maria so zärtlich, dass es ihre ungebärdige Seite besänftigte.
    »Wir geben nicht auf.« Unbeugsam und unerbittlich. »Wir geben niemals auf.«
    »Wir geben nicht auf«, wiederholte sie und holte dann ganz tief Luft.
    »Hat Ventil eine bestimmte Bedeutung auf eurer geistigen Ebene?«, fragte er und erzählte ihr dann, was

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