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Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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wenn sie allein wären und er sie in die Arme nähme, sie küsste, sie streichelte. Heißes Verlangen pulsierte in ihr, stieg bis zu den Brüsten – schnell zeigte sie mehr oder minder zufällig auf ein Lokal. »Dort. Der Laden scheint beliebt zu sein.«
    Diesmal war das Knurren so leise und tief, dass sie es zuerst im Körper spürte, Schweiß brach ihr aus, die Brustspitzen rieben an der Korsage. Nur die im Medialnet gelernte Disziplin hielt sie davon ab, ihrer Begierde nachzugeben. »Du kannst mir keine Angst einjagen.«
    Er antwortete nicht, fuhr nur einfach weiter. Bald hatte sie begriffen, dass sie sich auf direktem Weg zurück ins Revier befanden. Die Runde hatte sie verloren, sie brauchte einen neuen Plan, rief sich in Erinnerung, dass sie es im Augenblick nicht mit dem kühl überlegenden Leitwolf zu tun hatte, sondern mit dem wilden Tier, das in ihm lebte.
    Dennoch würde sie nicht aufgeben. Selbst wenn sie keine Ahnung hatte, was sie tun sollte, wenn ihn die Jagd nicht mehr befriedigte und er sich auf sie stürzte. »Gefällt dir meine Korsage?«
    »Nennt man das so?«
    »Der letzte Schrei«, versicherte sie ihm, ohne auf seinen entnervten Ton einzugehen. »An der Seite geschnürt, damit man sie besser ausziehen kann.«
    Seine Hände umklammerten das Lenkrad, als er die Berge ansteuerte.
    »Und erst die Stiefel.« Sie legte ein Bein aufs Armaturenbrett, strich mit der Hand über ihren Schenkel. »Die machen mich – «
    Schlitternd bremste der Wagen nahe der äußeren Grenze ab. Hawke sah sie an und erstarrte plötzlich auf eine Art, die ihr wohlbekannt war. Lauernd wie ein Raubtier. Sie merkte auf, nahm das Bein herunter und suchte mit ihren telepathischen Sinnen die Gegend ab … Mehrere Mediale hielten sich in der Nähe auf.
    »Mediale«, flüsterte Hawke im selben Moment. »Bleib im Wagen.« Bevor sie noch etwas sagen konnte, war er verschwunden.
    Es reizte sie zwar, seinen Befehl zu ignorieren, aber in den verdammten Stiefeln würde sie nur eine Belastung sein. Deshalb hielt sie ihm auf andere Weise den Rücken frei. Ihn weiter telepathisch im Blick behaltend, sandte sie erneut Suchwellen aus. Es war nicht weiter überraschend, dass die Eindringlinge feste Schilde hatten. Und Hawkes natürlicher Schild war undurchdringlich wie eine Felswand. Sie würde nie wissen, wann er verletzt oder in Schwierigkeiten war.
    Frustriert drückte sie vorsichtig die Tür auf.
    Die kalte Luft sorgte sofort dafür, dass sie am ganzen Körper Gänsehaut bekam, aber sie kümmerte sich nicht darum und richtete ihre Sinne auf ihre Umgebung. Lauschte mit allem, was ihr physisch und psychisch zur Verfügung stand. Sobald sie auch nur das leiseste Kampfgeräusch wahrnahm, würde sie jedes mediale Hirn im Umkreis vernichten.
    Das hier war ihr Zuhause. Ihr Mann. Niemand würde sich daran vergreifen.
    Hawke brauchte fast eine Minute, um zu begreifen, dass Sienna viel zu schlau und zu gefährlich war, um nicht einen Plan für den Fall zu haben, dass alles schieflief. Verdammter Mist. Er zog das Satellitentelefon heraus und gab eine Nachricht ein.
    Tu nichts, bevor ich nicht das Signal gebe. Unter den richtigen Bedingungen würde Wolfsgeheul kilometerweit zu hören sein. Verrate dich nicht. Falls irgendjemand im Rat davon Wind bekam, dass sie noch am Leben war, würde nichts die Medialen davon abhalten, sie zu suchen. Und da Hawke nicht vorhatte, sie ihnen zu überlassen, würde es bald zu einem brutalen Kampf kommen.
    Dann gib auf dich Acht.
    Trotz der Umstände musste er grinsen, als er die Antwort las. Er steckte das Telefon ein und schlich auf Wolfspfoten dorthin, wo er die Eindringlinge vermutete. Sein Wolf war wütend, aber dennoch ruhig, denn beide Hälften von ihm wussten, wie notwendig es war, herauszufinden, was der Feind vorhatte. Aufgrund der erfolgreichen Aufdeckung der letzten verdeckten medialen Operationen hätte sich leicht so etwas wie Arroganz bei den Wölfen einschleichen können, aber die Medialen stellten immer noch eine mächtige Bedrohung für sie dar.
    Lautlos bewegte Hawke sich von Schatten zu Schatten, bis er nur noch anderthalb Meter von den Eindringlingen entfernt war.
    » … zu viele Bäume.«
    »Er hat recht. Wir brauchen mehr – « Der Sprecher schwieg ein paar Sekunden. »Wir müssen später weitermachen. Ich werde an der Basis gebraucht.«
    Der dritte Mediale fasste die beiden anderen Männer an der Schulter und teleportierte mit ihnen. Hawke hätte zumindest einen von ihnen ausschalten können,

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