Lockruf des Verlangens (German Edition)
ihren Rücken umfangen konnte. Dann hob er ihren Kopf ein wenig an, damit sie es bequemer hatte, und beugte sich so weit vor, dass sie nur noch Eisblau sah. »Wie wär’s mit einem Kuss für den großen, bösen Wolf?«
Ihre Kehle war wie zugeschnürt.
Doch er wartete. »Heißt das Ja?«
Sie schluckte und nickte.
»Du musst es schon sagen.«
»Ja«, brachte sie endlich heraus und legte die Hand um seine Schulter.
»Ja was?«
Sie war so sauer, dass sie endlich ihre Stimme wiederfand. »Weißt du was? Ich glaube, es ist mir ganz egal, wie hart ich falle.«
Lachend küsste er sie.
Es war –
Es war … Sie fand keine Worte dafür, so heftig waren die Empfindungen, roh und primitiv, ihre Brüste schwollen an, und zwischen ihren Schenkeln wurde es ganz heiß. Und das alles nur, weil feste Lippen spielerisch ihren Mund erkundeten und sie mehr als nur ein paar Zähne spürte. Sie stöhnte auf, und er biss sie zur Belohnung in die Unterlippe.
Dann leckte seine Zunge an ihrer.
Oh Gott!
Sie wollte weitermachen, ließ auch ihre Zunge hervorschnellen. Ein tiefer Laut drang aus seiner Kehle, dann stieß seine Zunge forschend weiter vor, während seine Finger ihren Nacken streichelten. Nur kurz ließ er sie zu Atem kommen, bevor er an ihrer Oberlippe saugte und die Unterlippe zwischen die Zähne nahm.
Als er sich zurückziehen wollte, bäumte sie sich auf. Er öffnete den Mund, tippte mit seiner Zungenspitze an ihre und löste sich dann langsam von ihren Lippen. »Ich würde dich ja noch einmal küssen«, flüsterte er und knabberte an ihrer Halsschlagader. »Aber du hast mich verärgert.«
»Tatsächlich?«, fragte sie benommen.
»Hast du wirklich geglaubt, ich würde dich fallen lassen?« Er biss etwas kräftiger in ihren Nacken.
Sie zuckte zusammen und umklammerte seine Schulter. »Du kannst mich doch nicht einfach beißen, wann immer dir danach ist.« Zu diesem dominanten Leitwolfgehabe durfte sie ihn nicht auch noch ermutigen.
Er leckte über das Mal seines Bisses. »Schneid dich los.«
Sie stellte keine weiteren Fragen, sondern durchtrennte die Kletterpflanze mit einem gezielten Strahl des kalten Feuers. Er fing sie so rasch auf, dass sie gar nicht das Gefühl hatte zu fallen. Stellte sie auf die Füße und drückte sie an sich, sobald sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte. Er fuhr ihr durchs Haar.
Als sie ihn ansah, traf sie ein solch intensiver Blick, dass sämtliche Luft aus ihrer Lunge gepresst wurde. »Mit dir kann man gut spielen«, sagte er und beugte den Kopf vor. »Das nächste Mal bestimmst du die Spielregeln.«
Er küsste sie mehrmals sanft auf den Mund, und sie spürte die Vibration seines Knurrens in jeder Zelle. »Wann wird das sein?«, fragte sie, ihre Brustwarzen waren so hart und empfindlich, dass sie nicht wusste, ob sie es ertragen würde, wenn er sie anfasste.
»Morgen.« Er knabberte schon wieder an ihrem Hals, aber nur sanft und fuhr danach mit den Lippen über das Mal. »Zeit, zurückzugehen.«
»Nur noch eine Minute.« Fast befürchtete sie, alles sei nur ein Traum, doch sie wagte es, ihm die Arme um den Hals zu legen und mit den Fingern über seinen Nacken zu streichen. Er war so viel größer als sie, blieb aber vorgebeugt stehen, damit sie ihn festhalten konnte. Nur eine Minute.
Lara war nicht überrascht, Walker an diesem Abend wieder in ihrem Büro vorzufinden. Gestern war er auch da gewesen. Der noch immer verletzte Teil von ihr bewahrte eine vorsichtige Distanz, barg aber ebenso die komplexen und schmerzhaften Gefühle in sich, die sie für den stillen Medialen hegte. Sie konnte ihn einfach nicht bitten zu gehen – vor allem, da sie eine leichte Veränderung an ihm wahrgenommen hatte: Er war nicht mehr ganz so zurückhaltend wie zuvor.
Um sich zu schützen, hatte sie gestern schließlich etwas zur Sprache gebracht, von dem sie annahm, es würde ihn sehr wahrscheinlich in die Flucht treiben. »Du hast noch nie über Marlees Mutter gesprochen.«
Sie war völlig überrascht gewesen, als er tatsächlich darauf eingegangen war.
»Sie hieß Yelene«, hatte er gesagt, doch in seinem Gesicht war nicht zu erkennen, welche Gefühle er gegenüber der Frau hegte, die ihm ein Kind geboren hatte. »Wir haben als Familie zusammengelebt, da wir beide der Meinung waren, das sei der sicherste Weg, Marlee und später auch Toby aufzuziehen.«
Kalt und rational an der Oberfläche, doch darunter musste es eine Liebe geben, die ihn in den fast sicheren Tod hatte gehen lassen, nur auf
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