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Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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nahm ihr Handy und schickte Henry eine SMS , mehr war er ihr im Augenblick nicht wert: Ich bin draußen.
    Drei Minuten nach dieser Nachricht bekam Henry einen Anruf.
    »Eine Fehleinschätzung«, sagte der Mann. »Aber besser jetzt als später.«
    »Dann ziehst du dich nicht zurück?«, fragte Henry.
    »Nein.«

27
    »Es ist uns vielleicht gelungen, sie aufzuhalten«, sagte Hawke zu Riley, Riaz und Indigo, die mit ihm vier Tage später an einem Abhang standen und über das Territorium der Wölfe blickten. »Aber eins haben sie dennoch erreicht. Wir laufen auf Hochtouren – wie lange können wir das durchhalten, bevor unsere Leute völlig erschöpft sind?«
    »Ich hab da eine Idee.« Rileys Blick glitt über die Lichtung unter ihnen, er suchte vermutlich nach dem diensthabenden Wachposten. »Ein Soldat kann das eine Woche lang gut durchhalten – wir setzen jeden nur fünf Tage ein und tauschen ihn dann gegen jemanden aus einem anderen Sektor ein.«
    In diesem Augenblick sprang ein Wolf unten über die Ebene und verschwand zwischen den dichten Tannen, die bis zum Horizont reichten. Tai wahrscheinlich, wie Hawke an dem hellbraunen Fell erkannt hatte. »Erregt das nicht erst recht Aufmerksamkeit?« Sie konnten es sich nicht leisten, Schwäche zu zeigen.
    »Wir machen es Stück für Stück«, sagte Indigo, deren namengebende Augen in der Sonne noch intensiver leuchteten. »Zuerst rotieren diejenigen, die am nächsten zur Höhle stationiert sind, dann rücken die weiter entfernten an ihren Platz. Wenn wir es richtig anstellen, bemerkt niemand einen Unterschied – die Medialen können uns sowieso nicht voneinander unterscheiden, wenn wir in Wolfsgestalt sind.«
    »Was aber nicht für dich gilt«, grummelte Riaz in Hawkes Richtung. »Denn du musstest dir ja eine Farbe aussuchen, die förmlich schreit: ›Hier bin ich, erschießt mich endlich.‹«
    »Wollen wir nicht abwarten, wer das bessere Ziel abgibt, wenn der erste Schnee fällt?« Hawke wandte sich den wilden Wölfen zu, die gerade erschienen waren. Sie drängten sich zwischen Indigo, Riley und ihn und strichen um seine Beinen herum.
    »Verwöhntes Pack«, sagte Indigo und schüttelte den Kopf. »Die glauben, du gehörst ihnen.«
    Hawkes Lippen zuckten leicht. »Macht es genau so. Aber reduziert die Schichten auf vier Tage die Woche – ich möchte, dass alle ausreichend ausgeruht sind, falls wir uns gegen einen Angriff verteidigen müssen. Schaffen wir das?«
    Die beiden ranghöchsten Offiziere Riley und Indigo nickten, und Letztere fügte hinzu: »Ich glaube, so können wir es gut schaffen.« Sie knurrte, als einer der wilden Wölfe sie zu sehr zur Seite drängte.
    Der Wolf zog sich zurück.
    »Was ist mit den Raubkatzen?«, fragte Riaz und ging in die Hocke, um spielerisch mit einem Wolf zu kämpfen. »Werden sie mehr Leute in der Stadt brauchen?«
    »Ich habe schon mit Mercy darüber gesprochen«, sagte Riley. »Wir werden uns die Aufgaben teilen, wenn niemand von euch etwas dagegen hat. Die Leoparden konzentrieren sich auf San Francisco, und wir übernehmen den Rest. Die Wachen werden wir auch aufteilen, damit wir keine unnötigen Doppelschichten machen; ab jetzt behandeln wir das Land der Leoparden und Wölfe wie ein gemeinsames Territorium.«
    Niemand war dagegen, und so standen sie einen Augenblick einfach nur da, sahen hinab ins grüne Tal, auf die schlanken Fichten und die schneebedeckten Bergspitzen. Dieses Land war nicht nur wunderschön, sondern auch ihre Heimat, an der ihr Herz hing und die jeden einsamen oder verwundeten Wolf willkommen hieß.
    »Wir werden kämpfen«, sagte Hawke leise. »Bis zum Schluss.«
    Kannst du es denn mit einer X-Medialen aufnehmen, Wolf?
    Die Aktion gegen die Ratsmitglieder, deren Absicherung und seine anderen Aufgaben als Leitwolf – sowie Siennas Einsatzplan – hatten Hawke bislang davon abgehalten, ihre Herausforderung anzunehmen, aber jetzt war er zur Jagd bereit. Leider hatte Judd andere Pläne.
    Gerade als Hawke sein Büro verlassen wollte, schneite der Mediale herein. »Wir müssen uns über das südamerikanische Lager der Makellosen Medialen unterhalten.« Er lud eine Reihe von Fotos und eine Karte auf den Wandmonitor hoch.
    »Von wann stammen sie?«, fragte Hawke.
    »Die Bilder sind von heute Morgen. Seit ich das Lager entdeckt habe, halte ich mich über die Vorgänge dort auf dem Laufenden.«
    Das tief in den Bergen versteckte »Dorf« war ein Ausbildungscamp für die zunehmende Anzahl von Fanatikern unter Henry

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