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Lockvögel

Lockvögel

Titel: Lockvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Filmschauspieler. Er heißt — Augenblick mal, gleich haben wir ihn. Ach ja, Montague A. Dale. Wissen Sie, Donald, es war nicht sein Privatwagen, sondern der Dienstwagen. Es scheint, der Vorfall hat sich so schnell abgespielt, daß Polizeichef Dale vollauf damit beschäftigt war, seinen Wagen vor dem Überschlagen zu bewahren. Er hat daher dem anderen Wagen keine Aufmerksamkeit schenken können. Er weiß nur, daß es ein großer Wagen war, vermutlich ein Buick, hat sich aber die Nummer des Wagens nicht merken können. Es scheint, daß der Stadtrat sich ein wenig sarkastisch zu diesem Fall geäußert hat und —«
    »Mehr brauche ich nicht, mein Schatz. Passierte das am Dreizehnten?«
    »Am Dreizehnten«, bestätigte sie.
    »Und um welche Zeit?«
    »Um 17 Uhr 30.«
    Ich zog sie an mich und küßte sie. »Elsie«, sagte ich, »Sie sind ein Schatz. Sie sind eine Lebensretterin. Sie sind das Süßeste, was je erschaffen wurde. Sie sind eine Mischung aus Melasse, Zucker und Honig. Wenn jemand nach mir fragt, sagen Sie ihm, er solle sich zum Teufel scheren.«
    Mit diesen Worten schoß ich aus dem Büro.

13

    Als ich Montague Dale aufsuchte, war er gerade dabei, das Büro für den Rest des Tages zu schließen. Er war nicht gerade rosiger Stimmung.
    »Wir müssen es kurz machen, Lam«, sagte er, als ich ihm meine Karte gab. »Ich bin heute schon spät daran. Wissen Sie, ich hatte am Holgate-Fall zu arbeiten. Meine Frau hat für heute abend einige Gäste zum Cocktail und zum Essen eingeladen. Sie werden selbst wissen, was passiert, wenn ein Ehemann bei einem solchen Anlaß zu spät nach Hause kommt. Dazu kommt noch, daß ich von der Polizei in Los Angeles erfahren habe, daß Sie in diesen Fall verwickelt sind. Wahrscheinlich ist es sogar meine Pflicht, Sie zu warnen, daß alles, was Sie hier sagen, gegen Sie verwendet werden kann. Nicht daß ich persönlich etwas gegen Sie hätte. Gottlob fällt der Fall Holgate nicht in meine Kompetenz, sondern ist Sache der Polizei von Los Angeles. Angesichts der Umstände, unter denen die Leiche gefunden wurde, weiß anscheinend niemand, wo der Mann ermordet wurde. Aber kommen wir zur Sache. Was kann ich für Sie tun?«
    »Mein Anliegen hat nichts mit dem Fall Holgate zu tun, zumindest nicht unmittelbar«, sagte ich.
    »Na schön, worum handelt es sich dann?«
    »Sie sind doch vor einiger Zeit mit Ihrem Wagen verunglückt, wobei Sie in den Straßengraben fuhren?«
    Sein Gesicht wurde plötzlich rot vor Zorn. »Hören Sie zu, Lam. Das ist alles schon mehr als breitgetreten worden. Ich habe nicht die geringste Lust, mich deswegen wieder zu ärgern. Ich will nichts mehr davon hören.«
    »Auch nicht, wenn ich Ihnen vielleicht helfen könnte, den Fall zu klären?« fragte ich.
    Er starrte mich überrascht an. »Glauben Sie, Sie könnten den Schuldigen finden?«
    »Ich glaube, Sie selbst könnten ihn finden. Von mir erhalten Sie nur die notwendigen Hinweise.«
    Sein Gesicht entspannte sich plötzlich. Er ging zum Schreibtisch, nahm den Telefonhörer auf, wählte eine Nummer und sagte: »Hallo, Liebling. Eben ist ein ganz dringender Fall eingetreten... Ja, natürlich... Ich weiß. Empfange du bitte unsere Gäste. Ich komme nur etwas später... Danke schön, Liebling... Es ist wirklich dringend. Entschuldige mich bei den Gästen. Es dauert bestimmt nicht lange.«
    Er legte auf, wies mit der Hand auf einen Stuhl und sagte: »Setzen Sie sich, Lam. Machen Sie es sich bequem. Ich bin sehr gespannt, was Sie mir zu erzählen haben.«
    »Ich will meine Karten offen auf den Tisch legen«, sagte ich. »Also: Ich habe so eine Vorstellung, was am 13. August geschehen ist. Ich habe zunächst der Polizei von Los Angeles meine Gedanken vorgetragen. Inspektor Sellers ist der Sache mit mir gemeinsam nachgegangen, und wir glaubten schon, wir hätten den Nagel auf den Kopf getroffen. Dann erwies sich aber alles als ein Trugschluß. Sellers ist jetzt wütend auf mich und hat meine Theorie aufgegeben. Er geht ihr nicht mehr nach.«
    »Wenn die Sache ein Trugschluß war, wie Sie selbst eben zugegeben haben, dann kann man ihm das doch kaum übelnehmen.«
    »Nicht doch«, antwortete ich. »Nur ein Teil der Sache schlug fehl. Wir waren auf dem Weg zum Erfolg, dabei sind wir nur vorher in die falsche Nebenstraße eingebogen.«
    »Glauben Sie? Welches ist denn nun die richtige Straße?«
    »Sie.«
    »Was? Reden Sie nicht so um die Sache herum, Lam. Ich denke, Sie wollten die Karten offen auf den Tisch legen.«
    »Dann

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