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Lockvögel

Lockvögel

Titel: Lockvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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nur mitgebracht, weil er gewisse Seiten des Falles kennt.«
    »Und wahrscheinlich möchte er eine Menge mehr wissen.«
    »Machen wir’s kurz«, beendete Sellers das Vorgeplänkel. »Sie haben Donald Lam beschatten lassen. Wie kam es dazu?«
    »Ich glaube nicht, daß das hier zur Diskussion steht. Ich gebe auch nicht zu, daß wir Lam beschatten ließen.«
    »Wir können es auch anders formulieren, Patton«, mischte ich mich ein. »Sie beobachteten eine Doris Ashley. Als ich dann ebenfalls die Bühne betrat und mit ihr bekannt wurde, beschatteten Sie auch mich.«
    »Ihre Fragen habe ich nicht zu beantworten, das sollte doch einmal ganz klargestellt werden«, ereiferte Patton sich.
    »Also gut«, sagte Sellers, wobei sein Gesicht sich vor Ärger rötete. »Dann werden Sie eben meine Fragen beantworten. Haben Sie Doris Ashley beschattet oder nicht?«
    »Das kommt darauf an, was Sie unter...«
    »Sie wissen genau, was ich meine. Und jetzt beantworten Sie die Frage mit Ja oder Nein, und zwar ein bißchen plötzlich, wenn ich bitten darf.«
    »Ja«, sagte Patton.
    »Haben Sie ihren Wagen auf dem Parkplatz beobachten lassen?« fragte ich.
    »Auf diesem Ohr bin ich taub«, antwortete Patton bissig.
    »Haben Sie es oder nicht?« fragte Sellers. »Die Frage kommt jetzt von mir und ist an das andere Ohr gerichtet.«
    »Ja«, antwortete Patton.
    »Gut. Wer war der Auftraggeber?«
    »Diese Frage brauche ich nicht zu beantworten.«
    »Ich glaube doch.«
    »Ich glaube nicht.«
    »Zu Ihrer Unterrichtung«, sagte Sellers mit Nachdruck, »die Sache ist zu einem Mordfall geworden.«
    »Mord!« rief Patton aus.
    »Sie haben mich richtig verstanden.«
    »Wer wurde ermordet?«
    »Carter Holgate. Schon von ihm gehört?«
    »Er... er tritt nur so ganz allgemein bei der Sache in Erscheinung«, sagte Patton. Er wählte seine Worte vorsichtig, und sein Verhalten zeigte, daß er jetzt entgegenkommender sein würde.
    »Wir haben den Eindruck, daß die Identität Ihres Auftraggebers in Zusammenhang mit unserer Untersuchung steht. Daher möchte ich jetzt wissen, wer Sie beauftragt hat.«
    »Einen Augenblick bitte, ich hole mir die Akte.«
    Patton ging zum Aktenschrank hinüber, zog einen Band heraus, blätterte darin herum, schob den Band wieder ins Regal zurück und stand nachdenklich da.
    »Wir warten«, mahnte Sellers. »Und noch etwas zu Ihrer Information: Die Polizei erwartet von einer Privatagentur bei einem Mordfall etwas mehr Unterstützung.«
    »Darf ich fragen, wieviel Unterstützung Ihnen Cool & Lam geben?« fragte Patton verärgert.
    »Jede Unterstützung, die ich brauche«, antwortete Sellers. Grinsend fügte er hinzu: »Sogar mehr, als mir lieb ist.«
    »Ich kann Ihnen leider nicht viel sagen. Unser Auftraggeber war nur eine Telefonnummer in Salt Lake City. Wir erhielten Bezahlung in bar und hatten Anweisung, alle Entwicklungen in diesem Fall schnellstens an diese Nummer durchzugeben, ganz gleich, wer sich am anderen Apparat melden würde.«
    »Haben Sie denn nicht nachgesehen, wer Inhaber dieser Nummer ist?« fragte Sellers.
    »Natürlich haben wir das. Wir sind ja nicht naiv. Es war die Nummer eines Appartements, das von einem gewissen Oscar Bowman gemietet worden war. Es war ein Hotel-Appartement. Dort hat niemand etwas von Bowman gesehen. Er hatte die Miete für einen Monat im voraus bezahlt, und damit hatte es sich. Wenn wir unsere Informationen durchgaben, meldete sich am Telefon manchmal eine männliche, manchmal eine weibliche Stimme. Wir haben Doris Ashley etwa eine Woche lang beobachtet. Als sich dann Lam auch an ihr interessiert zeigte, meldeten wir das. Dann wurde Lam mit ihr bekannt und ging zu ihr in die Wohnung. Wir meldeten auch dies und wurden angewiesen, die Beobachtung sofort einzustellen, einen schriftlichen Bericht zu machen und diesen Fall abzuschließen.«
    »Haben Sie den Bericht an das Appartement in Salt Lake City geschickt?« fragte Sellers.
    »Nein. Wir schickten ihn per Adresse Oscar Bowman, Colinda, postlagernd.«
    »Verdammt noch mal«, fluchte Sellers. »Und was wurde aus Ihrem Honorar?«
    »Man hatte uns in einem Briefumschlag einen Vorschuß geschickt. Der Kunde hat davon noch ein Guthaben bei uns. Er hat uns jedoch mitgeteilt, wir brauchten den Rest nicht zurückzahlen.«
    »Mit anderen Worten: Als Lam in Erscheinung trat, bekam jemand es mit panischer Angst zu tun und zog die Notbremse«, sagte Sellers.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Patton. »Ich kann nur sagen, wie die Dinge sich abgespielt

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