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Lockvögel

Lockvögel

Titel: Lockvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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ich.
    »Natürlich, er hat ein Apartment hier in der Stadt.«
    »Ist er verheiratet?«
    »Ein Schürzenjäger. Er nascht mal hier, mal da.«
    »Gehört Vivian Deshler auch dazu?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Dale. »Bisher war mir das nicht wichtig genug, um mich darum zu kümmern. Aber jetzt werde ich es herausfinden. Kommen Sie, Lam. Wir wollen keine Zeit mehr verlieren.«
    Wir stiegen in den Wagen des Polizeichefs.
    Dale fuhr einige Häuserblocks weit in gemächlichem Tempo. Man merkte ihm an, daß er über meine Theorie nachdachte. Je länger er das tat, desto besser gefiel sie ihm.
    Am Ende der drei Häuserblocks schaltete er das Blaulicht ein, am Ende des fünften Blocks die Sirene.
    Wir kamen an einem komfortablen Apartmenthaus an. Dale parkte und sagte: »Mal sehen, was wir herausbekommen.«
    Wir fuhren mit dem Lift nach oben. An Maxtons Wohnungstür drückte Dale kräftig auf den Perlmuttknopf.
    Innen erklang ein melodisches Läuten.
    Chris Maxton kam zur Tür. Im ersten Augenblick bemerkte er mich nicht, sondern nur den Polizeichef.
    »Nanu? Guten Tag, Chef«, begrüßte er ihn überrascht.
    »Ich muß mit Ihnen sprechen«, sagte Dale.
    Maxton wurde verlegen. »Das... wissen Sie... das geht jetzt schlecht. Ich... ich bin nicht allein.«
    »Ich muß mit Ihnen sprechen«, wiederholte Dale.
    »Das geht nicht. Ich habe eine junge Dame da. Ich...«
    »Ich möchte ja nur mit Ihnen sprechen. Die Dame interessiert mich nicht.«
    »Gut, aber geben Sie mir wenigstens zehn Sekunden, damit sie...«
    Dale schob sich in die Wohnung.
    »Geh schnell ins Schlafzimmer, Liebling!« rief Maxton über die Schulter dem unsichtbaren Mädchen zu.
    »Ist ja schon gut, Dale«, sagte Maxton. Plötzlich machte er ein verblüfftes und ärgerliches Gesicht: »Zum Teufel, wen haben Sie da noch mitgebracht?«
    »Donald Lam«, erwiderte Dale. »Sie kennen ihn doch.«
    »Und ob ich den kenne! Diesen dreckigen Halunken! Warum haben Sie nicht gleich gesagt, daß die Sache mit Donald Lam zusammenhängt? Ich würde alles tun, was dazu beitragen könnte, diesen Lumpen...«
    »Regen Sie sich nicht auf«, schnitt ihm Dale das Wort ab und bahnte sich einen Weg ins Zimmer. »Sie haben nur Fragen zu beantworten, das ist alles.«
    »Ich habe auch das Recht zur Beschwerde. Donald Lam ist sofort zu verhaften, denn er hat sich Geld durch falsche Angaben erschlichen. Außerdem —«
    »Sparen Sie sich das, Chris«, sagte Dale. »Sie sollen nur meine Fragen beantworten. Was geht hier vor?«
    »Nichts, wirklich nichts«, antwortete Maxton. »Eine ganz intime Party, weiter nichts.«
    Der Polizeichef sah sich im Raum um. Es sah reichlich unordentlich aus. Eine halbgeleerte Flasche Whisky stand da, ein Teller mit Eisbrocken, verschiedene Likörflaschen, zwei leere Gläser. Auf dem Boden lagen Damenschuhe, ein Büstenhalter hing über einer Stuhllehne. In einer Ecke lag zusammengeknüllt ein Damenrock.
    »Ich hatte gerade das Radio abgeschaltet, als ich das Läuten hörte«, sagte Maxton.
    »Nein, das haben Sie nicht«, sagte Dale, während er zum Fenster ging und hinausschaute. »Sie haben das Gerät ausgeschaltet, als Sie die Sirene hörten.«
    Polizeichef Dale sah ihn brütend an und schoß dann plötzlich mit der Frage heraus: »Warum, zum Teufel, haben Sie nach einem Unfallzeugen annonciert?«
    »Ich... ich wollte meinem Partner helfen«, stotterte Maxton.
    »Lassen Sie doch den Unsinn«, schnitt ihm Dale das Wort ab. »Oder ich öffne die Tür dort und sperre euch beide wegen Abhaltens einer unsittlichen Party ein.«
    Chris sprudelte die folgenden Sätze nur so hervor: »Sie können sich doch denken, wie mir zumute war, Chef. Mein Partner in einen Verkehrsunfall verwickelt und — hören Sie mal, Dale: Sie können die junge Dame da nicht hineinziehen. Und übrigens ist dies meine Wohnung. Ich bezahle die Miete und — «
    »Zum Teufel mit dem Gefasel!« unterbrach Dale Maxtons Redefluß. »Kommen wir zur Sache. Warum haben Sie versucht, diesen Zeugen ausfindig zu machen?«
    Maxton holte tief Luft. »Also gut, ich werde es Ihnen sagen. Ich wollte einen Zeugen finden, weil ich annahm, daß der Unfall nur vorgetäuscht war.«
    Polizeichef Dale nahm Platz. Sein Gesicht entspannte sich. »Na endlich. Jetzt werden Sie vernünftig. Wie kamen Sie auf den Gedanken, daß hier eine Täuschung vorliegen könnte?«
    »Ich wußte, daß es so war. Holgates Wagen war um 1 6 Uhr 30 noch völlig intakt. Was auch geschehen ist, muß sich nach diesem Zeitpunkt ereignet

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