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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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als ich nach London kam. Jeder Schotte, der seinen Haggis wert ist, kann im Laufe von ein paar Jahren aus fünf Pfund fünfhundert machen.
    Jedes Mädchen erhält im Jahr seines gesellschaftlichen Debüts eine festgelegte Summe für Kleider und Sonstiges.
    Sollten drei Generationen von Pickering-Mädchen versagen, will ich mit der ganzen Mischpoke nichts mehr zu tun haben. In diesem Fall sollen die gesamten fünfzehntausend Pfund dazu verwendet werden, die Strafen und Unkosten jener zu bezahlen, die den Zollinspekteur beim Export jenes herrlichen Scotchs umgehen, der mein einziger Lichtblick in dieser Familie von Schwachköpfen war. Wenn Eure arme, selige Mutter Euch jetzt nur sehen könnte.

    Gezeichnet
    Sir Hamish Pickering

    Bezeugt von
    B. R. Stickley, A. M. Wolfe
    Kanzlei Stickley & Wolfe

    Fast zwanzig Jahre gingen ins Land, bis drei junge Damen sich unter der Aufsicht von Deirdres Stiefmutter für ihr gesellschaftliches Debüt nach London begaben.
    Zuerst hatte es den Anschein, als würde sich die hübsche, offenherzige Phoebe einen zukünftigen Herzog angeln. Doch als sie mit dessen verwegenem Halbbruder ausriss, schnappte sich die eigensinnige Deirdre den Titelanwärter und heiratete ihn binnen weniger Wochen.
    Deirdre mochte ihren neuen Ehemann von ganzem Herzen lieben, doch er war längst nicht so begeistert von ihr. Glücklicherweise flogen die Funken, als sie sich weigerte, seine wilde und außer Kontrolle geratene Tochter Meggie zu bemuttern, denn diese Funken wurden zu glühenden Flammen.
    Da Deirdres gut aussehender Lord kurz davor stand, den Titel des Herzogs von Brookmoor zu erben, nahm ein jeder an, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis Deirdre eine ungeheure Geldsumme erben würde, die sie nicht wirklich brauchte.
    Die große, einfache und in gesellschaftlichen Dingen ungeschickte Sophie hatte sich niemals Hoffnungen darauf gemacht, selbst das Erbe zu gewinnen. Sie war belesen, zurückhaltend und noch nie in ihrem Leben einem Herzog begegnet.

Erstes Kapitel
    England, 1815
    W enn irgendjemand Sophie Blake vor einem Jahr erzählt hätte, dass sie sich an diesem Abend neben einem der attraktivsten und begehrtesten Männer Londons auf einem Läufer vor dem Kamin ausstrecken würde, hätte sie ungläubig losgelacht.
    Doch sie lag hier, streckte sich faul in der Wärme und schaute liebevoll den groß gewachsenen und umwerfend gut aussehenden Lord Graham Cavendish an, während dessen lange, geschickte Finger über ihren bloßen, sensiblen Handteller strichen.
    »Autsch!« Sophie riss ihre Hand zurück.
    »Geschafft!« Graham hielt seine zusammengepressten Finger triumphierend in die Höhe. Dann hielt er sich die Hand dicht vors Gesicht und musterte seine Beute mit bemerkenswert grünen Augen. »Blaues Glas? Wie um alles in der Welt habt Ihr es geschafft, Euch einen blauen Glassplitter in die Hand zu rammen?«
    Für Sophie war nicht die Frage, wie sie zu dem einen Glassplitter gekommen war, sondern vielmehr, warum sie nach siebenundzwanzig Jahren, in denen sie mit ihrer Ungeschicklichkeit unentwegt zerbrechliche Wertgegenstände zerstört hatte, nicht schimmerte wie ein Buntglasfenster. Sie zuckte nur unschuldig die Achseln. »Keine Ahnung. Aber herzlichen Dank. Der Splitter hat mich sehr gestört.«
    Er neigte spaßhaft den Kopf. »Jeden Tag eine gute Tat.« Dann entfernte er sich vom Kamin, wohin er sie gezogen hatte, um besser sehen zu können.
    Sie waren im vorderen Salon eines gemieteten Hauses in der Primrose Street, in der Nähe des begehrten Bezirkes Mayfair.
    Sophie hatte hinsichtlich des Hauses nicht mitentscheiden können, aber es hätte ihr wirklich gut gefallen, wenn nicht auch Lady Tessa, ihre Anstandsdame, dort gewohnt hätte.
    Nicht etwa, dass die schnippische und beleidigende Tessa viel Zeit damit verbracht hätte, Sophie angemessen zu beaufsichtigen – Gott sei Dank! Sie langweilte sich rasch und wandte sich dann manchmal wochenlang ihren Liebhabern zu.
    Tessa glaubte, Sophie wäre nach London gekommen, um einen Ehemann zu finden, oder vielmehr, um mit ihren hübscheren Cousinen um die wenigen unverheirateten Herzöge zu kämpfen und so das Pickering-Vermögen zu gewinnen. Deshalb mochte es sich um eine subtile Strategie handeln, dass sie Sophie allein und ohne den Segen einer Anstandsdame ließ, die sie zu den vielen gesellschaftlichen Ereignissen und Bällen begleitete, die zu besuchen sie jedes Recht der Welt hatte.
    So wenig wie alle anderen wusste Tessa jedoch, dass Sophie

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