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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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cremeweißer Seide gesteckt, ein einfaches Band aus vergoldeten Blättern rankte sich um ihr geflochtenes und hochgestecktes Haar. Sophie kam sich vor, als sei sie direkt aus einem Gemälde aus der griechischen Antike getreten. Daran dachte sie, während sie Lementeurs Anweisungen befolgte. Einmal durch den Saal, huldvolles Nicken zu einigen wenigen Ausgewählten, ein paar elegante Hofknickse für die gesellschaftliche Elite, und schließlich wählte sie eine griechische Säule, neben der sie sich postierte.
    Dann öffnete sie ihren Fächer.
    Als wäre es eine Art Jagdhorn, versammelte sich sogleich die Meute. Sophie kam sich wie in die Enge getrieben vor, als die Meute sie kläffend umringte. Einer fragte sie nach Graham, der offenbar behauptet hatte, sie heute Abend zu begleiten, aber Sophie schaute den jungen Mann nur so lange unverwandt an, bis er errötete und den Blick abwendete.
    Armer Kerl.
    Sie sollte kein schlechtes Gewissen ihm gegenüber haben. Er hatte sie nie auch nur angesehen, solange sie die arme, unscheinbare Sophie gewesen war.
    Nun, jetzt sieht er dich an.
    Das machte keinen Unterschied. Sie könnte nie ein Hündchen wie ihn heiraten.
    In der Schachtel, in der das Kleid gekommen war, hatte ein Zettel von Lementeur gelegen: »Greift auf dem Höhepunkt an. Wartet nicht zu lange.« Mit anderen Worten: »Verliert keine Zeit.«
    Aschenputtel hatte nur bis Mitternacht Zeit gehabt. Sophie stockte der Atem, als sie begriff, dass ihre eigene Mitternacht möglicherweise direkt bevorstand. Graham konnte in diesem Augenblick Lady Lilah einen Heiratsantrag machen. Es war höchste Zeit, damit aufzuhören, den Abend mit diesen dummen Jünglingen zu verschwenden.
    Wo zum Teufel steckte Graham?
    Dann erschien Mr Wolfe in Sophies verschwommenem Blickfeld. Er verneigte sich höflich und lehnte sich vor.
    »Ich fürchte, ich bin für diese Gelegenheit nicht passend gekleidet«, bekannte er.
    Sophie schenkte seiner Aufmachung einen kurzen Blick. Sein Anzug war verknittert, und sein Halstuch viel zu lässig. »Ein wenig«, sagte sie lächelnd. Der arme Kerl. Die Tatsache, dass er sich bei solchen Gesellschaften nicht in seinem Element fühlte, machte ihn ihr nur sympathischer. Und die Tatsache, dass die anderen, jüngeren Herren kaum in der Lage waren, ihre Abneigung ihm gegenüber zu verbergen, ließ sie nur umso herzlicher lächeln und mehr Interesse an Mr Wolfe zeigen, als sie tatsächlich empfand.
    Mr Wolfe lebte unter ihrer Anteilnahme auf und schien ein wenig von seiner Schüchternheit zu verlieren. »Ich hatte gehofft, Lady Tessa heute Abend anzutreffen. Ich fürchte, ich habe ihr heute Nachmittag nicht den gebührenden Respekt gezollt, vor allem wenn man meine geschäftlichen Verpflichtungen gegenüber der Familie bedenkt.« Er errötete linkisch und wandte den Blick ab. »Ich war ein wenig abgelenkt.«
    Ein Mann, der Tessa vergaß, weil Sophie im Raum war? Das war absolut reizend. Sophie neigte den Kopf und lächelte. »Ihr schmeichelt mir, Sir.« Dann winkte sie ab. »Ich fürchte, Tessas Gesundheitszustand ist dieser Tage kaum vorhersehbar. Lady Peabody hat mich eingeladen, mich heute Abend mit ihren Töchtern unter ihre Aufsicht zu begeben.«
    Mr Wolfe drehte sich um und schaute quer durch den Raum zu Ihrer Ladyschaft, die damit beschäftigt war, ihre Töchter jedem einzelnen unverheirateten Mann im Ballsaal anzupreisen, und sich keinen Deut um Sophie kümmerte. »Ich verstehe.«
    Sophie nutzte seine Abgelenktheit, um sich ihrerseits rasch im Ballsaal umzusehen. Wo steckte Graham? Hatte er seine Pläne geändert und war direkt zu Lilah gegangen? War es jetzt schon zu spät?
    Als sie sich umdrehte, schaute Mr Wolfe sie wieder durchdringend an. Das irritierende Funkeln in seinen Augen fiel ihr erneut auf.
    »Kann ich Euch bei der Suche nach jemandem helfen, Miss Blake?« Er schien sehr darauf bedacht, ihr einen Gefallen zu tun. »Sucht Ihr vielleicht Euren Cousin, den Herzog?«
    »Er ist nicht wirklich mein Cousin«, sagte Sophie rasch. »Habt Ihr ihn heute Abend hier gesehen?«
    Mr Wolfe nickte ruhig, doch seine Augen schienen voll dunkler Erregung. »In der Tat. Ich habe gesehen, wie er eben einen der Ruheräume betreten hat.« Er deutete an das andere Ende des Ballsaals. »Dort drüben.«
    In diesem Augenblick begannen die Musiker, leise zu spielen, und dirigierten die Gäste mit einer Melodie zurück zu ihren Sitzplätzen. Wenn sie nach Graham suchen wollte, dann musste sie sich jetzt davonstehlen.
    Sie

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