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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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nicht atmen, nicht sprechen. Er schüttelte bloß den Kopf, hilflos angesichts dessen, was er am meisten auf dieser Welt begehrte. Könntest du mich je lieben?
    Da lachte sie, zärtlich und liebevoll. »Ihr seid wahrlich ein großer Schauspieler, Sir. Einen Mann aus Granit und Eis nennen sie Euch im Dienstbotentrakt. Was wäre, wenn sie Euch jetzt so sehen könnten?«
    Er schaute wieder auf ihre Hände hinab. Sie hatte ihn nicht losgelassen, genauso wenig wie er sie. Als er dann in ihre Augen blickte, ließ er sich endlich in diesen grünen irischen Traum fallen. Zur Hölle mit allen Bedenken! »Heirate mich, Patricia.«
    Selbst inmitten seiner wirbelnden Panik und Freude, war es ihm eine gewisse Befriedigung zu sehen, wie sich diese grünen Augen vor Schreck weiteten.

    »Du, Aschenputtel?«, sagte die Stiefmutter. »Du bist ganz schmutzig, und doch willst du gehen? Wie kannst du zum Ball, wenn du nicht einmal Schuhe oder ein Kleid dafür hast?«
    Sophie schluckte, atmete tief durch und las dann weiter vor.
    Er wird Lilah heiraten.
    Ja, das würde er. Und wenn sie auch nur einen Funken Verstand hätte, würde sie sich umdrehen und sich einen anderen zum Heiraten suchen.
    »Weiter, Sophie!« Meggie zappelte vor Aufregung. »Was ist dann passiert?«
    Sophie, die sich wieder einmal auf dem gewundenen Pfad des Selbstmitleids erwischt sah, lächelte das kleine Mädchen an. »Entschuldige.« Dann las sie die Geschichte weiter vor, die sie so gut kannte, dass sie sie blind erzählen könnte.
    Bevor Sophie der kleinen Lady Margaret begegnet war, hatte sie sich nie viel Gedanken um Kinder gemacht. Andere Frauen hatten welche – verheiratete Frauen –, aber Sophie hatte nie welche kennengelernt, seit sie selbst den Kinderschuhen entwachsen war.
    Doch jetzt, da Meggie sich dicht an sie kuschelte, ihre spitzen Ellenbogen in Sophies Rippen stachen und ihre knochigen Knie in ihre Seite, da ihr seidener Kopf an Sophies Schulter lag und das Kätzchen als schnurrender Wolleball zwischen ihnen, da empfand Sophie eine so schmerzliche Sehnsucht, dass es ihr den Atem raubte. Zum ersten Mal in ihrem Leben erlaubte sie sich, sich ein Kind in ihre vage, nebelhafte Zukunft zu träumen. Sie musste dafür nur einen Mann finden, den sie für würdig erachtete, sich fortzupflanzen.
    War es nicht seltsam, dass sie noch vor Kurzem fast jeden Mann genommen hätte, der sie gefragt hätte, dass es ihr jetzt jedoch schwerfiel, die Aufmerksamkeiten von mehr Männern zu ertragen, als sie zählen konnte?
    Das liegt alles nur an Graham.
    Gewiss. Um dieses kleine Problem zu lösen, brauchte sie nur einen Mann zu finden, der intelligenter, charmanter, attraktiver und mindestens so groß war wie der neue Herzog von Edencourt.
    Das ist alles? Warum nimmst du dir nicht etwas wirklich Schwieriges vor?
    Seufzend neigte sie den Kopf, um Meggies glänzenden Scheitel zu küssen. »Liebes, du schläfst gleich ein. Lass mich dich ins Bett bringen.« Sie löste sich von Meggie und stand auf. Das dünne, kleine Ding wog kaum mehr als ein Eimer Wasser, weshalb sie sie kurzerhand auf den Arm nahm und in ihr Schlafzimmer trug. Dort angekommen zog sie ihr Schuhe, Strümpfe und Kleid aus und steckte sie ins Bett.
    Sophie machte ihr einen hastigen, etwas schiefen Zopf, damit sich ihr Haar im Schlaf nicht verknotete und versprach stumm, es am nächsten Morgen schöner zu machen; dann verabschiedete sie sich mit einem Gutenachtkuss für Meggie und für das Katerchen, das sich auf Meggies Kopfkissen kuschelte wie ein schwarz-weißer Hut aus Fell.
    Sophie löschte die Kerze mit einer raschen Geste und verließ das Zimmer, nicht ohne sich an der Tür noch einmal sehnsüchtig umzusehen. Deirdre wäre dem armen Kind eine gute Mutter, das wusste Sophie. Es gab keinen Grund, weshalb sie sie ihr wegnehmen sollte, nur damit sie selbst nie ohne jemanden sein musste, dem sie ihre Liebe schenken konnte.
    Mach dir selbst eins.
    Ihr eigenes Kind, ihr eigenes Heim, ihr eigener Mann. Wenn sie es könnte, würde sie das Kind und das Heim nehmen und auf den Mann verzichten.
    Ach, tatsächlich?
    Auf dem Flur mit dem Rücken an Meggies Tür gepresst, während das stille Haus sie umgab, wusste sie, dass es keinen Sinn machte, die Lüge aufrechtzuerhalten, nicht in ihrem eigenen Herzen.
    Sie wollte, was sie wollte, Gott sei ihr gnädig. Sie wollte, aus irgendeinem verrückten Grund, Graham für sich ganz allein. Verflucht sei Lilah, verflucht sei gesellschaftlicher Status, verflucht seien ihre

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