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Loderne Glut

Titel: Loderne Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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der kurzen Zeit auftreiben konnte. Ich hoffe, Sie mögen Hummer.«
    »Ja, alles«, murmelte sie, griff nach dem Teller und aß viel zu schnell - aber jeder Happen schmeckte so köstlich, und sie hatte das Gefühl, daß man ihr die restlichen Sachen gleich wieder wegnehmen würde.
    »Sie haben gerade studiert?« fragte er.
    »Wirtschaftsgeschichte«, murmelte sie, den Mund voller Hühnersalat, der mit einer fettreichen, cremigen Mayonnaise angemacht war.
    »Ah ja, mein Aufenthalt in diesem Haus ist vermutlich der Grund für dieses Studium. Oder hatten Sie schon immer Wirtschaftsgeschichte als Studienfach?«
    »Ich dachte, es wäre etwas, worüber wir diskutieren könnten. Ich hatte keine Ahnung, daß Sie . . .« Sie stockte, weil sie ihm sagen wollte, sie hätte nicht gewußt, daß er mehr an schnellen Autos, Filmen und Frauen interessiert sei.
    »Bisher haben wir nur wenig Zeit darauf verwendet, über Ökonomik zu reden, nicht wahr?« fragte er. »Oder uns überhaupt über etwas zu unterhalten. Ich bin schrecklich rüde zu Ihnen gewesen, Miß Caulden. Ich hoffe doch, daß Sie mir verzeihen. Noch einen Happen Hummersalat?«
    »Ja, bitte«, sagte sie. Sie begann sich etwas zu entspannen. Es war natürlich schamlos von diesem Mann, so spät abends in ihr Schlafzimmer einzudringen; aber er stellte ja nun wirklich keine Gefahr für sie dar und schien ehrlich zerknirscht zu sein, was sein bisheriges Benehmen anging.
    »Sie lieben das Wirtschaftsfach so sehr, daß Sie, um es zu studieren, sogar Mahlzeiten ausfallen lassen?«
    »Nein, Taylor . . .« Sie hätte ihm fast die Wahrheit gesagt, besann sich aber noch rechtzeitig. »Es war besser, hier im Zimmer zu bleiben und zu studieren.«
    »Ich bewundere Ihre Hingabe. Ich habe viele Jahre studiert, glaube aber nicht, daß ich in dieser Zeit auch nur eine Mahlzeit ausgelassen habe. Wenn ich über den Büchern sitze und hungrig werde, möchte ich etwas essen. Nur könnte ich nicht essen, was Sie gewöhnlich zu sich nehmen. Sie besitzen eine unglaubliche Selbstdisziplin, Miß Caulden.«
    »Möglich«, erwiderte sie leise, aber im Augenblick benahm sie sich nicht sonderlich diszipliniert. Sie hatte das Empfinden, daß sie für diese Platte voller Erdbeertörtchen ihre Seele verkaufen könnte.
    »Wann machen Sie Ihr Examen?«
    »Examen?« fragte sie und betrachtete die Erdbeeren.
    »Ja. Sie sind wie alt? Dreiundzwanzig? Vierundzwanzig? Die meisten Frauen Ihres Alters haben bereits das College absolviert; aber Sie haben noch immer einen Hauslehrer.«
    »Ich werde mein Studium abschließen, wenn ich heirate«, erklärte sie und griff nach einer Erdbeere.
    Hank begann ihren Teller mit Törtchen und Erdbeeren zu füllen und das Ganze mit dickem Erdbeersirup zu übergießen. »Wenn Sie Taylor heiraten, meinen Sie damit? Erzählen Sie mir von Ihren Heiratsplänen.«
    »Wir haben noch keine gemacht.«
    »Ist das nicht ungewöhnlich? Wie lange sind Sie jetzt verlobt?«
    Abrupt stellte Amanda ihren halbleeren Teller auf den Boden und funkelte ihn an. Sie begriff allmählich, was er tat und weshalb er in ihr Zimmer eingedrungen war. Wie der Teufel mit verlockenden Dingen an die Menschen herantritt, um sie zu verführen, so trat er auch an sie heran. »Dr. Montgomery, ich bin, trotz Ihrer gegenteiligen Meinung, kein Dummkopf. Wollen Sie jetzt bitte sofort mein Zimmer verlassen und diese Platten und Teller mitnehmen?«
    »Da liegen noch Erdbeeren darauf.«
    »Ich möchte keine Erdbeeren mehr«, log sie. »Würden Sie jetzt bitte gehen?«
    Er blieb sitzen, wo er war, da er wußte, daß sie niemanden zu Hilfe rufen konnte. Wenn sie wütend wurde, verloren ihre Augen diesen Ausdruck stiller Traurigkeit. »Wo gehen wir morgen hin?«
    »Ich denke, Sie und ich werden möglicherweise nirgendwohin gehen. Ich habe Dinge hier im Hause zu erledigen.« Ein Angstkloß bildete sich in ihrem Hals, als sie sich vorstellte, daß sie Taylor sagen mußte, sie würde Dr. Montgomery morgen nicht beschäftigen.
    »Taylor verlangt von Ihnen, mich von der Ranch fernzuhalten. Er will, daß Sie mich irgendwohin bringen, wo die Leute von der Gewerkschaft mich nicht finden können, richtig?«
    Sie zögerte. »Ich soll nur einem Gast einen angenehmen Aufenthalt bereiten.«
    »Soso.«
    Sie funkelte ihn an, und der Teller mit den halb aufgegessenen Erdbeertörtchen lockte sie. »Dr. Montgomery, Sie müssen jetzt gehen.«
    »Erst, wenn Sie mir sagen, was Sie morgen für mich geplant haben.«
    Sie fürchtete, daß er etwas

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