Loderne Glut
öffnete. Und sie kostete seine Zunge mit dem gleichen Vergnügen, das sie beim Genuß der Speisen empfand, mit denen er sie bekanntgemacht hatte. Ihre Brüste preßten sich gegen seinen Brustkorb, ihre Hüften gegen seine Hüften, als er sie fest an sich zog. Sein Knie schob sich zwischen ihre Beine, und Amanda glitt mit ihrem Körper in die Höhe, ließ ihn ihr ganzes Gewicht tragen, so daß nur noch der große Zeh ihres linken Fußes den Boden berührte.
Hanks Lippen bewegten sich von ihrem Mund fort, zogen eine heiße Spur hinunter zu ihrem Hals.
Amandas ganzer Körper pulsierte und pochte, ihr Herz schlug wild, und dennoch gelang es ihr, ihn von sich wegzuschieben. »Ist es das, was Sie unter Leidenschaft verstehen, Dr. Montgomery ?« brachte sie dann irgendwie fertig zu sagen.
Die Wut in seinen Augen reichte aus, um einen Menschen zu töten. Er sagte kein Wort, packte nur die Zipfel des Picknick-Tuches und rollte Geschirr und Eßwaren darin ein. Dann warf er alles in den Karton und befestigte diesen wieder am Heck seines Wagens.
»Steigen Sie ein«, befahl er und öffnete den Wagenschlag für sie. Amanda gehorchte.
Er fuhr viel zu schnell zur Caulden-Ranch zurück, und hatte dann verflixt viel Mühe, mit den schwachen Bremsen den Wagen wieder zum Stehen zu bringen. Als Amanda vor der Garage aussteigen wollte, hielt er sie am Arm fest. »Vergessen Sie unsere Abmachung nicht!«
Amanda mochte ihn nicht einmal mehr anschauen. Seine Hände, seine Lippen, seine kulinarischen Verführungen, seine Worte - dies alles machte ihr Leben zur Hölle.
»Sie müssen beweisen, daß Taylor Leidenschaft entwickeln kann, um diese Wette zu gewinnen.«
»Dr. Montgomery, ich glaube . . .«
»Nennen Sie mich Hank«, schnaubte er. »Ich denke, so intim dürfen Sie schon mit mir sein.«
Sie blickte noch immer geradeaus und wünschte sich, daß er endlich aus ihrem Leben verschwände, damit sie wieder zu dem zurückkehren konnte, was sie wußte und verstand. »Ich hatte das nur aus einer momentanen Laune heraus gesagt und glaube nicht. . .«
»Wenn Sie gewinnen, verlasse ich Kingman.«
Nun drehte sie ihm das Gesicht zu und blickte ihn an, und die Hoffnung, die er in ihren Augen las, machte ihn noch wütender.
»Wenn ich gewinne, gehen Sie heute abend mit mir zum Tanzen.«
>Mit Ihnen und Reva Eiler<, hätte sie beinahe gesagt; aber es bestand keine Veranlassung, auch nur einen Gedanken an diesen Tanzabend zu verschwenden, weil sie nicht verlieren würde. Sie war durchaus bereit, auf fast jeden männlichen Schoß zu krabbeln, wenn das zur Folge hatte, daß sie diesen unausstehlichen Dr. Montgomery wieder loswurde. »Und was wird dann aus Ihren Gewerkschaftsanhängern?«
»Ich werde jemand anderen hierherschicken - jemanden, dem die hübsche Caulden-Tochter egal ist; jemanden, der sich einen Teufel darum schert, ob Sie Ihr Leben wegwerfen und an wen.«
»Wie melodramatisch Sie sein können«, höhnte sie. »Sagen Sie - wie gedenken Sie, den Sieger dieser idiotischen Wette festzustellen? Wollen Sie sich hinter der Tür verstecken und den Spion spielen?«
»Ich werde mich auf Ihr Wort verlassen. Sie haben bis neunzehn Uhr dreißig Zeit, Taylor zu einer Art primitiver Enthüllung herauszufordern, oder. . .«
»Zu einer Art, wie Sie sie demonstrierten?« unterbrach sie ihn.
»Oder Sie gehen mit mir zum Tanzen«, fuhr er fort, indem er ihre Frage ignorierte.
»Sie sollten lieber packen.«
»Ich werde in die Stadt fahren«, meinte er mit einem selbstgefälligen Lächeln, »und ein Kleid für Sie besorgen, das Sie heute abend anziehen können. Ich bezweifle, daß Driscoll Ihnen etwas gekauft hat, was sich zum Tangotanzen eignet.«
Sie stieg aus dem Wagen. »Ich hoffe, Sie kennen eine andere Person, der dieses Kleid paßt; denn ich werde es bestimmt nicht brauchen.« Sie warf die Wagentür zu und sah ihn mit einem boshaften Lächeln an. »Es war interessant, Sie kennengelernt zu haben, Dr. Montgomery - nicht angenehm, aber interessant. Ich werde Sie um neunzehn Uhr dreißig im Sommerhaus treffen und erwarte, daß Sie dort mit fertig gepackter Reisetasche erscheinen.« Damit drehte sie sich auf dem Absatz um und ging zum Haus, während er den Wagen Richtung Stadt steuerte.
Amanda behielt ihre Courage noch auf dem Weg in den Oberstock bis zu ihrem Zimmer bei; doch als sie die Tür hinter sich zumachte, schien ihr letztes Quentchen Kraft aufgebraucht zu sein, und sie lehnte sich mit geschlossenen Augen gegen die Tür. In dem
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