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Loderne Glut

Titel: Loderne Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Hochzeitsnacht sein. Ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, daß er bei all seiner Liebe für eine gebildete Frau enttäuscht sein könnte von einer Braut, die so wenig über - wie soll ich sagen -, über die physischen Aspekte einer Ehe weiß?«
    »Taylor ist mein Lehrer, und ich bin sicher, daß er mir das, was ich wissen muß, beibringen wird.«
    »Demnach soll er also auch nach Ihrer Hochzeit noch Ihr Lehrer bleiben? Das wird mit der Trauung nicht aufhören? Hat er vor, Ihnen für den Rest Ihres Lebens jeden Tag einen Stundenplan zu verpassen?«
    Amanda stand abrupt auf und blickte zornig zu ihm hinunter. »Sie sind verabscheuungswürdig, Dr. Montgomery.«
    Hank blieb sitzen, den Blick auf ihre Beine geheftet - auf ihre langen, schlanken, von schwarzen Seidenstrümpfen umhüllten Beine. »Amanda«, flüsterte er und streckte die Hand aus, um eine ihrer Waden zu berühren.
    Aber Amanda war bereits mit zwei raschen Schritten unterwegs zum Teich, um dort ihr noch feuchtes Kleid aufzuheben. Binnen weniger Minuten hatte sie es angezogen und ihre nassen Haare zu einem strengen Knoten geschlungen. Dann kam sie zu Dr. Montgomery zurück. »Ich möchte jetzt nach Hause«, sagte sie so kalt wie möglich.
    Er blickte mit zornigen Augen zu ihr hinauf. »Nach Hause in die offenen Arme des Mannes, der Sie liebt?«
    »Dr. Montgomery, mein Leben geht Sie nichts an. Wie oft muß ich Ihnen das noch sagen, bis Sie es begreifen?«
    Er rollte sich rasch auf den Bauch, und in der nächsten Sekunde stand er vor ihr und brachte sein Gesicht ganz nahe an ihres heran. »Ich werde es begriffen haben, sobald ich erkenne, daß es Ihr Leben ist. Was ich im Augenblick sehe, ist eine Marionette, nicht eine Frau, deren Fäden Taylor in der Hand hält - er zwingt Sie dazu, zu tun, was er verlangt.«
    »Das ist absurd! Ich verfüge selbst über mein Leben. Ich . ..«
    »Beweisen Sie es doch!« schnaubte Hank. »Beweisen Sie mir, daß Taylor Sie haben möchte und nicht nur die Ranch Ihres Vaters, und ich werde Sie in Ruhe lassen.«
    Sie wich einen Schritt vor ihm zurück. Er hatte ihre geheimste Befürchtung laut ausgesprochen. »Natürlich möchte er mich haben«, hauchte sie. »Taylor liebt mich und beweist mir das täglich. Jeden Abend setzt er sich hin und erstellt für mich den Stundenplan. Er kümmert sich um meine Nahrung, meine Kleider, leitet meine Studien und . . .«
    ». . . behält so seinen Job«, unterbrach sie Hank gepreßt. »Solange er Sie noch unterrichtet, kann Ihr Vater ihn nicht entlassen. Sie sind jetzt zweiundzwanzig, Amanda. Wann werden Sie Ihr Examen machen? Wann werden Sie endlich Ihre Fäden kappen und frei sein?«
    Er verwirrte sie und machte sie zugleich zornig. »Sie bereiten mir Kopfschmerzen, Dr. Montgomery. Bitte, bringen Sie mich nach Hause.«
    »Heim zu diesem Automaten, den Sie angeblich lieben? Mein Wagen hat mehr Gefühle als dieser Taylor Driscoll.«
    Amandas Verwirrung legte sich, und zurück blieb der Zorn. »Welchen Beweis brauchen Sie?« schnaubte sie ihn an. In diesem Moment hatte sie das Gefühl, daß sie einfach alles tun würde, um ihn zu zwingen, sein feindseliges Verhalten ihr gegenüber einzustellen. »Sagen Sie mir, was ich tun muß, um Ihnen zu beweisen, daß Taylor der Mann ist, den ich liebe.«
    »Leidenschaft«, antwortete Hank rasch, »der Mann ist zu keiner Leidenschaft fähig. Selbst wenn Sie ihn heiraten, werden Sie als alte Jungfer sterben. Bringen Sie ihn dazu, Ihnen zu beweisen, daß er Ihnen die Jungfernschaft nehmen kann.«
    Sie wurde puterrot im Gesicht, und ihr Zorn wich einer peinlichen Verlegenheit: »Ich werde ihn bitten . . .«
    »Nein, bitten Sie ihn um nichts. Laden Sie ihn in Ihr Zimmer ein. Werfen Sie sich an seine Brust. Setzen Sie sich auf seinen Schoß, und fahren Sie ihm mit beiden Händen durch die Haare.«
    Amanda starrte ihn einen Moment an und versuchte angestrengt, sich vorzustellen, wie sie auf Taylors Schoß saß; aber es wollte ihr nicht gelingen. Sie drehte sich von Dr. Montgomery weg und trat einen Schritt auf den Wagen zu. »Sie sind ein frivoler Mensch«, sagte sie leise.
    Hank faßte sie am Arm, drehte sie wieder um und zog sie an sich. Er preßte seinen Mund auf ihre Lippen. Es war eine Mischung aus Wut und Verlangen, die ihn dazu trieb.
    Vielleicht war es auch die Wut in Amanda, die sie veranlaßte, nicht vor ihm zurückzuweichen. Sie hob gleichzeitig beide Arme, legte sie um seinen Oberkörper und drückte ihn an sich, als sein Mund sich über dem ihren

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