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Löffelchenliebe (German Edition)

Löffelchenliebe (German Edition)

Titel: Löffelchenliebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Kaufhold
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ich. In Klaus’ Blick lag Skepsis.
    »In diesem Kampfclub«, fügte ich erklärend hinzu. Fünf Minuten später verabschiedete sich Klaus 2. Als ich aufstand, nahm der Kellner mich diskret beiseite: »Ihr Oberteil sitzt ein wenig schief.«
    Ich guckte an mir herunter.
    »Ich könnte dir noch mal den Tittenheber leihen.« Ina sitzt im Schneidersitz vor mir und grinst.
    Zu allem Überfluss hatte ich mir für den Abend mit Klaus 2 von ihr einen Büstenheber geliehen, so ein Ding, das nur unterhalb der Brust Stoff hat und sehr sexy sein soll. In diesem Fall sorgte er allerdings nur dafür, dass meine linke Brustwarze über den Rand meines Oberteils lugte.
    »Du fieses Miststück !« Ich schlage mit meinem Kurt-Cobain-Schlaf-T-Shirt nach ihr. Das hab ich mir übrigens 1994 gekauft, kurz nach seinem Tod, und es ist erstaunlicherweise noch immer in Form. Ich muss ja zugeben: Als die Nachricht von Kurt Cobains Tod die Runde machte, und alle furchtbar betroffen waren – ich eingeschlossen –, musste ich erst mal heimlich nachgucken, wer das überhaupt war. Ach so, klar, hatte ja auch schon oft zu Smells Like Teen Spirit getanzt. Aber mit Namen, da hab ich es nicht so.
    »Mal ehrlich, Anna«, sagt Ina und setzt ihre ernste Miene auf. »Du willst doch Kinder, oder ?«
    »Ja, schon.« Eigentlich sogar sehr dringend. Aber …
    Irgendwie ist es mir peinlich zuzugeben, dass meine biologische Uhr, das blöde Ding, doch tatsächlich schon ziemlich laut tickt. Vor zwei Jahren, als Michael und ich uns getrennt haben, da hätte ich noch gesagt: Klar, also, ich meine, wahrscheinlich will ich mal Kinder, irgendwann. Momentan passt das überhaupt nicht. Die Mütter werden eh immer älter, da ist man mit dreiunddreißig noch lange keine Risikoschwangerschaft, alles völlig im Rahmen, Eile mit Weile. Doch irgendwann setzte dieses dumme Ticken ein, ganz leise erst, und ich dachte noch, schön, dass ich langsam so etwas wie eine Bereitschaft spüre, wird ja auch Zeit, dass sich hormonell und emotional was tut. Dass ich aufhöre, mich wie eine Jugendliche zu fühlen, die sich wundert, dass sie schon erwachsen ist. Selbst mit Anfang dreißig habe ich mich bei Familienfesten automatisch an den Kindertisch gesetzt. Oder wenn mich ein Teenager oder – noch schlimmer – ein Student gesiezt hat, da habe ich gedacht, mit dessen Erziehung wurde doch wohl übertrieben. Und dann auf einmal tickte es lauter, und es wurde immer unglaubwürdiger, wenn ich mir einredete: Ticken ? Welches Ticken ? Ich höre nichts !
    »Willst du hören, was ich glaube ?«, fragt Ina.
    »Nein.«
    »Du hast Torschlusspanik.«
    »Ich habe Nein gesagt !«
    »Wirklich, ich kenne diesen Blick. Ich bin selbst jahrelang damit rumgelaufen.« Ina greift nach den gelben Post-its auf meinem Nachttisch, kritzelt etwas darauf, beugt sich zu mir rüber und drückt mir den Zettel auf die Stirn.
    Widerwillig greife ich nach dem Post-it und starre sekundenlang auf die Notiz: Ich will ein Kind von dir !
    »Das ist schrecklich«, flüstere ich.
    Eigentlich habe ich an die hundert Begründungen parat, warum ich nun wirklich nicht zu diesen Frauen zähle. Zu den Bedürftigen und Verzweifelten, die das Haus nicht mehr verlassen können, ohne den Radar einzuschalten. Und trotzdem fühle ich mich manchmal so, als hätte ich genau diesen Zettel auf der Stirn kleben. Dabei sollte mein Wunsch doch eigentlich ein ganz normaler, natürlicher sein. Ich meine, wie verwirrt sind wir Frauen heute denn, dass wir uns dafür schämen, eine Familie gründen zu wollen. Also wirklich ! Ich zerknülle den Zettel.
    »Also, wie ist der Plan ?«, fragt Ina, lehnt sich auf dem Bett zurück und rückt sich mein Kopfkissen im Rücken zurecht, als erwarte sie beste Unterhaltung. »Wo willst du den Vater deiner Kinder finden ?«
    »Sag das doch nicht so. Das klingt ja fürchterlich. Da muss ich sofort an Betriebswirte denken, die die Familienplanung ganz oben auf ihre persönliche Agenda setzen. Jahresziele: Gehaltserhöhung, Eigentum erwerben, Frau schwängern. Oder an Pantoffelhelden, die mich, wenn das Kind da ist, Mutti nennen. Ich steh einfach nicht auf Männer, die Kinder wollen.« Hilfe !
    Der Typ Mann, der mir gefällt, trägt keine Hemden mit Polospielern und Krokodilen darauf und auch keinen Fahrradhelm. Er ist … cool. Nach meiner ganz eigenen Definition von cool, was in etwa heißt, er hat Geschmack und Stil, ist souverän und weiß, was er will, und auch sehr genau, was Frauen wollen. Und er ist gerne ein

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