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Logans Traeume

Logans Traeume

Titel: Logans Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlene Meyer
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Couch Platz genommen hatten, so dass sie einander ansehen konnten, begann Adi, ihre Geschichte zu erzählen.
     
    „Ok“, sagte sie und sammelte ihre Gedanken. „Nun, ich war auf alle Arten als Teenager dumm, und ich habe eine Menge Fehler gemacht. Dann, als ich 21 war, ging ich von zu Hause mit einem Kerl weg, den ich in einer Bar kennen gelernt hatte und machte noch mehr Fehler.“
     
    „Ein Kerl, den du in einer Bar kennen gelernt hattest?“ Jordan war völlig von diesem Eingeständnis überrascht. „Wie lange hattest du ihn gekannt?“
     
    Adi verzog das Gesicht. „Drei Tage.“
     
    „Drei...“ Jordan brach ab. „Wow. So hatte ich mir dein Leben aber nicht vorgestellt.“
     
    „Gut“, antwortete sie mit Nachdruck. „Das heißt, ich habe einen langen Weg hinter mir.“
     
    „Also, wo bist du hin?“ Jordan zog ihre Beine unter sich und stützte das Kinn in die Hände.
     
    „Überall“, sagte Adi. „Wir blieben nicht sehr lange zusammen. Ich arbeitete als Bedienung in Bars und ließ mich treiben. Dann, vor sieben Jahren traf ich einen Mann namens Jason. Auch in einer Bar. Er mochte mich. Oder zumindest sagte er, dass er das tat. Ich hatte damals einen wirklich schrecklichen Chef, und als er mich davon überzeugte, mit ihm in New York zu leben, dachte ich, ich hätte den Jackpot geknackt. In gewisser Weise hatte ich das auch. Er war nett, und er lebte in einer Penthouse-Wohnung. Er kaufte mir alles, was ich wollte.“ Sie sah den Blick in Jordans Gesicht. Ihre Augen waren mit Sternen gefüllt, und ein leichtes Lächeln spielte um ihre Lippen. Adi wusste, dass sie in den ersten paar Wochen ebenso ausgesehen hatte.
     
    „Dann sagte er mir, dass er meine Hilfe für seine Arbeit bräuchte. Ich wusste nicht einmal, was er gemacht hat“, sagte sie mit einem Kopfschütteln. „Aber ich sagte ihm, dass ich ihm helfe. Natürlich. Ich war verliebt, und ich hatte schließlich alles, was ich gewollt hatte. Ich hatte den Beweis, dass ich Recht gehabt und mein Vater sich geirrt hatte.“
     
    „Aber?“ warf Jordan ein.
     
    „Aber es stellte sich heraus, dass er ein Dealer war, und er wollte, dass ich ihm bei einigen seiner Lieblingskunden helfe. Er wollte, dass ich sie für ihre pünktliche Zahlung oder für ihre Treue belohne.“ Sie sah auf ihre Hände, in der Hoffnung, dass Jordan von sich aus verstehen würde und sie nicht zwang, es auszusprechen. Sie hoffte auch, dass sie keinen Ekel in den Augen ihrer Freundin sehen würde. Das war wirklich eine kleine Stadt. Wenn Jordan wollte, könnte sie den kleinen guten Ruf, den sich Adi mittlerweile verschafft hatte, komplett zerstören.
     
    „Er hat dich...“ Jordan schnitt sich selbst das Wort ab und räusperte sich. Die beiden saßen für ein paar Minuten schweigsam nebeneinander, wobei Jordan diese neue Information verarbeitete, und Adi auf ihr Urteil wartete. „Für wie lange?“
     
    „Fünf Jahre. Dann haben sie ihn schließlich erwischt und ins Gefängnis gesteckt. Ich habe Sozialdienst machen müssen, und das Gericht ordnete einen Entzug an. Fast alles, was ich tat, war... War seine Kunden zu unterhalten. Ich bin nicht dafür bezahlt worden, deswegen konnten sie nicht sagen, dass es Prostitution war. Und... Ich denke, dass ich den Polizisten irgendwie leid tat. Ich war nicht die einzige, die Jason so benutzt hatte.“
     
    „Also... Du sagtest was von Entzug... Warst du auf Drogen?“ fragte Jordan.
     
    Adi kicherte leise. „Ähm, ja. Und Alkohol. Und Zigaretten. Und... Männer. Wenn ich nach etwas süchtig bin, steigere ich mich da voll rein. Ich war süchtig nach dem Leben, das wir geführt haben, und der einzige Weg, um mich damit gut zu fühlen, war eben, so kaputt zu bleiben.“
     
    „Und nach dem Entzug, was hast du getan? Bist du dann hierher gekommen?“ fragte Jordan.
     
    Es wäre jetzt so einfach gewesen, ja zu sagen und sich selbst ein wenig besser in den Augen ihrer Freundin aussehen zu lassen, aber es wäre nicht die Wahrheit gewesen. Außerdem wollte sie, dass Jordan verstand, wie sehr man den Lebensstil verinnerlichen konnte. So hatte es bei Adi auch angefangen. Ein paar Drinks auf einer Party, ein bisschen geraucht, weil ein netter Kerl ihr einen Joint gereicht hatte. Es war alles nur ein Spaß gewesen, und es hatte sie auch fast umgebracht.
     
    „Nein“, gab sie zu. „Ich kam aus dem Entzug und ging gleich wieder zu meiner alten Wohnung. Jason war natürlich nicht da, aber ich kam mit einigen der anderen Jungs in

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