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Loge der Lust

Loge der Lust

Titel: Loge der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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einem Wasserglas und leckte sinnlich einen Tropfen ab, der an ihrem Mundwinkel hinablief. Ihr Augenaufschlag war verführerisch, denn ihre Wimpern waren lang und schwarz. Sie stützte sich auf der Balkonbrüstung ab und präsentierte in einem tiefen Dekolleté pralle Brüste, die Teena neidisch machten.
    Teena konnte den Blick nicht abwenden von den fleischigen Hügeln. Als die Frau bemerkte, wohin sie starrte, wurde Teena puterrot im Gesicht.

2.
    „Kann ich dir helfen?“, wiederholte die Fremde und schmunzelte frivol.
    Teena lachte verlegen. „Ach, schon gut.“
    „Ich helfe dir aber gerne, schließlich sind wir jetzt Nachbarn.“
    „Kommst du von hier?“
    Die Frau hob verwundert die Augenbrauen. „Nein. Warum möchtest du das wissen?“
    „Hätte ich mir auch nicht vorstellen können, weil alle, die mir bisher begegnet sind, von Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft offenbar noch nie etwas gehört haben.“ Teena verdrehte die Augen. „Alle hier sind furchtbar schrullig.“
    Die Frau lachte schallend. „Willkommen in Gardenrye. Ich heiße Rosalin Sawkenshaw, kurz Roz.“
    „Christeena, sag Teena zu mir.“ Dass ihr Name mit zwei „e“ geschrieben wurde, verschwieg sie tunlichst.
    „Du bist gerade erst angekommen, oder?“
    Teena nickte.
    „Und trotzdem bist du schon frustriert?“, feixte Roz.
    Das Land stieg von der Küste her leicht an, und da das Haus ein gutes Stück vom Meer entfernt lag, konnte Teena sogar die Masten der Boote sehen, die in dem kleinen Hafen ankerten. „Gardenrye ist voller Fettnäpfchen, und ich bin in jedes einzelne reingetreten.“
    „Wenn das so ist, dann solltest du dringend zu mir rüberkommen, damit wir darauf mit einem Gläschen Schampus anstoßen.“
    „Wie bitte?“
    „Wir werden bestimmt gute Freundinnen, denn ich ecke auch immer an.“ Sie zwinkerte und verschwand.
    Teena neigte sich über die Brüstung und sagte laut: „Ich bin nass geworden und muss erst noch meine Koffer hochholen und mich umziehen.“
    „Zieh dir ja nicht zu viel an“, hörte sie Rosalin rufen, die offensichtlich in der Küche hantierte, denn das Klirren von Gläsern war zu hören.
    Irritiert blieb Teena für einen Augenblick stehen. Dann zuckte sie mit den Achseln, griff ihren Autoschlüssel und lief die Treppen hinunter, denn einen Aufzug gab es nicht. Nachdem sie alle Koffer und Taschen in die Wohnung gebracht hatte, war sie verschwitzt. Sie sprang unter die Dusche, föhnte ihre Haare trocken und tupfte „Envy“ auf ihre Handgelenke, hinter die Ohren und zwischen ihre Brüste.
    „Weshalb machst du das?“, fragte sie ihr Spiegelbild. „Du gehst doch nur zu deiner Nachbarin und nicht auf ein Date.“
    Sie schüttelte den Kopf, stellte den Flakon auf die Ablage und verließ das Bad. Schnell schlüpfte sie in schwarze Jeans und streifte ein blaues Shirt über, auf dem in roten Lettern „Bite me“ stand. Dann machte sie sich auf zu ihrer neuen Nachbarin. Sie war komischerweise nervös, als sie an die Tür klopfte. Roz öffnete, und Teena riss erstaunt die Augen auf.
    „Zu Hause trage ich nur Unterwäsche“, erklärte Rosalin lächelnd.
    Das war nicht einfach nur Unterwäsche. Das waren Dessous! Die schwarze Korsage schmiegte sich eng an ihre Hüften, die zwar schlank, aber nicht so schrecklich spindeldürr waren wie die von Teena. Roz besaß Rundungen, weibliche Kurven, die selbst Teena den Atem raubten. Die vollen Brüste wurden durch Schalen gehalten, die gerade noch die Brustwarzen bedeckten. Einmal bücken, und der Busen würde aus dem Bustier springen.
    Da Teena wie angewurzelt stehen blieb, ging Roz voraus. Ihr Gang war schwungvoll und gleichzeitig elegant. Die schwarzen Shorts schmiegten sich hauteng an ihren Unterleib. Sie bedeckten den Hintern nur zur Hälfte. Die Pofalten waren stark ausgeprägt und ließen die Backen rund und prall erscheinen.
    Was für ein Rasseweib, dachte Teena und war froh, weite Kleidung gewählt zu haben. Ihre Minderwertigkeitsgefühle meldeten sich lautstark. Roz‘ Haut besaß eine leichte Brauntönung, aber der Teint sah nicht nach Solarium aus. Die langen schwarzen Haare fielen über ihre Schultern wie Kaskaden aus Pech.
    Schließlich folgte Teena ihr. „Deine Wohnung ist aber viel schöner.“
    Leise schloss sie die Tür hinter sich. Das Appartement war um einiges größer als ihres. Es hatte eine separate Küche und ein Bad mit Wanne. Das Bett stand zwar ebenfalls im Wohnzimmer, doch im hinteren Bereich, abgegrenzt durch zwei Yucca-Palmen

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