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Loge der Lust

Loge der Lust

Titel: Loge der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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Erfahrung mit. Wer weiß, wann du die nächste Gelegenheit bekommst.“ Roz zwinkerte ihr zu. „Jeder sollte in seinem Leben einmal einen Menschen gleichen Geschlechts gekostet haben.“
    Da hatte Teena eine begehrenswerte Frau vor sich, die ihr ein harmloses Angebot machte, und sie traute sich nicht, es anzunehmen. Es ging doch nur um einen Kuss. Das „Ja“ wollte nicht über ihre Lippen kommen.
    Rosalin goss ihnen beiden ein zweites Glas ein. Die Flasche war zu zwei Dritteln leer. Provozierend schwang sie ihr Glas und beobachtete die rotierende Flüssigkeit. „Ich werde es nicht tun, wenn du mich nicht darum bittest.“
    Unsicher verlagerte Teena das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Sie kippte den Champagner hinunter und lehnte sich gegen die Wand, weil ihr schwindelig wurde. War sie nicht aus London geflohen, um frei zu sein, von ihren Eltern, der affektierten Gesellschaft und allen damit verbundenen Zwängen? Weshalb zögerte sie dann, sich auch sexuell zu befreien? In London konnte man angeblich alle Gelüste ausleben, doch Möglichkeiten hatten sich Teena nie geboten. Wie bizarr, dass ausgerechnet Gardenrye ihr nun diese Chance bot.
    „Okay“, sagte Teena leise.
    Roz schmunzelte. „Öffne deine Lippen ein wenig.“
    Teena runzelte die Stirn, gehorchte aber. Dies war Rosalins Spiel. Sie würde sich fügen und sicher viel von dem Vollblutweib lernen können.
    Roz nahm einen Mundvoll Champagner, schluckte ihn jedoch nicht hinunter. Ihre Hand vergrub sich in Teenas Haaren und hielt deren Kopf fest. Dann küsste Rosalin sie. Sie presste die Lippen fest auf die ihren und öffnete den Mund. Der Schampus floss in Teenas Mundhöhle. Zuerst war sie erschrocken. War das nicht unhygienisch? Egal! Jedenfalls war es hemmungslos.
    Als Roz sich von ihr löste, hauchte Teena atemlos: „Das ist wohl die erotischste Art, Champagner zu trinken.“
    Rosalin füllte ihren Mund erneut mit dem prickelnden Getränk und küsste Teena abermals. Diesmal jedoch schob sie den Schampus mit der Zunge bis tief in Teenas Mund. Sie begann, Teena zu verführen, mit ihr zu züngeln, indem sie den Champagner in Teenas Mundhöhle verteilte. Sie strich über die Innenseiten ihrer Wangen, leckte über die Zahnreihen und rieb ihre Zunge an die von Teena.
    Schließlich hielt diese es nicht mehr aus. Ihre ganze Mundhöhle kribbelte vor Verlangen. Sie schluckte den Schampus hinunter und umkreiste Roz‘ Zungenspitze. Fest presste sie die Lippen auf die ihrer sinnlichen Nachbarin und öffnete den Mund weit, um ein leidenschaftlicheres Spiel zu ermöglichen. Sie verlor die Kontrolle über sich. Unwillkürlich schmiegte sie sich an Rosalin. Sie spürte die prallen Brüste auf den eigenen, wagte aber nicht, den Arm um Roz‘ Hüften zu legen. Stattdessen ließ sie das Becken kreisen. Sie rieb sich an Rosalins Unterleib.
    In diesem Moment schob Rosalin sie fort.
    „Es tut mir leid“, sagte Teena verlegen. „Der Alkohol. Ich habe kaum etwas gegessen.“
    „Ich habe nur ein paar Cracker und Obst hier.“ Roz fischte ein Päckchen Mais-Cracker aus der untersten Schublade des Wohnzimmerschranks, nahm eine Glasschüssel aus der Vitrine und schüttete die Kekse hinein. Dann reichte sie Teena die Schüssel.
    „Mach es dir auf dem Sofa bequem.“ Sie ging in die Küche und rief: „Und zieh endlich diese fürchterliche Jeans aus. Wir haben Sommer. Es ist warm!“
    Als sie mit einem Küchenmesser, einem Teller und einer Schale exotischer Früchte zurückkehrte, saß Teena immer noch angekleidet auf der Couch. Roz nahm neben ihr Platz, stellte Teller und Obst auf den Tisch und legte den rechten Arm um Teenas Schulter. Das Messer hielt sie noch in der rechten Hand. Provozierend spielte sie damit.
    Fassungslos sah Teena erst Rosalin, dann die Klinge an, die nah an ihrem Hals war. Das ging nun wirklich zu weit! Selbst Rosalins lasziver Augenaufschlag konnte sie nicht besänftigen. Sie traute sich nicht aufzustehen, sondern sagte nur: „Das ist nicht fair.“
    „Wieso machst du es dir so schwer? Du scheinst jemand zu sein, der ständig zu seinem Glück gezwungen werden muss.“
    Da mochte sie recht haben. Teena fühlte sich unwohl. Roz hatte die Gabe, sie zu durchschauen. Eigentlich hätte sie das freuen sollen, denn das war es, was Freundinnen verband – sie verstanden einander auch ohne Worte. Allerdings traf das andersherum nicht zu. Für Teena war Roz unergründlich. Was machte solch ein Rasseweib in der Provinz? Woher hatte sie den sündhaft

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