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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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ihn hassen k ö nnte, weil er sich nicht mehr bei ihr meldete, war schlimm gewesen, aber sie alleine in der Stadt zu wissen, in seiner N ä he, ohne sie kontaktieren zu k ö nnen, brachte ihn beinahe um. Wie gro ß waren seine Chancen, diesen Ort lebend zu verlassen? Er befand sich in den H ä nden eines Wahnsinnigen, der sich Lord Daemian nannte und sich daran zu erfreuen schien, Knaben das Fell ü ber die Ohren zu ziehen …
    » Ich hab sie vor Coustance gewarnt « , meinte Collin.
    Matthew sprang auf die F üß e und begann mit schnellen Schritten, auf und ab zu gehen. Nachdem Coustance ihn ins Ungl ü ck gerissen hatte, legte er nun seine H ä nde an Frances? Er erinnerte sich nur allzu gut daran, wie der Verleger sein Dienstm ä dchen betatscht hatte, wenn er sich im Laden unbeobachtet f ü hlte. » Der Mann ist ein Menschenschinder. Er … er hat mich dazu gebracht, zum ersten Mal in meinem Leben um Geld betteln zu m ü ssen und …« Er unterbrach sich.
    » Bist du deshalb von ihm weg? Ich glaube, Frances hat dich dort gesucht. Wo hast du gesteckt? «
    Matthew lachte. Wo er gesteckt hatte? In der Gosse! Und letzten Endes war Coustance daran Schuld.
    Collin krabbelte in eine halb aufrechte Position und kniff die Augen zusammen, w ä hrend er Matthew musterte. » Hab ich dich nicht mal in Seven Dials gesehen? « , erwiderte Matthew.
    » Was wei ß ich … « , erwiderte Matthew. » Ich hab f ü r Coustance ü berallhin B ü cher getragen. «
    » Nein, Mister, ich meine, mit deiner Hand in einer fremden Tasche. «
    Matthew fuhr herum. » Das willst du gesehen haben? «
    » Mein Gebiet ist gro ß . St. Giles , Seven Dials , ich f ü hre die Leute, wohin auch immer sie wollen. Und ich merke mir neue Gesichter. F ü r wen hast du gearbeitet? F ü r O ’ Kelly? «
    Matthew sp ü rte, dass sein Mund offen stand. Er war nicht stolz auf das, was er getan hatte, und daran an diesem Ort erinnert zu werden, gefiel ihm ü berhaupt nicht. » Wir kannten den Bandenf ü hrer nicht. «
    » Unklug « , kommentierte Collin und verzog das Gesicht, als er versuchte, die Beine auszustrecken. » Wo haben sie dich aufgepickt? In Covent Garden , bei Tom King oder in einem anderen Kaffeehaus? «
    » Was wei ß t du schon? « , platzte es auch Matthew heraus, obwohl es genauso gewesen war. » Es klang so verlockend! F ü nf Pfund f ü r einen Diebstahl. Coustance hat mir nie genug bezahlt. Irgendwann war ich mit der Miete so weit im R ü ckstand, dass ich sogar meine Reserven aufgebraucht habe. « Collins Blick folgte seiner Hand, als diese nach Frances ’ Ring unter seinem Hemd tastete. Er hatte sogar das Geld, dass er f ü r den Kauf des Ringes zur ü ckgelegt hatte, an Coustance abgetreten. Das hatte sich wie Versagen angef ü hlt. » Nat ü rlich habe ich das Angebot angenommen! « Er hatte das Geld kassiert und den Ring gekauft.
    » Aber bei dem einen Mal ist es nicht geblieben? «
    Matthew sch ü ttelte den Kopf. » Sie haben mir gedroht, sie w ü rden mich den Constables ausliefern. Was sollte ich denn machen? « Er raufte sich durch die Haare. » Die wollten immer mehr! Zum Schluss habe ich dem Mittelsmann, der jeden Morgen, wenn wir zur ü ckkamen, schon in unserem Quartier am Tisch sa ß , um die Beute abzuholen, die Sachen wieder aus dem Sack gestohlen. «
    Collin pfiff durch die Z ä hne. » Du musst gut gewesen sein. «
    » Nein, ich war ein dummer Narr, der sich sehenden Auges selbst ins Verderben gest ü rzt hat. « All die Wochen bei den Dieben hatte er sich selbst betrogen. Er hatte geglaubt, er w ü rde damit eine Weile zurechtkommen und schlie ß lich eine M ö glichkeit zur Flucht finden.
    » Und wie bist du hier gelandet? Bist du auch dem Thief-Taker in die Quere gekommen? «
    » Ich hab keine Ahnung, wieso ich hier bin. Eines Nachts bin ich von Unbekannten überfallen und schließlich hierher gebracht worden. Alles, was die mir sagen, ist, dass ich schreiben soll. Welchen Thief-Taker meinst du? «
    Collin winkte eilig ab. » Ach, nichts. Ich wei ß auch nichts Genaues dar ü ber. « Der Junge schien Schmerzen zu haben, denn er presste die H ä nde auf den Bauch, und so drang Matthew nicht weiter in ihn.
    Die Hand fest um den Ring geschlossen, setzte er sich wieder hin.
    Collin be ä ugte ihn eine Weile. » Vermisst du Frances? «
    Er lachte auf. » Sie vermissen? Der Gedanke an sie frisst mich auf! Wenn ich hier nicht rauskomme, wird sie nie erfahren, dass ich nicht einfach davongelaufen bin. «
    Der Junge

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