London Hades
Nathan und zog ihn an sich. Er w ü nschte, der Freund w ü rde nichts versprechen, dass er vielleicht nicht halten konnte.
» Glaubst du mir nicht? Ich schw ö re es bei meinem Augenlicht. «
» Du wirst blind werden, du Narr. «
» Das hat mir meine Kinderfrau schon versprochen, als sie mich zum ersten Mal beim Onanieren erwischt hat « , nuschelte Nathan kaum verst ä ndlich. Henry sp ü rte, wie er sich zu entspannen begann, als w ü rde er in Morpheus ’ und nicht in seinen Armen liegen. » Danke, dass du mich hier ü bernachten l ä sst. «
Schon wieder war er Bruder Schlaf. Irgendetwas fanden die Leute an ihm, das sie beruhigte. Eine g ä nzlich neue Seite an Henri Nicolas. Oder war es vielmehr Henry Nicholls, der das tat, der andere in den Schlaf wiegen konnte, ohne selbst etwas daf ü r zu nehmen?
Er wusste, dass die Aufregung ihn in dieser Nacht selbst wenig genug Schlaf finden lassen w ü rde, um dar ü ber ausgiebig nachdenken zu k ö nnen. Er strich Nathan ü ber den Kopf, lie ß die Stirn an seine sinken und antwortete erst, als er bemerkte, dass der andere eingeschlafen war. » Danke, dass du hier bleibst. «
Kapitel 16
F rances ’ Kopf tat weh, als steckte er unter einer Glocke, die pausenlos gel ä utet wurde. Die Dunkelheit vor ihren Augen begann sich nur z ö gerlich aufzul ö sen, buntes Licht drang durch den Schleier ihrer Wimpern. Es roch nach Kr ä uteressenzen, und es war feucht und warm zugleich um sie herum. Ihre Beine sp ü rte sie nur als schwere Gewichte, die sie nach unten zogen. Dass sie die Welt dennoch aufrecht wahrnahm, musste daran liegen, dass jemand sie unter den Achseln eingehakt festhielt. Der H ä rte des Griffes nach zu urteilen, mussten das wohl zwei M ä nner sein.
» Frances Watts, da bist du ja wieder. Hattest du eine angenehme Reise? «
Sie erkannte farbenpr ä chtig bestickten Stoff vor sich, aber sie konnte den Kopf nicht heben, um dem Mann, der sie angesprochen hatte, ins Gesicht zu blicken. Das war auch nicht n ö tig, denn die Stimme drang durch die Wellen des Schmerzes in ihrem Kopf hindurch und weckte b ö se Erinnerungen.
» Marshall …« , stie ß sie undeutlich hervor. Ihre Zunge wollte ihr nicht gehorchen.
» Nein, es hei ß t Lord, meine Teuerste. Das wirst du schon noch lernen. «
Eine Hand fuhr liebkosend unter ihr Kinn. Sie versuchte auszuweichen, aber es tat zu sehr weh. Warum konnte sie ihren Nacken nicht richtig bewegen?
Sie st ö hnte auf, als die Hand ihren Kopf nach oben ruckte.
» Es ist dir wirklich sehr ä hnlich. «
Ein Buch wurde vergleichend neben ihr Gesicht gehalten, dann zu ihr hingedreht, sodass sie die aufgeschlagene Seite sehen konnte.
» Findest du nicht auch? «
Es war ihr eigenes Portrait, das ihr entgegenblickte. Sofort regte sich Widerstand in ihr, durch ihre Schw ä che k ä mpfte er sich an die Oberfl ä che. Gro ß vaters Bild! » Wo haben Sie das her? «
» Sein Besitzer hat es mir ü berlassen. «
Sie erkannte das marmorierte Papier, in das das B ä ndchen eingebunden war. » Das geh ö rt Ihnen nicht! « , rief sie. Es war Matts Buch, ihr Geschenk an ihn!
Immer noch streichelte Ross ’ Hand ü ber ihr Kinn, ihre Wangen, ihren Mund. » Sicher m ö chtest du mehr dar ü ber wissen. Zum Beispiel, was mit dem Besitzer dieser poetischen Erg ü sse geschehen ist, hm? «
Wenn er das Buch hatte, hatte er auch Matthew! » Wovon reden Sie? Wo ist er? « Blankes Entsetzen verbot ihr, den Gedanken weiter zu verfolgen.
» Alles hat seine Zeit, und ich gebiete ü ber sie. «
Der Mann war absolut verr ü ckt! Ihr Kopf wurde noch ein St ü ck h ö her geschoben, die Bewegung jagte Schmerzen durch ihre Nackenmuskulatur, die Wirbels ä ule hinab.
» Tut das weh? Oh, wie bedauerlich. Wie gut, das wir dagegen etwas unternehmen k ö nnen. « Das Buch verschwand aus ihrem Sichtfeld. Ross verlangte mit einem Wink nach etwas Neuem, und ein Fl ä schchen wurde ihm angereicht. Er setzte es an ihre Lippen.
Frances presste den Mund mit aller Kraft zusammen. Sie kannte den Geruch, der aus dem Fl ä schchen drang. Strozzini roch pausenlos nach diesem Zeug.
»Ö ffnet ihr die Z ä hne. «
Grobe Finger fuhren ihr in den Mund, erfolglos versuchte sie zuzubei ß en, da wurde ihr Kiefer auch schon gewaltsam aufgebogen, ihr Kopf noch einmal heftiger nach hinten gedr ü ckt, und eine Fl ü ssigkeit rann ü ber ihre Zunge, in ihre Kehle, immer tiefer. Sie w ü rgte die Fl ü ssigkeit noch einmal hoch, aber als der Strom nicht
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