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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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begannen die Stra ß en pl ö tzlich wieder zu ihr zu sprechen.

Kapitel 19

    M r. Primrose sah sie sehr lange, sehr kritisch an, w ä hrend er mit seinem gesamten K ö rper den Hintereingang des George and Vulture blockierte. » Und du bist dir sicher, dass weder du, noch dieser Gentleman mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist? « Sein kritischer Blick galt vor allem Matthew.
    » Ich stehe selten halbnackt vor Tavernent ü ren, Sir « , gab dieser zur ü ck. » Heute Abend machten es widrige Umst ä nde leider erforderlich. Ich w ä re Ihnen sehr dankbar, wenn sie um Frances ’ Willen ihrer Bitte nachgeben w ü rden. «
    Primroses Blick rutschte an Matthew hinab, hin zu dessen F üß en und dann zu Frances hin ü ber. Ihr war sehr wohl bewusst, wie sie auf ihn wirken mussten, aber sie hielt den Blick auf den Wirt gerichtet. » Bitte, Mr. Primrose! Wir sind nur zwischen die Fronten eines Kampfes der Wache mit einer Bande von ü blen Verbrecher geraten. « Sie h ä tte ihn nicht angebettelt, h ä tte sie irgendein anderes sicheres Quartier in der Stadt gewusst. Aber dies hier war der Ort, an dem Ross sie zuletzt suchen w ü rde.
    Primrose machte einige seltsame Laute und kratzte sich am Kinn. » Und das kann die Wache mir sicher best ä tigen? «
    » Sicher! Sogar der Magistrat wei ß davon! « , rief sie. Fielding wusste ganz sicher nichts von ihr und Matthew, aber der Satz schien zu funktionieren.
    » Na ja, gut « , meinte Primrose. » Aber daf ü r ziehe ich dir etwas von deinem Lohn ab. «
    » Vielen Dank, Sir! « Erleichtert zog Frances Matt am Tavernenwirt vorbei ins Innere. Aber Primrose setzte ihnen sofort nach. Er zog ein Tuch hinter der Sch ü rze hervor und warf es ihnen hin. » F üß e sauber machen! « , kommandierte er.
    » Er ist schlimmer als ein Waschweib « , meinte Frances, als sie beide schlie ß lich die Treppe ins Obergeschoss hinaufstiegen, wo die R ä ume lagen, die Primrose an ü berm ü dete Zecher oder M ä nner in Damenbegleitung vermietete. Sie hatten Gl ü ck, denn das am wenigsten heruntergekommene der drei Zimmer war frei.
    Matthew huschte gesch ä ftig in den Raum, als m ü sste er irgendetwas finden, das er tun konnte, jetzt sofort. Er entdeckte eine Kerze und Zunder und machte sich daran, erst das Licht und dann den Kamin anzuz ü nden. Frances beobachtete ihn dabei, legte den T ü rriegel vor und lehnte sich gegen die Holzbretter. Was f ü r eine Befreiung es war. Das Zimmer war eng, der Verputzt bl ä tterte schichtenweise von der Backsteinwand ab, und die Beine des Bettes waren abgebrochen, sodass der Bettkasten auf dem Dielenboden ruhte. Aber sobald das Feuer an den wenigen Holzscheiten leckte, die darin lagen, wurde dieser Ort zum freundlichsten Platz der ganzen Stadt. Das war so, weil Matt hier war und sich in diesem Moment zu ihr umdrehte, w ä hrend er sie unschl ü ssig ansah.
    » Hier arbeitest du? «
    » Unten, in der Taverne « , stellte sie klar. » Erst seit ein paar Tagen, die Arbeit ist wirklich nicht schlecht. Und sag jetzt nicht etwas wie, du w ä rst an allem Schuld. Davon will ich gar nichts h ö ren. « W ä hrend sie sprach, war ihre Stimme seltsam holprig geworden.
    Matthew stand immer noch an derselben Stelle und sah sie an, auch nachdem sie geendet hatte. Pl ö tzlich fing sie an zu weinen, sie wusste selbst nicht, warum.
    Eigentlich h ä tte sie lachen sollen, weil er so albern aussah. Er hatte Breeches an und nichts weiter, sein Haar war zerzaust, wie nach einem langen Arbeitstag auf dem Feld. Aber etwas oberhalb seiner Brust war das Blut seiner Verletzung getrocknet, und in seinem Gesicht sah sie die entsetzlichen Erlebnisse, an die auch sie sich in jedem Moment erinnerte.
    » Du wirst dir den Tod holen « , sagte sie mit halbwegs kontrollierter Stimme.
    Er ö ffnete den Mund, setzte dazu an, den Kopf zu sch ü tteln, aber da stie ß sie sich von der T ü r ab und war bei ihm, bevor er etwas sagen konnte. Ihre Hand hatte fast ohne ihr Zutun die Decke vom Bett gezogen. Er schloss sie in die Arme, als sie ihm den Stoff um die Schultern legte. Hielt sie fest, w ä hrend sie weinte, w ä hrend sie sich beide von der W ä rme des Feuers und der N ä he des anderen durchdringen lie ß en. Erst jetzt begriff sie, dass es wirklich vorbei war und dass sie ihn wiederhatte.
    Offenbar waren seine Gedanken ä hnlicher Natur. » Wei ß t du, was Collin gesagt hat? Er w ü rde sich nicht wundern, wenn du einfach irgendwann hereinspaziert k ä mest und mich rausholen

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