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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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komme nach! «
    Tr ä nen traten in ihre Augen, aber ihr Blick huschte hinter ihm den Gang hinunter, und er wusste, was sie sah. Er schob sie von sich, als sie ihn k ü ssen wollte. Frances keuchte verzweifelt, warf sich herum und rannte los.

    Frances wusste nicht, wie sie es fertigbrachte, den Weg ohne Matthew fortzusetzen. Dachte er denn, sie k ö nnte ohne ihn weiterleben?
    Sie hatte das Ende der Treppe fast erreicht, da sah sie Schatten ü ber die Stufen huschen, dunkle Umrisse zeichneten sich drohend im Gegenlicht vor ihr ab. Entsetzt sah sie sich um. Hinter sich vernahm sie die Ger ä usche eines Kampfes: St ö hnen, das dumpfe Aufprallen von Schl ä gen und dann einen schrillen Aufschrei. War das Matthews Stimme?
    Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Panisch dr ü ckte sie sich in den Rahmen eines niedrigen T ü rdurchlasses auf halber H ö he der Treppe. Die T ü r selbst war verschlossen. Es gab keinen Ausweg. Vor ihr die Schatten, hinter ihr das Toben des Kampfes. Und da f ä llte sie eine Entscheidung. Sie stie ß sich von der T ü r ab und rannte die Treppe wieder hinunter.
    » Frances! Frances! « , keuchte jemand hinter ihr.
    Hin und her gerissen, blieb sie stehen. Das waren ganz deutlich Matthews Schmerzenslaute, die sie in dem Kampfget ö se ausmachen konnte, aber sie kannte auch die Stimme hinter ihr.
    » Du bist auch hier! « , ert ö nte sie wieder.
    Gequ ä lt warf sie einen Blick zur ü ck und traute ihren Augen kaum. Es war Collin, der ihr mit ausgebreiteten Armen entgegensprang. » Magistrat Fieldings Leute haben das Haus gest ü rmt! « , rief er und dr ü ckte sich an sie.
    Solche Gef ü hlsausbr ü che kannte sie gar nicht von dem Jungen. Seine Herzschl ä ge rasten so schlimm wie ihre, vielleicht f ü hlte er sogar ihre Angst. Er suchte ihren Blick, dann fragte er, ganz au ß er Atem: » Matthew? «
    Die Erkl ä rung fiel ihr schwer. » Da waren M ä nner « , sagte sie. » Er versucht, sie aufzuhalten. «
    Als sie aufblickte, stand pl ö tzlich Nathan vor ihr. Der Constable riss die Augen auf, als er sie erkannte. » Frances! Dem Himmel sei Dank, da sind Sie ja! Haben Sie Henry gesehen? «
    » Henry? « Sie sch ü ttelte verwirrt den Kopf. Was sollte denn Henry hier tun? Ein entsetzlicher Verdacht beschlich sie, als sie Nathans besorgtes Gesicht sah, und er best ä tigte sich, als der Constable ihr hastig erkl ä rte: » Er hat sich von Ross ’ M ä nnern hierher verschleppen lassen, um ihr Versteck ausfindig zu machen. Aber ich konnte ihm nicht ins Haus folgen. Ich musste doch Verst ä rkung holen! « Er klang, als m ü sste er sich daf ü r rechtfertigen.
    Um sie herum vibrierte mittlerweile das gesamte Haus von dem L ä rm einer gewaltigen Schlacht. » Dann ist das die Wache? Und Henry? Haben Sie ihn gefunden? «
    Sein Kopfsch ü tteln reichte ihr schon als Antwort. » Hier unten ist er nicht? « , gab er zur ü ck.
    Sie sah weg. » Nein, da unten sind alle tot …« Als h ä tte sie damit eine Prophezeiung ausgesprochen, wurde es ruhig hinter ihnen. Der Kampfl ä rm im Keller legte sich, und das Einzige, das noch zu h ö ren war, war der Tumult, der im Rest des Hauses herrschte. H ä tte sie in diesem Moment nicht Nathans Hand an ihrer gesp ü rt, sie w ä re sofort umgedreht.
    » Kommen Sie « , sagte er leise. » Wir m ü ssen hier weg. «
    Unf ä hig, etwas anderes zu tun, lie ß sie sich wegziehen.
    » Aber was ist denn mit Matthew? « , rief Collin.
    » Komm mit! « Der Constable drehte sich halb um, packte auch seine Hand und zog den protestierenden Jungen ebenfalls hinter sich her.
    Sie erreichten den Treppenabsatz, tauchten ein in Tumult und Chaos des Erdgeschosses, das ihnen sofort einen Angreifer in dunkler M ö nchskutte entgegenspie. Die Augen des Mannes leuchteten vor Schmerzen, denn er blutete bereits aus einer Wunde an seinem Hals. In der Hand hielt er einen gez ü ckten Dolch. Nathan lie ß Frances los und griff zu seiner Waffe. Der Angreifer warf sich br ü llend vor, Frances sah Funken und Blitze aus Nathans Pistole schlagen, und dann wurde sie am Arm zur ü ckgerissen.
    » Matthew! Oh, Matthew! « , schrie Collin, der auf der letzten Treppenstufe stehen geblieben war, erfreut.
    Matt hatte keine Augen f ü r ihn. Gehetzt warf er einen Blick um die Ecke, w ä hrend er Frances an die Wand des Treppenabgangs dr ü ckte. » Geht es dir gut? « , fragte er.
    Frances gelang es nur, stumm zu nicken. Die rechte Hand ihres Geliebten, die ein blutverschmiertes Messer hielt,

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