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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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durchquerte die Stube und ging zur Kellert ü r.
    » Glaubst du, hier ist jeden Tag Badetag? « , rief ihr Mrs. Randall hinterher. » Geh doch gleich ins Bagnio und lass dir dort den Arsch pudern! «
    Wovon auch immer die Alte sprach, der erste Schritt war getan. Jetzt stand nur noch eine kleine Auseinandersetzung mit der dicken Mary unten am Sp ü ltisch zu bef ü rchten. Was war das schon gegen die Dinge, die hinter ihr lagen?
    Sie war m ü de, ihr Sch ä del dr ö hnte, weil der Gin der letzten Nacht hinter ihrer Stirn noch immer eine Art Eigenleben zu f ü hren schien und sie mit pochendem Kopfschmerz qu ä lte, aber sie hatte heute noch viel zu tun. Sie plante, nicht l ä nger als n ö tig bei Madam Margret bleiben zu m ü ssen. Sie w ü rde diese Stadt ganz sicher nicht gewinnen lassen!

Kapitel 7

    D och bevor das Licht auf dem Flur wieder aufgeflammt war, hatte Matthew das Gef ü hl gehabt, es k ö nnte Morgen sein. Die Unruhe war wieder da gewesen und der Drang, etwas tun zu m ü ssen, nicht mehr einfach nur herumzusitzen.
    Er hatte keinen Augenblick gez ö gert, als es in seinem Verlies endlich wieder hell genug geworden war, sondern sofort das Buch aufgeschlagen und begonnen, das Erste aufzuschreiben, das ihm in den Sinn kam. Er musste sich bet ä uben. Was er in den letzten Stunden geh ö rt hatte, ohne auch nur seine eigenen H ä nde vor Augen sehen zu k ö nnen, war entsetzlich gewesen.
    Erinnerst du dich noch an die Geschichte, die ich dir erzählt habe, Frances? Als wir unter dem Pflaumenbaum saßen, im Sommer vor einem Jahr, und Pläne schmiedeten, wie wir Chipperfield entkommen könnten? Ich habe dir von der Leine erzählt, an der mich mein Vater an seinen Bettpfosten gebunden hat, als ich ein kleiner Junge war. Ausgerechnet ich, der einzige Sohn unter vier T öchtern, war dasjenige seiner Kinder, das nichts in seinem Hause hielt. Immer wollte ich weg, hinaus, ins Freie, ins Leben.
    Jetzt sitze ich in diesem Loch. Es ist erst kurze Zeit her, dass die Schreie verebbt sind. Diese bestialischen Schreie … Und jetzt frage ich mich, ob Vater mich einfach nur beschützen wollte. Und hätte ich mich beschützen lassen, wäre ich dann nicht hier?
    Manchmal spüre ich die Leine noch um meinen Fuß. Hier ist sie stärker als je zuvor. Die Laute um mich herum reißen an mir, wie damals der verdammte Lederriemen.
    Es fing an, nachdem das Licht erloschen war. Zun ächst dachte ich, es wäre ein Tier, und ich bin immer noch nicht sicher, ob es ein Mensch gewesen ist, der hier so unmenschliche Laute von sich gegeben hat. So unendlich lange. Was kann man einem Menschen antun, damit er so schreit? Die Schweine haben auch so geschrien, wenn der Schlachter auf den Hof gekommen ist.
    Großer Gott, was geht hier vor?
    » Schreibt er jetzt? «
    Matthew riss das Buch vom Boden weg. In derselben Bewegung, in der er es sich hinten in den Hosenbund schob, raffte er sich auf die Knie hoch. Keine Sekunde zu fr ü h! Jemand machte sich an der T ü r zu schaffen. Matthews Blick fiel auf Tintenfass und Feder neben sich, und irgendein Reflex brachte ihn dazu, beides rasch beiseite zu schieben, als sich das h ö lzerne Unget ü m vor ihm langsam zu ö ffnen begann.
    » Nein. Immer noch nicht. «
    » Und ich dachte, ich h ä tte eine Feder kratzen geh ö rt. «
    Zwei M ä nner erschienen in der T ü r, sie trugen dieselbe Verkleidung wie die Schl ä ger vom Vortag. Matthew h ä tte diesen Anblick nicht gebraucht, um zu erkennen, warum sie gekommen waren. Die t ä nzelnden, aber entschlossenen Schritte, die einer von ihnen auf ihn zu machte, das angriffslustige Funkeln in seinen Augen, waren Warnung genug.
    Matthew spannte seinen K ö rper, bereit, sich vom Boden hochzudr ü cken. Er w ü rde sich nicht noch einmal wie Vieh zusammenschlagen lassen!
    » Du verdammtes Arschloch. «
    Eine Faust schnellte ihm entgegen, Matthew duckte sich unter ihr weg und sprang auf. Er packte den Mann von hinten und rang ihn zu Boden, als sich dessen Kumpan auf ihn st ü rzte. Matthew hatte die Bewegung erwartet. Er rollte sich ü ber den Gefallenen ab und trat dem zweiten Mann mit aller Kraft zwischen die Beine.
    Hoffentlich hatte er ihm die Eier zerschmettert!
    Wenigstens war die T ü r nun frei. Wenn er sie erreichen und zuwerfen k ö nnte …
    Er konnte sein Gl ü ck kaum fassen, als er ü ber die Schwelle hinaus war. Die T ü rkante lag schon in seiner Hand. Und sie lie ß en ihm sogar genug Zeit, den dritten Mann wahrzunehmen, der mit einem Kn

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