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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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an, oft nur, um sie in eine vorbereitete Falle zu locken, wo ihre Kumpane die Ahnungslosen dann ausraubten. Der Bursche w ü rde sie doch nicht … Frances sah sich um, nein, hier doch nicht! Es war heller Tag und kein Hinterhalt weit und breit in Sicht. Aber vielleicht konnte er ihr hingegen mit seinen F ä higkeiten noch von Nutzen sein?
    » Sag mal, Collin, k ö nntest du mir dann vielleicht noch einmal aushelfen? « Collins Augen leuchteten sogleich auf, und sie f ü gte lieber schnell hinzu: » Nat ü rlich habe ich im Moment noch kein Geld, um dich daf ü r entlohnen zu k ö nnen, aber ich will mir Arbeit suchen. «
    » Als was willst du denn arbeiten, Pfaffentochter? « Der Junge winkte ab, aber dann blitzten seine Augen sofort aufs Neue. » Warte! Ich hab ’ s mal in der Grub Street als Boteng ä nger versucht. Mich wollten sie nicht, aber ein nettes wei ß es T ä ubchen wie dich … Irgendein Buchh ä ndler sucht dort immer einen Handlanger. «
    » Ist das wahr? « Was f ü r ein Zufall, dass sie bereits mit einem Buchh ä ndler bekannt war. Vielleicht w ü rde sich die Begegnung mit Mr. Coustance doch noch als n ü tzlich herausstellen? Und wenn sie bei Coustance vorstellig werden und dieser sie anstellen w ü rde, k ö nnte sie bei ihm vielleicht noch das ein oder andere ü ber Matthew in Erfahrung bringen.
    Sie erkannte den Bull Inn Court , noch bevor Collin den Namen der Stra ß e ge ä u ß ert hatte, in die sie nun einbogen. Im Inn schien sogar zu dieser fr ü hen Stunde bereits reger Betrieb zu herrschen. Collin wies auf die grob gezimmerte Eingangst ü r. » Hier bist du wohl kaum untergekommen, und an einer Hauswand hast du sicher auch nicht dein Lager errichten, also musst du wohl zur alten Randall wollen, Pfaffentochter. «
    » Wenn du nun versuchst, dir weiteren Unfug zusammenzureimen, dann werde ich dir eigenh ä ndig den Hintern versohlen! « Sie hatte keine Lust, erneut zum Opfer wilder Spekulationen zu werden.
    Collin hob die H ä nde. » Glaub ich dir aufs Wort. Und da wir ohnehin so gut wie am Ziel sind … d ü rfte ich um meinen Lohn bitten? «
    » Was ist sie dir schuldig, kleiner Halsabschneider? «
    Der Junge wurde stocksteif, kaum dass die Stimme hinter ihnen erklungen war. » Oh! Constable Emerson … Aber ich hab nichts gemacht! «
    Als Frances sich umwandte, sah sie, dass Henrys Bekannter direkt hinter ihnen stand. Sie hatte gar nicht geh ö rt, dass er sich gen ä hert hatte.
    Nathan tippte gr üß end an seinen Dreispitz, dann wandte er sich dem Jungen zu. » Ich bin ja auch nicht hinter dir her. Ich will lediglich wissen, wie viel die Dame dir schuldig ist. «
    Collin schien ihm ü berhaupt nicht zuzuh ö ren, seine Augen suchten nach einer Fluchtm ö glichkeiten.
    » Er hat mich hierhergef ü hrt. Ich habe ihm einen Shilling versprochen « , gab Frances Auskunft. » War das zu viel? «
    Nur Nathans Augen l ä chelten, der Rest seines Gesichtes blieb ernst. » Sagen wir mal, es war ä u ß erst gener ö s. « Er zog eine Lederb ö rse aus seinem Hosenbund und reichte Collin eine M ü nze. » Gen ü gt das? «
    Der Junge beeilte sich, einen imagin ä ren Hut vom Kopf zu ziehen. » Sicher, Sir. Danke, Sir. «
    Der Constable benahm sich wie ein Gentleman, dennoch war es Frances unangenehm – noch dazu ganz ohne Notwendigkeit – schon wieder Hilfe angenommen zu haben. » Das ist nicht n ö tig gewesen. Ich h ä tte ihn selbst bezahlen k ö nnen. « Es stand wohl au ß er Frage, dass der gro ß e Mann darauf einging. Er sch ü rzte die Lippen, als w ä re sie ihm l ä stig.
    Daf ü r ruhte seine Aufmerksamkeit nicht mehr auf Collin, und der Junge versuchte, die gute Gelegenheit sofort zu nutzen, um sich davonzumachen.
    » Warte mal! « , rief Frances. Sie erwischte ihn gerade noch am Zipfel seiner maroden Jacke. » Erinnerst du dich noch, worum ich dich gerade gebeten habe? W ü rdest du mich in einer Stunde wieder hier abholen? «
    Collin nickte hastig, seine F üß e setzten bereits zum Spurt an. Nur um sicher zu gehen, dass er tats ä chlich wiederkam, f ü gte sie hinzu: » Den Shilling habe ich ja nun gespart. Ich kann dich also bezahlen. «
    Ein Grinsen huschte ü ber das Gesicht des Jungen, als er endg ü ltig davonspurtete.
    » Sie sollten mit Ihrem Geld etwas vorsichtiger umgehen « , meinte der Constable.
    Diesmal ging sie nicht auf seinen Kommentar ein. » Warum sind Sie hergekommen, Sir? «
    Nathan sah zu Madam Margrets T ü rschild. » Ich hatte bef ü rchtet, dass

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