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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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ich Sie hier finden w ü rde, Miss Watts. « Nicht nur sein Tonfall wurde sogleich ernster, er trat umst ä ndlich von einem Fu ß auf den anderen. » Monsieur Nicolas hat mich gestern Abend beauftragt, mich danach zu erkundigen, wohin man Ihren Bruder gebracht hat. «
    Gestern Abend schon? So viel F ü rsorge hatte sie Henry Nicholls gar nicht zugetraut. Sie schluckte. » Ja? «
    » Die Gemeinde von St. Giles wird sich um seine Bestattung k ü mmern. Er muss dort irgendwo gewohnt haben. «
    St. Giles … Ihr Bruder war die ganze Zeit ü ber dort gewesen, alleine, obwohl er doch bei Mutter und ihr h ä tte leben k ö nnen?
    » Geht es Ihnen gut? «
    » Ja. Vielen Dank f ü r Ihre Bem ü hungen, Mr. Emerson. « Die Taubheit stahl sich wieder in ihren Kopf, und Sorgen t ü rmten sich vor ihr auf, h ö her als die gr ä sslichen H ä userw ä nde um sie herum, die kaum Licht auf den Boden der Gasse fallen lie ß en. Sie musste einen Weg finden, um die Beerdigung zu bezahlen, weil sie es sich nie verzeihen würden, wenn man Henry bloß irgendwo verscharrte.
    Sie wandte sich genau in dem Moment zur Haust ü r um, als diese mit einem Ruck aufgerissen wurde. Sally st ü rzte ins Freie. Das M ä dchen sah sie nicht, sondern prallte direkt in Frances hinein. Ihr w ü tender Blick war auf die leere Flasche in ihrer Hand gerichtet, und sie murmelte etwas wie: » Immer ich. «
    Erst dann gewahrte sie Frances, und ihre Augen wurden gro ß . » Du? Oh, herrje, ich dachte, dich sehen wir nie wieder! «
    Frances sp ü rte, wie die Wut auf sie ü bersprang. » Madam Margret – ist sie da? « , fragte sie grob. Diese Leute hatten sie beraubt und beleidigt, und sie stand vor deren T ü r wie eine Bittstellerin.
    » Nat ü rlich ist sie da. Ich kann mir nur schlecht vorstellen, dass sie ausgerechnet dich jetzt sehen will. – Oh, Constable Emerson! «
    Frances wurde sich Nathans Pr ä senz in ihrem R ü cken auf sehr angenehme Art und Weise bewusst, als sie den verhuschten Blick sah, den Sally dem Constable zuwarf. Wie eilig sie es pl ö tzlich hatte, ihr bunt bedrucktes Bettj ä ckchen vor der Brust zu schlie ß en, um ihr Schn ü rmieder darunter zu verbergen. Jedermann schien Nathan Emerson zu kennen – und Respekt vor ihm zu haben!
    » Ich habe Nathan gebeten, mich hierher zu begleiten, damit er mir bei der Suche nach einigen verloren gegangenen Gegenst ä nden behilflich sein kann. «
    Der Constable r ä usperte sich in ihrem R ü cken, aber es war ihr ganz egal, was er ü ber ihren vertraulichen Tonfall dachte. Und die L ü ge wirkte hervorragend.
    Sally fuhr auf dem Absatz herum. Sie lehnte sich am T ü rrahmen ins Innere der Stube und rief: » Mutter Margret! Da ist Besuch f ü r dich! « Als sie sich wieder umdrehte, war ihr Blick fest auf die Flasche in ihrer Hand gerichtet. » Herrschaften, Sie entschuldigen mich? Dringende Besorgungen f ü r die Hausherrin. « Damit flatterte sie davon. Frances war sicher, dass Sally sich dazu zwang, nicht zu rennen.
    » Hat sie irgendetwas verbrochen? « , fragte sie Nathan.
    Ein L ä cheln zog gerade den ä u ß ersten Mundwinkelrand des Constables nach oben. » Nicht in letzter Zeit. «
    Es dauerte lange, bis Mrs. Randalls wuchtige Gestalt im T ü rrahmen erschien und ihn damit fast g ä nzlich ausf ü llte. » Was zum …«
    Frances genoss es zu sehen, wie ihre wichtige Miene mit einem Schlag verblasste, als sie Mr. Emersons ansichtig wurde.
    » Ich habe mir ü berlegt, nun doch auf Ihr Angebot zur ü ckzukommen, Mrs. Randall. Ich nehme an, der Platz auf Ihrem K ü chenboden ist noch frei? «
    » Warum sollte ich dich wohl bei mir aufnehmen? « Mrs. Randall verschr ä nkte die Arme vor der Brust und tat ihr Bestes, den Constable zu ignorieren.
    » Weil es der Wunsch meiner Mutter ist? «
    Nathan trat neben sie. » Wie es scheint, sind dieser jungen Dame in Ihrem Haus einige Dinge abhanden gekommen, und auch wenn mir nicht klar ist, warum Sie dennoch auf Ihrem Fu ß boden schlafen m ö chte, sind Sie ihr diese Gef ä lligkeit wohl schuldig. «
    Mrs. Randall fand zu ihrer alten Arroganz zur ü ck. Sie musterte ihn von Kopf bis Fu ß und meinte: » Ich kann mir zwar nicht vorstellen, um welche Dinge es sich dabei gehandelt haben k ö nnte, Constable Emerson, aber das l ä sst sich sicherlich schnell kl ä ren. In der Stube. In aller Ruhe. « Sie streckte die Hand nach Frances ’ Arm aus. » Nun komm schon. Immerhin war es der Wunsch deiner lieben Mutter, dass du bei mir wohnst. Wie k ö

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