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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
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zweitgrößte Casinobetreiber der Welt, ein unverbindliches Abkommen mit dem europäischen Investmentunternehmen AD Development geschlossen. Wie schon seit Längerem bekannt, hat das HKGC den britischen Markt im Visier und steht in Verhandlungen mit mehreren Bauträgern über die Errichtung von Casinos, Hotels und Resorts in London. Das geplante Gesamtvolumen beläuft sich auf £ 3 Milliarden.
    Belsey kehrte ins CID-Büro zurück, loggte sich ins Serious Crime Inquiry System, eine polizeiinterne Datenbank, ein und machte sich auf die Suche. Er verfügte nur über eine eingeschränkte Unbedenklichkeitsbescheinigung, aber dringende Anfragen wurden an leitende Ermittlungsbeamte weitergeleitet. Er gab »AD Development«, »Alexei Devereux« und »Hong Kong Gaming« ein – ohne Ergebnis. Schließlich versuchte er es mit »Projekt Boudica«. Eine Minute später rief Detective Chief Inspector Kosta aus der Abteilung Wirtschaftskriminalität an.
    »Worum geht’s bei diesem Project Boudica?« Seine Stimme klang angespannt.
    »Keine Ahnung. Man hat mich gebeten, das herauszu finden.«
    »Wer ist man?«, fragte Kosta. Belsey kam gar nicht dazu, eine Ausrede zu erfinden, denn Kosta sprach gleich weiter. »Zufällig einer von unseren Banker-Freundchen aus der City?«
    »Banker-Freundchen aus der City?«
    »Alle fünf Minuten ruft einer von den City Boys bei uns an und fragt nach diesem Projekt Boudica. Ob ihre Investitionen auch sicher sind.«
    »Wann war das?«
    »Die letzten paar Tage.«
    »Irgendeine Vermutung?«
    »Nicht die geringste. Die wissen jedenfalls mehr als ich. Und das scheint ihnen auch ganz recht zu sein. Irgendwas läuft da. Wie legal die Geschichte ist, keine Ahnung.«
    Belsey sagte, er könne ihm auch nicht weiterhelfen, und legte auf. Er ging im Kopf potenzielle Informanten durch. Er war schon genügend City Boys behilflich gewesen, um jetzt selbst mal einen Gefallen einzufordern. Er rief bei Sacker Capital Ltd. an und fragte, ob Ajay Khan noch dort beschäftigt sei. Wundersamerweise war er das. Er ließ sich nicht mit ihm verbinden, sondern machte sich gleich auf den Weg, um dem Broker einen persönlichen Besuch abzustatten.
    Belsey hatte Khan in einem Nachtclub im West End kennengelernt; wenige Tage bevor er wegen Insidergeschäften verhaftet worden war. Belsey hatte ihm einen Anwalt besorgt, der schließlich eine Einstellung des Verfahrens erreichte. Danach hatten sie sich regelmäßig zu einer Pokerrunde getroffen, zu der einige mit hohen Einsätzen spielende Kollegin nen von Khan, ein Finanzjournalist und ein Kokaindealer gehört hatten: eine heiße Sache im Keller einer Weinbar in der Fleet Street, die nach zwei Jahren platzte, nachdem sie sich gegenseitig ihr ganzes Geld aus der Tasche gezogen hatten. Khan hatte immer jede Menge Freunde in hohen und niedrigen Stellungen. Er war eine Sammelstelle für Informationen, die allerdings nicht immer nur mit Sammeln beschäftigt war – wenn irgendwer irgendwo ein Vermögen dadurch gemacht hatte, gereichte das Khan nur selten zum Nachteil.
    Belsey stellte den Peugeot auf dem Parkplatz an der Limeburner Lane ab, nicht weit vom Old Bailey entfernt. Sacker Capital hatte seine Büroräume genau gegenüber im St. Bartholomew’s House, in dessen Glasfassade sich das Gerichtsgebäude spiegelte. In der Lobby, in der blasser Stein den Ton angab und eine Metallskulptur in der Form einer Beilklinge stand, fragte Belsey nach Ajay Khan. Der Wachmann war so nett, oben anzurufen. Er hielt ihm den Hörer hin.
    »Mr Khan ist im Moment nicht im Haus«, sagte eine Frauenstimme.
    »Wann kommt er zurück?«
    »Das kann man nie genau sagen.«
    »Sicher.«
    »Möchten Sie eine Nachricht hinterlassen?«
    Belsey schaute auf seine falsche Rolex. »Nein, danke.«
    Er verließ das Bürogebäude, ging ein Stück die Newgate Street hinunter und dann in einen engen Durchgang, der von einem Tabakladen und dem staubigen Fenster einer Schneiderei flankiert war. Er stieg eine schmale Treppe hi nunter und kam zu einer farbig gestreiften Glastür, durch die Licht drang.
    Im Innern des Buchmacherladens standen Plastikstühle und ein paar versprengte Nachmittagszocker. Drückende, künstliche Hitze, Winterschweiß, Lunch im Stehen. Einige Arbeiter in Leuchtwesten waren da und ein Rentner mit Schal und Mütze, aber die meisten sahen aus, als wären sie direkt aus ihren Investmentbankerbüros gekommen. Khan lehnte in lan gem Mantel und Nadelstreifenanzug an einem Tresen, der den Raum in zwei

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