Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
Vom Netzwerk:
die Sache gelaufen sei, sie sollten alles verkaufen. Hab gehört, sie hätten vier Milliarden abgeschrieben, noch zwei Milliarden eingesackt und die Sache abgehakt.«
    »Wieso?«
    »Das weiß der Himmel.«
    »Aber du hast dich doch bestimmt ein bisschen umgehört. Ein paar von deinen wertvollen Kontakten angezapft und gefragt, was es mit diesem Projekt Boudica auf sich hat. Zum Beispiel bei den Jungs aus der Abteilung Wirtschaftskriminalität.«
    »Ich hab die üblichen Leute angerufen. Von denen war keiner mehr so freundlich wie sonst. Dabei dachte ich, dass heutzutage Bürgernähe das große Ding ist.« Er seufzte. »Die City braucht Hilfe, Nick. Eine Tür nach der andern fällt zu.«
    »Na ja, wie eine Geisterstadt kommt sie mir noch nicht vor.«
    »Es wird jeden Tag gespenstischer.« Er trank einen Schluck. »Aber dir scheint es ja ziemlich gut zu gehen. Dir scheint’s immer gut zu gehen.«
    »Ach ja, meinst du?«
    »Ja, du wirkst ziemlich frisch. Wirfst du Muntermacher ein?«
    »Nur ChestEze.«
    »Siehst gar nicht erkältet aus.«
    »ChestEze sei Dank.«
    »Du scheinst immer alles im Griff zu haben«, sagte Khan wehmütig.
    »Jesus.« Belsey schaute in sein Whiskyglas. »Was war das für ein Tipp, von dem Gilman gesprochen hat?«
    »Weiß ich nicht. Warum fragst du?«
    »Alexei Devereux hat ein paar unbezahlte Rechnungen zurückgelassen.«
    »Da ist er nicht der Einzige.« Khan trank sein Bier aus. Belsey dachte über seinen nächsten Schritt nach. Dann kam Buckingham zur Tür herein. Belsey stockte der Atem.
    »Hab schon dran gedacht, zur Polizei zu gehen«, sagte Khan, der den neuen Gast nicht bemerkt hatte.
    »Netter Gedanke.«
    »Krisensicherer Job.«
    Buckingham setzte sich an die Bar und beobachtete sie im Spiegel. In seinem Gesicht stand frisch erwachtes Interesse. Belsey suchte nach einer Ausbuchtung in Buckinghams Mantel. Er hielt ihn zwar nicht für einen Mann, der eine Waffe bei sich trug, aber man konnte nie wissen.
    »Kennst du den Typen da, der uns beobachtet?«, fragte Belsey.
    Kahn warf einen Blick auf Buckingham und drehte sich wieder um.
    »Nie gesehen«, sagte Khan.
    »Er folgt mir schon den ganzen Morgen. Er heißt Pierce Buckingham. Kein guter Beschatter. Ich gehe jetzt. Er wird mir folgen. Du bleibst hier. Wenn irgendwas passiert, ruf in der Mail on Sunday an und frag nach Charlotte Kelson.«
    »Ganz schön tief gesunken.«
    »Kümmer dich um deinen eigenen Kram.«
    Belsey verließ die Bar und sah im Hinausgehen, dass Buckingham aufstand. Belsey bog in die Seitenstraße neben dem St. Bartholomews Hospital ein, ging um die geschwärzte Hülle des alten Markts herum und dann Richtung Church of the Sepulchre, wo gerade eine gut besuchte Messe auf Kantonesisch stattfand. Belsey setzte sich auf eine Bank im Me morial Garden. Sein Schatten blieb am Tor stehen. Belsey stand wieder auf und verließ den Park durch einen anderen Eingang. Er ging schnell die Gresham Street hinunter, schlüpfte in eine Weinbar und setzte sich an den Tresen. Sekunden später betrat Buckingham die Bar.
    Er setzte sich an einen Tisch direkt hinter Belsey. Er bestellte nichts, sondern starrte ihn nur mit toten Augen an. Die Ausbuchtung in seinem Mantel sah nicht nach einer Waffe aus, eher nach einer Schutzweste.
    Belsey verließ das Lokal wieder, im Gänsemarsch gingen sie an der Bank of England entlang. Belsey hielt sich dicht an der schmutzigen, fensterlosen Mauer. Es war, als rage der Schatten eines gewaltigen Grabmals neben ihm auf. Er ging jetzt nicht mehr schnell. Einmal blieb er stehen und beobachtete im schwarzen Schaufenster eines japanischen Restaurants die Straße in seinem Rücken. Buckingham wartete auf ihn. Belsey verlor allmählich die Geduld. Die beste Methode, einen Beschatter aus dem Konzept zu bringen, war die, ihm zu folgen. Er drehte sich um und ging auf ihn zu. Buckingham drehte sich um und ging zurück, aber er rannte nicht. Belsey glaubte, auf dem Gesicht des Mannes ein Lächeln gesehen zu haben. Buckingham bog gemächlich in eine Seitenstraße ein und tauchte dann im Labyrinth der kleinen Gassen unter. Change Alley, Pope’s Head Alley. So, nur wenige Meter voneinander getrennt, durchquerten sie Cornhill, ließen das Gedränge der Old Broad Street hinter sich und erreichten eine triste braune Kirche, die verlassen neben der London Wall lag. Auf einem schmutzigen Schild stand: Allerheiligen. Buckingham stemm te sich gegen die schwere, abweisende Tür und schlüpfte hinein.
    Bevor seine Beute

Weitere Kostenlose Bücher