Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
Vom Netzwerk:
Hälften teilte. Die schwarzen Haare waren zurückgekämmt, seine Augen starrten auf den Bildschirm, wo das 14-Uhr-15-Rennen in Southwell lief.
    Belsey stellte sich neben ihn und schaute ebenfalls zu. Als es vorbei war, zerknüllten einige Männer ihre Wettscheine und ließen sie auf den Boden fallen. Khan breitete die Zeitung, die er unter den Arm geklemmt hatte, auf dem Tresen aus.
    »Detective Constable Belsey«, sagte er. »Ich weiß, was jetzt kommt.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Ich hatte schlechte Tipps. War überhaupt eine schlechte Woche, ich habe mehr verloren als du. Hoffe ich jedenfalls.«
    »Da bin ich sicher.«
    »Ich habe noch einen Tipp für dich, als Wiedergutma chung. Sichere Sache.« Er senkte die Stimme. »Braugerste.«
    »Wie wär’s mit Alexei Devereux?«, sagte Belsey. Khan schaute ihn an. »Oder mit Projekt Boudica?«
    Belsey gab ihm eine von Devereux’ Visitenkarten. Khan schaute sie sich an, ließ sie in seiner Hand verschwinden, machte die Hand wieder auf, und sie war wieder da. Lange sagte er nichts. Er ließ den Blick durch den Raum schweifen, betrachtete die Männer, die möglicherweise mithören konnten, worüber sie redeten, und schaute dann wieder Belsey an.
    »Was weißt du darüber?«
    »Was du mir gleich erzählen wirst.«
    Khan ging zur Kasse und schob einen Wettschein durch. Er schaute dem Jungen auf die Finger, der ihm zweihundert Pfund in Zwanzigern hinblätterte, und steckte die Scheine in die Tasche.
    »Was ist, kannst du mir weiterhelfen?«, fragte Belsey.
    »Vielleicht.«
    »Das reicht mir, ich hole dir einen Drink.«
    »Und wenn ich Ja gesagt hätte?«
    »Hätte ich ihn auch noch bezahlt.«
    Das White Hart war eines jener uralten, niedrigen Pubs, die sich in die Risse der City quetschten, wie ein am Reichtum saugender Parasit. Es herrschte ein Kommen und Gehen in den dunklen Winkeln des Pubs, Arbeiter und Anzugträger, die in ihre Handys logen, schnell ein Bier kippten, ihre Büroaffären pflegten. Stadt der Schlupfwinkel, dachte Belsey.
    »Irgendwo ist es jetzt fünf Uhr, richtig?« Khan hob sein Glas. Sie saßen allein in einer Nische.
    »Und irgendwo machen sie jetzt dicht.« Belsey berührte mit seinem Glas das des Brokers. »Auf bessere Karten.«
    »Meine oder deine?«
    »Meine. Los, erzähl.«
    Khan trank sein Lager halb aus und wischte sich mit der Hand über den Mund. »Was weißt du über das Projekt Boudica?«
    »Es bringt Leute unter die Erde«, sagte Belsey. »Und was weißt du?«
    »Alexei Devereux ist ein großer Name. War in letzter Zeit in aller Munde. Ging um ein Geschäft, das kurz vor dem Abschluss stand. Das ist alles.«
    »Projekt Boudica.«
    »Möglich.«
    »Wer hat dir davon erzählt?«
    »Ein Freund.«
    »Der wie heißt?«
    Khan nahm wieder einen langen Schluck. Das machte ihm anscheinend Mut.
    »Emmanuel Gilman.«
    »Wer ist das?«, fragte Belsey.
    »Der Mann mit der goldenen Nase.«
    »Erzähl mir was von dieser Goldnase.«
    »Fondsmanager, hat den Ruf, ein bisschen durchgeknallt zu sein. Hab ihn in Cambridge kennengelernt, soll ein großer Altphilologe gewesen sein. Aber er hatte Hummeln im Arsch. Hat die ganze Zeit an abgedrehten Webseiten über UFOs gebastelt und war immer auf der Jagd nach irgendwelchem Kram, den er irgendwelchen Marketingfirmen an drehen konnte. Wurde einen Monat vor den Abschlussprüfungen von einem Hedgefonds angeheuert. Ein Jahr später hatte er selber einen am Laufen.«
    »Hört sich gar nicht so durchgeknallt an.«
    »Er spielt gern am Limit. Er hat so einen Partygag drauf, bei dem er seinen Schnaps runterkippt und dann das Glas aufisst. Solche Sachen. Er steht jetzt seit einer paar Jahren unter Starkstrom, und als er angefangen hat, von Devereux zu erzählen, da haben natürlich alle die Ohren gespitzt. Er weiß alles. Die nächste Runde auf dich.«
    Belsey holte noch ein Bier für Khan und einen Schnaps für sich. Die Zungen der City Boys wollten geölt sein. Khan nahm sein Glas und schien es zu betrachten, doch er starrte nur ins Nichts.
    »Vor ein paar Wochen ist Emmanuel völlig ausgeflippt, wegen Devereux. Er sagte, er habe einen Tipp. Und seine Tipps sind brandheiß.« Khan nippte an seinem Bier. »Zumindest waren sie das. Schnee von gestern. Gestern habe ich versucht, ihn zu erreichen. Man hat mir ausgerichtet, dass sie den Handel eingestellt hätten.«
    »Eingestellt?«
    »Ausverkauf, sie haben alles zu Cash gemacht. Am Dienstag um sechs Uhr morgens hat er seine Leute ins Büro bestellt und ihnen gesagt, dass

Weitere Kostenlose Bücher