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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
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legte auf. Er dachte über die Lieferadresse nach. Guildhall, die City. Milton Granbys Herrschaftsbereich. Das war der letzte Anhaltspunkt, der ihm noch blieb. Belsey schlug im Telefonbuch die Nummer vom Büro des Chamberlains nach. Die humorlose Dame, die abhob, sagte ihm mit blasiertem Akzent, dass Granby nicht im Hause sei.
    »Wann kann ich ihn erreichen?«
    »Um welche Sache geht es?«
    »Privat.«
    »Versuchen Sie es morgen noch mal.«
    »Wo ist er heute?«
    »Er führt eine Schülergruppe durchs Barbican Centre, es ist Community Week.«
    »Ach, tatsächlich?«
    »Ja.« Sie legte auf.
    Belsey nahm sich einen Dienstwagen, einen unauffälligen schwarzen Peugeot 307, und fuhr zum Barbican Centre. Es war alles ganz leicht, wirklich. Er würde aufdecken, was hin ter Projekt Boudica steckte und wie es Devereux umgebracht hatte, er würde die Ermittlungen im Fall Jessica Holden auf die richtigen Gleise setzen, würde sein Wissen anwenden, um mit Kovar fertigzuwerden, würde vermeiden, getötet zu werden, vermeiden, sich zu verlieben, jeden vermeiden, der seine Spielchen mit ihm treiben wollte, und würde dann das Land verlassen und sich wieder etwas Lebensqualität gönnen … An allen Gebäuden des grauen Komplexes lief Regenwasser hinunter. Er fuhr am Cromwell Tower und am Shakespeare Tower vorbei und suchte zwischen den trostlosen Betonblocks nach Anzeichen für die Community Week. Schließlich entdeckte er neben dem Museum of London parkende Schulbusse und ein Stückchen weiter einige Si cherheitsleute, einen Fotografen von einer Lokalzeitung und dahinter Granbys Entourage.
    Milton Granby befand sich einmal mehr im Zentrum einer Menschentraube, die diesmal aus einem Berater, einer persönlichen Assistentin, einigen Praktikanten und einer Maskenbildnerin bestand. Alle wuselten herum – bis auf Granby, der sich ohne seinen Smoking etwas unwohl und unsicher zu fühlen schien und wegen seines Katers etwas gereizt war. Die Maskenbildnerin brachte etwas Farbe in sein Gesicht. Granby rief seinem Berater und einem Praktikanten etwas zu, was Belsey nicht verstand. Die Schulkinder hiel ten Abstand von ihm. Das könnte interessant werden, dach te Belsey. Er merkte zu spät, dass die persönliche Assistentin auf ihn zuging.
    »Sind Sie wegen des Fototermins hier?«
    »Ich bin Detective.«
    »Okay.« Das schien sie nicht zu überraschen. »Kommen Sie mit.« Sie ging mit ihm zu einem Plakat, auf dem stand: Gemeinsam Gemeinschaft schaffen . »Wir dachten, die würden jemanden in Uniform schicken.«
    Belsey stellte sich zusammen mit dem Chamberlain und den Schulkindern für das Foto auf. Die Kinder machten jede Menge Lärm. Der Chamberlain biss die Zähne zusammen. Nach fünf Minuten hatte der Fotograf, was er wollte. Milton sprach noch ein paar weise Worte bezüglich der Chancen, die das Leben für jeden bereithielt, dann löste sich die Gruppe auf, und Granby wurde von seinem Berater zum Wagen gebracht. Belsey folgte ihm.
    »Nick Belsey, Detective Constable, Revier Hampstead.«
    »Ist mir eine Ehre, Sir.« Er schüttelte Belsey die Hand mit einer Aufrichtigkeit, die er schon unzählige Male hatte vortäuschen müssen. Belsey erkannte hinter Granbys pompöser Amtsfassade einen dieser Aufschneider, die in jeder Bar zwischen Mile End und den Houses of Parliament anzutreffen waren. Er ging neben dem Chamberlain her. »Die Polizei ist ein zentrales Anliegen meiner Arbeit für die City of London«, sagte Granby.
    »Zwangsläufig.«
    Der Chamberlain dachte darüber nach. Dann schaute er Belsey an.
    »Hampstead gehört nicht zur City«, sagte er.
    »Ich würde mich gern mit Ihnen über einen gewissen Alexei Devereux unterhalten.«
    Granby blieb stehen und schaute Belsey in die Augen.
    »Warum?«, sagte er.
    »Ich mache mir Sorgen, dass Sie unnötigen Ärger bekommen könnten.«
    »Sie würden sich wundern«, sagte Granby knapp.
    »Ich glaube, ich kann Ihnen behilflich sein.«
    »Was wollen Sie?«
    »Mich unterhalten.«
    Granby schickte den wartenden Wagen weg und sagte seinen Leuten, sie sollten schon mal ins Büro fahren, er würde nachkommen. Sie warfen Belsey einige misstrauische Blicke zu und verschwanden dann.
    »Also, was ist mit diesem Alexei Devereux?«, fragte Granby.
    »Er könnte in Schwierigkeiten geraten sein. Vorher hat er noch ein Visum gewollt. Dafür hat er sich an Sie gewandt. Erinnern Sie sich?«
    »Ich habe den Mann nie getroffen.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ich wollte ihn treffen. Wenn Sie da behilflich sein

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