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London Road - Geheime Leidenschaft

London Road - Geheime Leidenschaft

Titel: London Road - Geheime Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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das unmittelbar ein anderes, tieferes Männerlachen folgte.
    »Cole?« Ich stürzte durch den Flur ins Wohnzimmer und blieb wie angewurzelt stehen.
    Mein kleiner Bruder saß auf dem Fußboden inmitten seiner Comiczeichnungen und sah mit strahlender Miene zu Cameron MacCabe auf. Seine Augen leuchteten, wie ich es schon lange nicht mehr gesehen hatte, und im ersten Moment kam mir der Gedanke, wie schade es war, dass er nicht häufiger so glücklich aussah.
    Erst dann ging mir auf, dass Cam in unserer Wohnung war.
    Cam war in unserer Wohnung .
    Die Wohnung, in der meine Mutter lebte.
    Mir wurde speiübel.
    »Jo!« Cole war mit einem Satz auf den Beinen. Das Leuchten in seinen Augen erlosch. »Ich hab mir Sorgen gemacht.«
    »Tut mir leid.« Ich wedelte mit dem Handy. »Ich habe deine SMS erst vor zwanzig Minuten gelesen.«
    »Halb so wild.« Er zuckte die Achseln. »Ist ja alles in Ordnung.«
    Cam erhob sich vom Fußboden und lächelte Cole zu. Als er sich mir zuwandte, war es mit der Freundlichkeit jedoch schlagartig vorbei. Wo vorher noch Wärme gewesen war, war jetzt … gar nichts mehr. »Jo.«
    »Cam, was machst du hier?«, fragte ich atemlos, während mein panischer Blick in Richtung Flur huschte und ich an Mum im Schlafzimmer dachte. Vielleicht konnte ich ihn irgendwie hinauskomplimentieren, bevor sie auftauchte.
    Er ging an Cole vorbei, wobei er ihm in einer fast beschützenden Geste auf die Schulter klopfte, und trat auf mich zu. »Wir müssen reden. Draußen. Im Hausflur.«
    Ich sah ihm hinterher. Langsam verstand ich gar nichts mehr.
    »Jo. Jetzt.«
    Bei seinem scharfen Tonfall zuckte ich zusammen, und meine Verwunderung verwandelte sich in Wut. Was fiel ihm ein, so mit mir zu reden? Ich war doch kein Hund. Ich zog drohend die Augenbrauen zusammen. »Was war hier los?«, fragte ich Cole.
    »Johanna. Jetzt sofort«, blaffte Cam.
    Ich fuhr zusammen. Ebenso gut hätte er mir eins mit dem Gürtel überziehen können. Ich warf Cole einen Blick zu, der ihn wissen ließ, dass es Konsequenzen haben würde, dass er Cam einfach so in die Wohnung gelassen hatte, dann machte ich kehrt und folgte Cam auf den Hausflur hinaus. Er war bereits eine Treppe tiefer gegangen.
    Ich stemmte die Hände in die Hüften und blitzte ihn herausfordernd an. »Und? Was ist?«
    »Kommst du bitte her?« Sein Tonfall war so gebieterisch, dass ich ihn unwillkürlich näher musterte. Seine Miene war wie versteinert, und seine blauen Augen sprühten Funken. Da war jemand aber verdammt angefressen. »Ich habe keine Lust, zu dir hochzubrüllen.«
    Ich seufzte genervt, riss mir die Schuhe von den schmerzenden Füßen und warf sie durch die offen stehende Wohnungstür in unseren Flur. Der Beton war eiskalt unter meinen nackten Füßen, als ich die Stufen hinablief. Das half ein wenig gegen die Müdigkeit, machte mir aber gleichzeitig bewusst, in welchem Zustand ich mich befand. »Was willst du? Was hattest du in meiner Wohnung zu suchen?«
    Cam kam mit seinem Gesicht ganz nahe an mich heran. Von dem sanften Schwung in seiner Oberlippe war nichts mehr zu sehen, weil er den Mund zusammenpresste. Seine wunderschönen kobaltblauen Augen waren blutunterlaufen, und er sah noch müder aus als am Vortag. Obwohl er aus irgendeinem rätselhaften Grund wütend auf mich war, hätte ich mich am liebsten gegen ihn sinken und mich von ihm in seine starken Arme nehmen lassen, um den Duft seines Körpers und seines Aftershaves einzuatmen.
    »Vielleicht möchtest du mir erst mal erklären, welche Schwester ihren kleinen Bruder mit seiner alkoholkranken Mutter, der gerne mal die Hand ausrutscht, allein lässt. Na? Welche Schwester lässt ein Kind im Stich, um für einen Kerl die Beine breit zu machen, der wahrscheinlich nicht mal das Geringste über sie weiß?«, fauchte er. Seine Stimme war kalt und voller Abscheu. »Gerade als ich dachte, dass ich mich total in dir getäuscht habe, beweist du mir durch dein absolut egoistisches Verhalten, dass ich von Anfang an recht hatte.«
    Meine Kehle war wie zugeschnürt.
    Was meinte er damit, ›der gerne mal die Hand ausrutscht‹ ?
    »Ich musste Cole gestern Abend helfen. Ich habe Geschrei aus eurer Wohnung gehört und bin hoch, um nachzusehen, ob mit dir alles in Ordnung ist. Aber du warst gar nicht da. Er war ganz allein mit so jemandem .« Cam sah unglaublich enttäuscht aus. Und er schien sich über seine Enttäuschung zu ärgern. »Du bist echt das Allerletzte.«
    Noch immer brachte ich kein Wort heraus.
    Ich spürte,

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