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London Road - Geheime Leidenschaft

London Road - Geheime Leidenschaft

Titel: London Road - Geheime Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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sobald er genug davon hat, was du zwischen deinen Beinen hast!«
    Ich knallte die Tür zu. Ich zitterte am ganzen Leib, als ich von außen meine Stirn dagegen lehnte und versuchte, mich zu beruhigen. Kurz darauf hörte ich, wie sie anfing zu weinen.
    »Jo?«
    Ich schnappte nach Luft und drehte mich langsam um. Cam stand im Flur, sein Gesicht war eine Maske des Zorns. Mit wenigen Schritten überbrückte er die Distanz zwischen uns und sagte so laut, dass Mum es hören konnte: »Es ist nicht wahr, dass du nichts taugst. Du bist nicht so, wie sie behauptet.«
    Ich schaute auf sein Tattoo.
    BE CALEDONIA.
    Als ich danach den Blick hob und den Schmerz in seinen Augen sah, wusste ich, dass Cam der einzige Mann war, der mich jemals wirklich gesehen hatte. Und noch wichtiger: Der mehr in mir sah als ich selbst. Für ihn war ich mehr .
    Ich wollte ihn an der Hand nehmen, ihn in mein Schlafzimmer ziehen, mich vor ihm nackt ausziehen und ihm alles geben, was er von mir haben wollte.
    Und mir alles nehmen, was er zu geben hatte.
    Doch stattdessen schenkte ich ihm ein dankbares, rein freundschaftliches Lächeln. »Komm, lass uns Kaffee trinken.«

Kapitel 14
    D er darauffolgende Samstagabend veränderte alles. Malcolm hatte mich zu einer Party von Beccas Mitbewohnerin eingeladen. Sie sollte in Beccas Wohnung in Bruntsfield stattfinden. Malcolm hatte Becca versprochen, kurz vorbeizuschauen, und da er befürchtete, er würde sich fehl am Platz fühlen, hatte er mich praktisch auf Knien angefleht, ihn zu begleiten. Ich hatte keine große Lust, Cam und Becca zusammen in Aktion zu erleben, aber da ich Malcolm in Gedanken untreu gewesen war, fand ich, dass ich es ihm schuldete.
    Am Morgen des besagten Samstags war ich früh auf den Beinen. Mum hatte uns geweckt, indem sie leere Ginflaschen in der Küchenspüle zerschlug. Ich war bei ihr, ehe sie allzu großen Schaden anrichten konnte, klebte Pflaster auf die kleinen Schnittwunden an ihren Händen, hielt sie im Arm, während sie sich an mich klammerte und heulte wie ein Baby, und brachte sie schließlich mit Coles Hilfe zurück in ihr Bett. Die Muskeln in ihren Beinen verkümmerten immer mehr – es war ein Wunder, dass sie überhaupt noch laufen konnte. Cole und ich hatten längst aufgegeben, sie zu ein bisschen Bewegung zu animieren, aber als ich nun das Ergebnis sah, fühlte ich mich schuldig.
    Um die düstere Traurigkeit abzuschütteln, die mich jedes Mal überkam, wenn Mum einen Weg fand, uns zu zeigen, dass sie an ihrer Sucht genauso verzweifelte wie wir, beschloss ich, den Vormittag ausnahmsweise mit einem Buch zu verbringen, während Cole zu Cam ging. Da ich immer noch nicht sicher war, ob wir es uns leisten konnten, Cole zum Kampfsporttraining zu schicken, hatte Cam angefangen, samstagsvormittags ein bisschen mit ihm zu trainieren. Cole war begeistert, und ich vermutete, dass es auch Cam großen Spaß machte, das, was er gelernt hatte, weiterzugeben.
    Ich war ganz in einen Liebesroman von einem meiner japanischen Lieblingsautoren vertieft, als es an der Tür klingelte.
    Es war Coles Freund Jamie.
    Kaum hatte ich die Tür geöffnet, wurde der kleine, etwas pummelige Junge feuerrot im Gesicht. Ich musste mir auf die Lippe beißen, um nicht zu schmunzeln. »Hi, Jamie.«
    »Hi, Jo.« Er schluckte und vermied es krampfhaft, mich anzusehen. »Ist Cole da? Wir waren vor einer Viertelstunde unten vor dem Haus verabredet.«
    Mein Bruder musste die Zeit vergessen haben. Ich unterdrückte einen entnervten Seufzer, trat in den Treppenflur und zog leise die Tür hinter mir zu. Ich war gerade an einer wirklich spannenden Stelle gewesen. »Komm, ich bring dich zu ihm.«
    Nachdem ich an Cams Tür geklopft und er mir von drinnen zugerufen hatte, ich solle reinkommen, bat ich Jamie, im Treppenhaus zu warten, und betrat die Wohnung. Cam und Cole standen im Wohnzimmer neben einer Matte. Sämtliche Möbel waren zur Seite gerückt. Cole grinste, der Schweiß lief ihm den Nacken hinab, und sein T-Shirt war voller feuchter Flecken. Cam trug T-Shirt und Trainingshose und wirkte kein bisschen so, als hätte er sich körperlich angestrengt.
    Ich sah Cole tadelnd an. »Hast du zufällig was vergessen?«
    Sofort runzelte er die Stirn. »Nee.«
    »Sag das mal dem Jungen, der draußen vor Cams Tür steht.«
    »Ach du Sch …« Er besann sich. »Jamie. An den hab ich gar nicht mehr gedacht.«
    »Er wartet auf dich.«
    Cole schnappte sich seine Socken und Sneaker. »Danke für die Trainingsstunde,

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