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London Road - Geheime Leidenschaft

London Road - Geheime Leidenschaft

Titel: London Road - Geheime Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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standen. Ich hatte mein Bestes getan, solche Momente auf den Club zu begrenzen und draußen in der realen Welt so zu tun, als könnten wir ganz normal miteinander umgehen.
    Mit dem »so tun, als ob« würde es heute offenbar nichts werden.
    Ich hielt den Atem an, so intensiv war Cams Blick. Er kam langsam auf mich zu. Als er die Distanz, die zwischen zwei Freunden, welche beide einen festen Partner hatten, als angemessen gelten würde, überschritten hatte, wollte ich etwas sagen, ihn irgendwie aufhalten, aber dann streiften meine Brüste seinen Brustkorb, und die Worte blieben mir im Halse stecken. Auf einmal gab es nicht mehr genug Sauerstoff im Raum. Ich spürte den sanften Griff seiner Hände an meinen Oberarmen, roch sein vertrautes, berauschendes Aftershave, und die Hitze seines Körpers machte mich ganz benommen.
    Ich wagte nicht, ihn anzusehen, deswegen starrte ich auf seinen Hals, als er sich vorbeugte und mir den zartesten aller Küsse auf die Stirn hauchte. Eine tiefe, allumfassende Sehnsucht breitete sich in mir aus, und ich schmiegte mich an ihn, während seine Lippen mir einen köstlichen Schauer über die Haut jagten. Er nahm seinen Mund weg und lehnte stattdessen seine Stirn gegen meine. Ich schloss die Augen, genau wie er, und so standen wir aneinandergelehnt da und atmeten den Atem des anderen ein.
    Die Sehnsucht in mir war so groß, und sie wurde nur noch dadurch gesteigert, dass ich wusste, dass er genauso empfand.
    »Cam«, sagte ich rau. Ich wollte mich ihm entziehen und wünschte mir gleichzeitig, er würde mich niemals loslassen.
    Er stöhnte leise und strich mit seiner Stirn an meiner entlang. Er rieb seine Nase an meiner Kehle, wanderte nach oben und vergrub sich schließlich seitlich an meinen Hals.
    Ich konnte kaum noch atmen.
    Seine heißen Lippen berührten meine Haut. Einmal. Zweimal.
    Und dann spürte ich die feuchte, erotische Berührung seiner Zunge an meinem Hals. Ein Schauer durchlief mich, und ich ließ mich gegen ihn sinken. Meine Brustwarzen zeichneten sich hart unter meinem T-Shirt ab und flehten ihn an, ja nicht aufzuhören.
    Ein schrilles Klingeln zerriss die Stille und brachte mich zur Besinnung. Ich fuhr in die Höhe. Cam stieß einen Fluch aus und biss sich so heftig auf die Zähne, dass es aussah, als würde sein Kiefer zerspringen. Er griff nach seinem Handy, das neben uns auf dem Küchentresen lag, und wurde blass, als er die Nummer las. Er sah mich an. Sein Blick war unergründlich. »Becca«, sagte er düster.
    Ich schluckte, weil ich nicht glauben konnte, dass er mich so berührt hatte – dass wir kurz davor gewesen waren, zwei unschuldigen Menschen weh zu tun. Schlimmer noch: Ich war entsetzt, dass ich keine Sekunde lang auch nur darüber nachgedacht hatte. Mein Verlangen nach Cam war vollkommen selbstsüchtig.
    So durfte es nicht weitergehen.
    Wäre es jemand anders gewesen, hätte ich den Vorschlag gemacht, ein bisschen auf Abstand zu gehen. Aber es war Cam. Ich brauchte Cam.
    »Ich gehe jetzt lieber. Malcolm holt mich in ein paar Stunden ab.« Ich zupfte mein Oberteil zurecht und zurrte das Gummi um meinen Pferdeschwanz fest. Ich brachte es nicht über mich, ihn anzusehen.
    »Dann machen wir also einfach weiter wie bisher und tun so, als wäre nichts zwischen uns?«
    Sein Tonfall war so brüsk, dass ich mich unwillkürlich versteifte, und als ich zu ihm aufsah, erschrak ich über die Wut in seinen Augen.
    Verdammt.
    Ich durfte Cam als Freund nicht verlieren. Er war das Beste, das mir seit Cole passiert war. »Cam. Bitte nicht. Ich bin mit Malcolm zusammen und du mit Becca.«
    Er öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber ich floh, bevor ich seine Antwort hören musste.
    Den ganzen Tag kämpfte ich gegen das Gefühl an, mich übergeben zu müssen. Ich konnte nichts mit mir anfangen und brachte nichts zustande außer einer Antwort-SMS an Cole, nachdem er mir geschrieben hatte, dass er bei Jamie übernachten wollte. Ich kleidete mich ungewohnt leger für die Party: ein hautenger schwarzer Minirock und ein bedrucktes T-Shirt von Topshop . Dazu wählte ich kniehohe Stiefel mit Fleecefutter, damit ich nicht an den Beinen fror, und eine dunkle Kunstpelzjacke, die ich im Ausverkauf erstanden hatte und normalerweise zu schickeren Outfits trug.
    Heute Abend war ich nicht in der Stimmung für einen großen Auftritt. Ich wollte mich wohl fühlen und jung aussehen. Ich wollte ich sein, und sei es auf noch so bescheidene Weise. Ich zitterte die ganze Zeit, während ich

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